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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Zecken-



Folie. Weltweit existieren etwa 850 Zeckenarten, die in Lederzecken und Schildzecken unterteilt werden.

Wesentliche Unterschiede:
1. Schildzecken haben ein Schild auf dem Rücken, Lederzecken nicht
2. Larven, Nymphen und Adulte saugen bei den Schildzecken nur einmal
3. Schildzecken leben meist im Freien und Lederzecken meist in Stallungen oder Nestern und überraschen ihren Wirt im Schlaf.
In Mitteleuropa sind 17 Schildzeckenarten und 2 Lederzeckenarten heimisch. Die grösste Verbreitung in Mitteleuropa hat der gemeine Holzbock, eine Schildzeckenart, die auch Krankheiten übertragen kann. Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten und gehören innerhalb der Spinnentiere zu den Milben. Wir werden speziell die Schildzecken untersuchen.


Morphologie und Systematik Folie der Zecken.

Die Schildzecken haben einen sackartigen Hinterkörper, der keine Untergliederung zeigt. Das Köpfchen ist von oben sichtbar und trägt eigentlich nur die Mundwerkzeuge. Charakteristisch ist ein Schild auf dem Rücken, das beim erwachsenen Männchen den gesamten Rücken und beim Weibchen nur etwa die Hälfte hinter dem Kopf bedeckt. Der Rest der Körperhaut ist in viele Falten gelegt, sodass der Körper sehr dehnbar ist. Es ist möglich, dass die Zecke bis zu 200x so viel wiegt, wie vor dem Saugvorgang, jedoch braucht sie dann etwa 10 Tage.


Wirtssuche -Wirtserkennung -Wirtsfindung

Zecken haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn und zusätzlich ein feines Gespür für Erschütterungen und Temperaturunterschiede. Gegen den Abend mit steigender Luftfeuchte, gehen die Zecken auf Gräser oder Zweige und warten auf ihren Wirt. Der Zecke reicht ein Bruchteil einer Sekunde um sich am vorübergehenden Wirt festzuhalten, was Klammerreflex genannt wird. Es ist also ein Irrtum, dass Zecken vom Baum fallen und daher ist eine Mütze sinnlos!! Gutes Schuhwerk und lange Hosen sind viel effizienter. Das erste Beinpaar wird hallersches Organ genannt und mit diesem kann die Zecke sehr feine CO2- Veränderungen wahrnehmen. Wenn der Wirt näher kommt, werden dann die Erschütterungen und die Wärmeausstrahlung wahrgenommen. Der gemeine Holzbock zum Beispiel hat gar keine Augen und kann den Wirt nicht sehen. Auf dem Wirt angekommen, sucht sich die Zecke einen geeigneten Platz aus. Dort ritzt sie mit ihren Cheliceren eine Wunde in die Haut, die sich dann mit Blut füllt und der Zeck kann mit seinem Rüssel das Blut absaugen. Der Rüssel wird zusätzlich durch Sekrete des Speichels in die Haut einbetoniert und daher ist es so schwierig einen Zecken aus der Haut zu entfernen. Es handelt sich also hierbei um einen Zeckenstich und nicht um einen Zeckenbiss, von denen jedoch 80% unbemerkt stattfinden.


Lebensraum

Zecken brauchen in der Regel eine hohe Luftfeuchtigkeit, die nur in dichter Vegetation vorhanden ist. Daher lebt er auch meistens im Laub oder unter der Erdoberfläche, wo er 99% seines Lebens verbringt. Allgemein kann man sagen, dass ein Zeck in gemässigten Klimazonen bis etwa 1000m lebt. Eine dicke Bodenstreuschicht ist unerlässlich, da diese den Zeck vor der Kälte und Austrocknung, der Schwachpunkt des Zecks, schützt. Bei einer Temperatur von 10°C wird vor allem die Nymphe aktiv, die anderen zwei Stadien benötigen eine höhere Temperatur. Bei einer niedrigeren Temperatur fallen sie in eine Starre.



Lebenszyklus der Schildzecken


Folie1
Larve 6 Beine 0,5mm gross, Blutmahlzeit und in 1-4 Monaten Häutung zur Nymphe (8 Beine 1mm) nicht erkennbar, ob Männchen oder Weibchen. Wieder Blutmahlzeit und 4-8 Wochen Häutung und adulte Zecke (M=2.5mm, W=3.5mm) Es saugen also Männchen wie Weibchen und alle Stadien sind Blutsauger. Alle einheimischen Schildzeckenarten sind dreiwirtig, weil für jedes Stadium ein neuer Wirt gefunden werden muss. Es gibt jedoch auch Zeckenarten, die nur einwirtig (Larven befallen Wirt und bleiben als Nymphe und Adulte auf dem Wirt, nur Weibchen verlassen ihn zur Eiablage) oder zweiwirtig (Larven befallen Wirt und verlassen ihn als vollgesogene Nymphe, Häutung und zweite Wirtssuche als adultes Tier) sind.



1. Krankheiten

Von der Zecke werden hauptsächlich 2 Krankheiten übertragen, die für den Menschen gefährlich sind.
1. Borrelia burgdorferi oder Lyme-Borreliose

2. Frühsommer-Meningo-Encephalitis


1.1 Borrelia Burgdorferie

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um ein Bakterium. Es gibt 4-5 Arten von denen 3 in Europa bekannt sind. Diese Erkrankung zeigt zu Beginn eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle, die starken Juckreiz auslöst, jedoch ist dieses Bild nur bei etwa 50-60% der Menschen anzutreffen, daher ist eine sichere Diagnose sehr schwierig. Dieses Bakterium ist der Verursacher einer in drei Stadien verlaufenden Multiorganerkrankung, die sich als Krankheit der Haut, des Nervensystems, der Augen, des Herzens oder der Gelenke zeigen kann. Diese Krankheit trifft man auf 5 Kontinenten an. In Deutschland kommen sie zum Beispiel flächendecken und bis 1200m vor. Die meisten Fälle sind zwischen März und November, da die Menschen und die Zecken in dieser Zeit aktiver sind als sonst.
Zecken in allen Wäldern können diesen Erreger tragen und es sind ungefähr 30% alles Zecken infiziert. Es besteht die Möglichkeit, die Krankheit mit Antibiotika zu behandeln, jedoch kann man sich nicht impfen und es besteht nach der Krankheit keine Immunität.
Es ist jedoch möglich, dass die Organschäden nicht immer vollständig rückgängig gemacht werden können, aber ist dies sehr selten. Da die Symptome auch wechseln können, ist eine Nachuntersuchung unerlässlich. Rückfälle bis nach 2 Jahren sind möglich, da es Krankheitserreger gibt, die in Bindegewebe ruhen und vom Antibiotika nicht bekämpft werden. Bis heute wurden 6 Zeckenarten gefunden, die dieses Bakterium übertragen. Der Erreger ist hauptsächlich in Tieren, die auch von den Zecken befallen werden, die dann Reservoirwirte genannt werden. Der Mensch gehört eigentlich nicht zu einem Reservoirwirt, weil die Konzentration der Bakterien in seinem Blut zu gering ist. Der Erreger vermehrt sich in der Zecke selbst auch. Nicht jeder Stich muss zu einer Infektion führen. Vor dem Saugakt sind die Erreger im Mitteldarm und werden erst durch das aufgenommene Blut aktiviert und gelangen in die Speicheldrüse. Eine Übertragung in den ersten 24-48 Stunden ist daher selten, aber möglich und sie kann von jedem Stadium aus erfolgen. Folie


1.2 Die Frühsommer -Meningo -Encephalitis

Hierbei handelt es sich um ein Virus, das vor allem die Hirnhäute, das Gehirn, das Rückenmark und die Nervenwurzeln befällt. Ganz entgegen dem Namen tritt diese Krankheit hauptsächlich zwischen Juni und September auf. Die Diagnose ist eindeutig und sicher, denn die Antikörper sind schon früh erkennbar. Jedoch gibt es noch keine sichere Therapie, da es sich um ein Virus handelt. Man kann sich aber sicher gegen FSME impfen und bis drei Tage nach der Infektion kann sich ein Erwachsener noch passiv impfen lassen. In Europa konnte man bisher 7 Schildzeckenarten nachweisen, die diese Erreger übertragen. Der wichtigste Überträger ist der gemeine Holzbock. Auch hier sind die Reservoirwirte wieder Kleinsäuger, die zeitlebens infektiös bleiben. Hauptsächlich werden Mäuse mit diesem Virus infiziert. Hund, Rind, Schaf und Ziege sind zwar ebenfalls Wirte, aber die Konzentration ist wieder zu gering für eine Weitergabe. Gleiches gilt auch für den Menschen. Man kann sich auch durch Rohmilch oder Käse infizieren, jedoch ist das eher selten. Die Zecken, die diese Krankheit in sich tragen, kommen nur in bestimmten Wäldern vor und es sind nur etwa 1% aller Zecken mit dem Virus infiziert.
Folie Verbreitung CH.
In endemischen Gebieten ist die Übertragung der FSME trotzdem geringer als die der Borreliose. Die Infektionsgefahr ist auch höher, da der Virus vom Beginn des Stechvorgangs an in den Menschen dringt und auch eine frühzeitige Entfernung der Zecke nichts mehr hilft. Die Mortalität liegt bei 1-2% und die bleibenden Schädigungen bei 10%. Ist der Mensch einmal von dieser Krankheit betroffen, ist er lebenslänglich immun. Eine Impfung ist aber möglich und daher allen empfohlen, die in einem endemischen Gebiet leben oder Urlaub machen. In Europa sind Endemiegebiete Teile der Schweiz, Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowenien, Finnland, Südeuropa und Südschweden.

 
 

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