Tornados: Obwohl Tornados überall im subtropisch gemäßigten Klima entstehen können, kennen wir sie besonders aus den weiten Ebenen des amerikanischen Mittelwestens. Sie haben meist nur einen Durchmesser von 50 m und bewegen sich mit 50 bis 60 km/h vorwärts, ihre Drehgeschwindigkeit liegt allerdings bei bis zu 450 km/h. In einem durchschnittlichen Jahr werden in den USA etwa 800 solcher Stürme gemeldet.
Tornados entstehen immer dann, wenn feucht-heiße Luft aus dem Golf von Mexiko und Kaltluft aus dem Norden aufeinandertreffen. Dies führt zu einer labilen Luftschichtung mit Gewitterbildung. Wenn die Kaltluft die Luftmassengrenze durchbricht, stürzt sie mitunter mehrere Kilometer strudelförmig nach unten.
Die herabstürzende Kaltluft wird am Rande des Strudels durch emporgerissene Warmluft ersetzt. Die so angesaugte Luft konzentriert sich auf einen immer enger werdenden Raum, wodurch sich die Drehgeschwindigkeit enorm erhöht. Die aufsteigende Warmluft kondensiert und es bildet sich der für den Tornado so typische, trichterförmige Wolkenschlauch.
Der Trichter wächst so lange nach unten, bis er den Erdboden erreicht hat. Der Tornado dreht sich jetzt mit sehr hoher Geschwindigkeit um seine senkrechte Achse. Diese Drehbewegung hat ihre Ursache wie beim Hurrikan in der Corioliskraft.
Durch die Drehbewegung beginnt der Tornado mit einer Geschwindigkeit von 40-50 km/h zu wandern, er kann aber Spitzenwerte von bis zu 90 km/h erreichen. Die Ursachen für die große Zerstörungskraft sind die hohe Rotationsgeschwindigkeit und der extrem niedrige Luftdruck im Wolkenschlauch, der etwa 80 bis 100 hPa unter dem Umgebungsluftdruck liegt. Im Inneren des Tornados herrschen Abwinde und es ist fast windstill. Im Wolkenschlauch hingegen sind Aufwinde bestimmend, die alles mit sich nach oben reißen. Die Aufwinde eines Tornados sind so stark, daß sie Autos, Lokomotiven und Kühe hochheben können. Nach ca. 20-30 Minuten löst sich ein Tornado meistens auf, zurück bleibt meist eine Schneise der Verwüstung.
Observation Wie die meisten Naturkatastrophen sind auch Tornados schwer
und Vorhersagen: vorherzusagen, die genauen Mechanismen ihrer Entstehung noch im nicht entschlüsselt. Bekannt ist aber, daß sich Tornados bevorzugt unter
bestimmten atmosphärischen Bedingungen bilden, die sich ihrerseits wenigstens teilweise vorhersagen lassen. Damit können die Tornado-Experten zwar vorwarnen, daß vielleicht ein Tornado entsteht, wo und wann genau er sich bildet, wie stark er sein wird und welchen Weg er einschlägt , merken auch sie meist erst, wenn er bereits unterwegs ist. Jedes Jahr gibt es immer einige Tornados, die buchstäblich \"aus heiterem Himmel\" entstehen .
In den USA versucht man, die Tornados möglichst früh über Doppler-Radar (messen Störungen in der Atmosphäre) zu orten, um die auf seinem Weg liegenden Orte warnen zu können. Da sich aber nicht alle Wirbelstürme mit dieser Methode finden lassen, stellen sich in vielen Gegenden der USA freiwillige \"Stormspotter\" zur Verfügung, die in den gefährdetsten Gebieten der \"Tornado-Alley\" nach herannahenden Wirbelstürmen Ausschau halten. Haben sie einen entdeckt, melden sie ihre Beobachtung an den nationalen Wetterdienst, der den weiteren Weg mit Radar erfaßt und die im Pfad des Tornados liegenden Ortschaften über Radio und Fernsehen warnt.
Durch ihre Kurzlebigkeit und Unvorhersagbarkeit sind Tornados, auch wenn sie schon auf dem Weg sind, oft nur schwer zu \"erwischen\". Daher liegen Wissenschaftler, die direkt im Pfad des Tornados Daten sammeln wollen, oft tage- und wochenlang auf der Lauer, nur um dann feststellen zu müssen, daß der ersehnte Sturm abdreht und einen anderen Weg nimmt.
Stormchasers: In den Medien werden oft Leute gezeigt, die sich als professionelle Sturmjäger sehen. In Wirklichkeit gibt es nur einige wenige Leute, die tatsächlich als solche angesehen werden können, und noch weniger, die diese Tätigkeit hauptberuflich ausüben.
Es gibt acht Kategorien von Sturmjägern:
Wissenschafter und Forscher: Sie liegen den Stürmen nur gelegentlich als Teil ihrer Forschungsarbeiten auf der Lauer.
Hobbyforscher: Unwetter sind Teil ihres Hobbys, manche Hobbyforscher dagegen üben einen Beruf aus, der mit Meteorologie zu tun hat. Im Gegensatz zu den folgenden zwei Gruppen jagen sie aber auf professionelle Art.
"Storm Spotter": Sie sind meist Freiwillige, die ihre Beobachtungen an die Wetteranstalten weitergeben. Sie haben den Ruf der Helden, die ihr Leben für den Dienst der Öffentlichkeit riskieren.
Outlaws: Sie suchen nur den Nervenkitzel, sind dabei nicht an der Wissenschaft interessiert und haben meist keinen Respekt vor den Folgen, die die gefährlichen Stürme mit sich bringen können.
Medien: Sie verfolgen Stürme für Nachrichtensender und Radiostationen.
Tourführer: Sie beteiligen Leute gegen Bezahlung an Sturmjagden.
Professionelle: Hier kann man zwischen haupt- und nebenberuflichen unterscheiden. Die nebenberuflichen bestehen aus Forschern, Meteorologen, Technikern usw.
Hurricane Hunters: wie schon oben besprochen
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