GESCHICHTE
Das Wort "Hai" steht für einen Mythos. Viele Menschen denken der Hai ist ein Killer. Doch der Hai greift normalerweise keine Menschen an. Es gibt aber Ausnahmen: z.B. wenn der Hai einen Surfer mit einer Robbe verwechselt.
Es gibt ca. 460 bekannte Arten und davon sind 11 auf der roten Liste vertreten also vom Aussterben bedroht und weitere 69 sind gefährdet.
Die heutigen Haiarten stammen vermutlich aus dem Zeitraum von der Jura bis zur Kreide (vor 245 bis 65 Millionen Jahren). Der Hai hat sich aber in dieser Zeit kaum verändert, er ist also ideal für ein Leben im Meer gebaut.
FERNTASTSINN (SEITENLINIENORGAN)
Das Seitenlinienorgan beginnt bei den Augen und reicht bis zu der Schwanzflosse. Der Hai nimmt durch dieses Organ mittels Druckwellen Bewegungen andere Tiere wahr. Er kann dadurch die genaue Position seines Opfers ermitteln.
GEHÖRSINN
Unter Wasser sind Geräusche viel besser hörbar, weil das Wasser ein gegenüber der Luft viel dichteres Medium ist und je dichter das Medium, desto schneller breitet sich der Schall aus und ist damit auch viel weiter zu hören. Das Seitenlinienorgan und der Gehörsinn des Hais ermöglichen dem Hai die Position seines Opfers zu orten. Der Gehörsinn des Hais liegt hinter seinen Augen und ist fast nicht sichtbar, er verleiht dem Hai eine sehr hohe Empfindlichkeit für Frequenzen unter 100Hz, welche er noch aus mehreren Kilometer Entfernung hören kann.
GERUCHSINN
Der Hai hat Nasenlöcher, die an der Innenseite mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Durch das einströmende Wasser riecht er seine Nahrung. Hat er einmal den Geruch einer Blutspur vernommen schwimmt er im Zickzack und bewegt seinen Kopf hin und her um große Mengen Wasser zu beschnuppern. So gelangt er zu seiner Beute.
GESCHMACKSSINN
Haie stupsen ihre Beute oft vor dem Angriff und streifen sie mit ihrem Körper. Dadurch kosten sie sozusagen ihr Opfer, denn der Hai besitzt auf der Hautoberfläche kleine Geschmacksknospen. Auch wenn er dann zubeißt prüft er nochmals den Geschmack seiner Beute mittels seiner Geschmacksknospen auf den Lippen. Schmeckt die Beute nicht, wird sie sofort wieder ausgespien, was häufig bei Vorfällen mit Menschen beobachtet wurde. Es gibt jedoch eine Ausnahmen: der Tigerhai. Er frisst alles, sogar Konservendosen jedoch sterben viele Tiere daran wenn es ihnen nicht gelingt sie wieder auszuwürgen.
SEHVERMÖGEN
Das Haiauge hat sich perfekt an das Meereswasser angepasst. Einige Haiarten können ähnlich wie Katzen ihre Pupillen verengen, um auch bei Nacht auf Jagd zu gehen. Andere Arten haben starre und stark erweiterte Pupillen, damit können sie das schwache Licht ihrer Beute wahrnehmen. Hinter ihrer Netzhaut haben Haie eine Art biologischen Spiegel, dieser nimmt schwache Lichtreize wahr.
ERNÄHRUNG
Zu der Beute des Hais gehören Robben, Fische, Tintenfische, Seelöwen, Delphine.
Manche Haie ändern aber ihre Fressgewohnheiten bei ihrer Entwicklung, wie z.B. der Weiße Hai. Junge Weißhaie ernähren sich von kleinen Fischen und Tintenfischen. Wenn sie heranwachsen verbreitern sich die Zähne und bekommen Sägekanten. Mit diesen Zähnen können sie größere Tiere wie Delphine, Robben oder Seelöwen fressen. Der Ammenhai, der in Bodennähe lebt, holt seine Nahrung aus den Höhlen und Spalten der Riffe. Er stülpt seine Lippen einfach über den Spalt, erzeugt in seiner Mundhöhle einen Sog und saugt sich dann die Beute aus der Spalte.
Die ungewöhnlichste Fressmethode hat der Ziggarrenhai. Er heftet sich mit seinen Sauglippen an Wale, Robben und Delphine und beißt ihnen einfach ein Stück Fleisch aus dem Körper. Auf diese Weise kamen schon Unterwasserstromkabel oder Unterseeboote zu schaden.
Haie haben einen außerordentlich gut entwickelten Magen. Die Wirkung starker Magensäfte und die besondere Form des Darms sorgen dafür dass die Nährstoffe in der Nahrung bestens verwertet werden.
Doch der Hai ist kein gefräßiger Räuber. Zum Beispiel: der Blauhai. Ein zwei Meter langer Blauhai von 50 KG Gewicht nimmt pro Jahr ca. 100 KG Nahrung zu sich, das sind umgerechnet 270 Gramm pro Tag.
FORTPFLANZUNG
Die Art der Fortpflanzung ist bei allen Haiarten gleich, nur das Austragen der Jungen ist unterschiedlich. Die Fortpflanzung ist dieselbe wie bei den Menschen oder anderen Säugetieren. Das Männchen besitzt zwei penisähnliche Fortpflanzungsorgane, die Clasper genannt werden. Das Weibchen besitzt die sogenannte \"Kloake\" als Geschlechtsöffnung. Der Augenblick der Paarung ist die einzige Beziehung zu ihren Artgenossen, da der Hai ein Einzelgänger ist. Der Hai beißt dem Weibchen in den Rücken, die Flanken und die Flossen um den Widerstand des Weibchens zu brechen. Kleinere Haie paaren sich, indem sich ihre Körper umschlingen, während sich die großen Arten parallel aneinandergeschmiegt - Kopf an Kopf, Bauch an Bauch - vereinigen.
Es gibt drei Arten, wie Haie ihre Jungen zur Welt bringen:
. 1.Oviparie
. 2. Ovoviviparie
. 3.Viviparie.
Ovipar sind vor allem die Grundhaie. Dabei bilden die Haie Eikapseln mit klebrigen Fäden, in denen das Junge ca. neun bis zehn Monate lebt. Diese werden in Riffspalten, Korallen oder sonstigen Unterwasserpflanzen befestigt. Das Hai-Baby kämpft sich dann durch die Faserhülle des Eies. Ca. 20% der Haie pflanzen sich auf diese Weise fort.
Ovovipare Haie gebären lebende Junge. Der Fötus entwickelt sich in einem Ei, entsteht aus befruchteten Eiern und wird von einer Art Muttermilch ernährt.
Vivipar sind ca. 40% der Haie. Vivipare Haie bringen ebenfalls lebende Junge zur Welt. Die Tragezeit beträgt je nach Haiart neun bis 42 Monate. Geboren werden zwei bis 60 Junge, durchschnittlich aber vier bis acht. Ernährt werden die Hai-Babys im Leib der Mutter über die Plazenta, ähnlich wie bei Säugetieren. Die Haie werden aber nicht als Säugetiere bezeichnet, weil die Hai-Babys gleich nach der Geburt völlig selbstständig sind und nicht gesäugt werden. Sie ruhen sich noch eine kurze Zeit auf dem Rücken ihrer Mutter aus und schwimmen dann weg, um Beute zu machen.
LEBENSERWARTUNG
Je langsamer ein Hai wächst, desto länger lebt er. Die meisten Haie haben eine Lebenserwartung von 35-40 Jahren. Das Rekordalter erreicht der Dornhai. Er wird ca. 1 Meter lang, hat eine Lebenserwartung von ca. 70 Jahren und wird erst mit 21 Jahren geschlechtsreif.
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