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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die pest - -



- gilt als schlimmste Seuche der Geschichte

- wird durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst
- unbewegliches, stäbchenförmiges Bakterium


- Beulen- und Lungenpest, Pestsepsis
- Beulenpest: Übertragung von Ratten über Rattenflöhe auf den Menschen

- Lungenpest: Tröpfcheninfektion
- Pestsepsis: über Gegenstände usw.



Übertragung
- die Pest wird vom Rattenfloh übertragen
- Pestbakterium wird von Flöhen, die bei erkrankten Nagetieren Blut saugen, aufgenommen
- die Bakterien verstopfen den Vormagen des Flohes
- wenn der Floh nun einen Menschen oder ein anderes Säugetier sticht, kann er deshalb kein Blut aufnehmen
- die Bakterien werden in die Stichstelle erbrochen

- gelangen so ins Blut des Menschen
- diese Übertragungsweise funktioniert nur beim Rattenfloh, da die anderen Floharten keinen Vormagen besitzen
- die anderen Arten scheiden die Bakterien stattdessen über den Kot aus
- auch so können sie in den Körper des Wirtes gelangen
- dem Floh schaden die Pestbakterien nicht
- während einer Pestepidemie sind bis zu 90 % der Flöhe in der Gegend Keim-träger



Krankheitsverlauf
- in den Lymphknoten werden die Lymphozyten gebildet
- diese dienen der Immunabwehr
- die Lymphozyten wollen nun die Pestbakterien vernichten, deshalb schwellen die Lymphknoten an
- später gelangt das Bakterium überall in den Körper
- Blutgerinnungsstörung à Blutungen überall in der Haut
- Gewebe stirbt abà Dunkelfärbung der Haut

- Toxin blockiert Atmungskette
- evtl. Tod

- davon können auch die Lungen befallen werden: Die Lungenpest tritt auf
- diese ist durch Tröpfcheninfektion übertragbar
- man kann also sowohl die Lungenpest als Folge der Beulenpest haben als auch die Lungenpest alleine, die sog. primäre Lungenpest
- es kann auch zur Vergiftung des Blutes kommen, der Pestsepsis
- Tod innerhalb kurzer Zeit

- hohe Ansteckungsgefahr à schnelle Ausbreitung
- der Erreger kann auch an Gegenständen, z.B. Lebensmitteln, wochenlang über-leben à Gefahr der Infizierung
es gibt auch eine milde verlaufende Form mit nur leichtem Fieber, die sog. abortive Pest



Symptome der Beulenpest
- Inkubationszeit (Zeitspanne, bis die Symptome auftauchen): 2-6 Tage
- hohes Fieber: 40 - 42 Grad

- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Probleme

- unregelmäßiger Puls
- Störungen des Nervensystems

- geistige Verwirrung
- dies alles wird durch ein Gift bewirkt, das das Bakterium ausscheidet
- Anschwellen der Lymphknoten bis auf Faustgröße, dunkle Verfärbung (\"Beu-lenpest\")
- großflächige Blutungen in der Haut durch Blutgerinnungsstörung
- Absterben des Gewebesà Schwarzfärbung der Haut
- Herzrhythmusstörungen durch Bakteriengift

- Tod z.B. durch Krämpfe oder Schock
- oft auch durch Herz- und Nierenversagen



Symptome der Lungenpest

- starke Lungenentzündung
- blutiger Husten

- hohes Fieber
- Tod durch Herzinsuffizienz (=Herzmuskelschwäche)
- auch an Kreislaufversagen durch Vergiftung



Symptome der Pestsepsis (Vergiftung des Blutes durch Pestbakterien)
- Vergiftungserscheinungen

- Schock
- gelegentlich Blutsturz

- Tod meist durch Blutvergiftung


Beulenpest: Sterblichkeitsrate ca. 50 % (ohne Behandlung)

Lungenpest: ca. 95 %
Pestsepsis: fast 100 %



Geschichte der Pest
- ursprünglich nur in Nagetierbeständen in Zentralasien
- verbreitete sich dann aber immer weiter
- seit über 3000 Jahren immer wieder als Epidemie in der Bevölkerung
- größte Pestepidemie: im Mittelalter von 1347 - 1352 in Europa
- damals starben Millionen Menschen, fast 1/3 der Bevölkerung
- ausgelöst angeblich dadurch, dass tatarische Reiterhorden ihre Pestleichen bei einem Kriegszug in ein wichtiges Handelszentrum warfen
- viele Ratten, viele Flöhe, nicht besonders hygienische Verhältnisse
- Erreger überlebt auch ohne Wirt an Gegenständen sehr lange
- schnelle Verbreitung der Pest (KARTE)
- auch das Vieh starb daran
- keine Möglichkeit, die Pest zu bekämpfen, außer Quarantäne und Isolation von Kranken und Bekämpfung der Ratten
- besonders in den Städten hohe Todesrate, teilweise fast 70 %
- die, die die Krankheit überlebten, waren danach für ca. 10 Jahre immun gg den Erreger
- bis ins 18. Jahrhundert trat die Pest immer wieder in Europa auf
- letzte große Epidemie: 1665/66 in London, wurde durch Großbrand beendet




Heute
- heute gibt es die Pest noch in Nagetierbeständen in Zentralasien, Zentralafrika und den westlichen Gebieten Nord- und Südamerika
- dort lebt das Bakterium im Gegensatz zu den Epidemien beim Menschen im Körper des Tieren, ohne es zu töten
- Vorkommen des Pesterregers nicht nur bei Ratten und deren Flöhen, sondern auch bei ca. 200 anderen Nagetierarten, z.B. Eichhörnchen und ca. 80 anderen Floharten und Ektoparasiten
- Ansteckungsgefahr, wenn man mit diesen Nagetieren oder deren Flöhen in Kontakt kommt
- heute jährlich ca. 1000-2000 Pestfälle weltweit, hauptsächlich Afrika, Asien und Südamerika

- davon 140 Pesttote
- letzter größerer Ausbruch 1994 in Indien
- insgesamt werden mehr junge Leute befallen


- Pest gehört heute zu den international meldepflichtigen Krankheiten

- wird von Ärzten häufig nicht erkannt
- z.B. für Magenverstimmung gehalten
- weil Lymphknotenschwellung und Schwarzfärbung der haut nicht unbedingt di-rekt am Anfang auftritt
- Nachweis der Bakterien in Gewebeflüssigkeit

- Nachweis von Antikörpern


Impfung wird für Reisende nach Bolivien, Brasilien, Peru, Uganda, Zaire, Vietnam und in die Mongolei empfohlen.

- Impfung besteht aus inaktivierten Pestbakterien
- es muss drei mal im Abstand von 5-7 Monaten geimpft werden
- wenn die Pest bereits aufgetreten ist, nützt die Impfung deshalb nichts mehr



Behandlung
- Isolation des Patienten noch mindestens 48 Stunden nach Beginn der Medika-tion

- Behandlung mit Antibiotika
- am besten Streptomycin
- auch Tetrazyklin oder Chloramphenicol, Sulfonamide
- auch vorbeugende Behandlung möglich
- Menschen aus der Umgebung des Erkrankten müssen auf jeden Fall auch be-handelt und isoliert werden

 
 

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