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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Überflussmotivation - die menschliche motivation



Diese Motive kann man auch als Befriedigungs- und Stimulierungsmotive (Motive auf einen Reiz hin) bezeichnen. Das Verlangen, etwas zu erforschen oder zu verstehen, etwas zu erschaffen oder zu leisten, zu lieben oder Selbstachtung zu empfinden - alle diese Wünsche dienen sichtlich nicht dem unmittelbaren Ziel, Missbehagen oder Gefahr zu beseitigen. Tatsächlich scheinen sie ja eine Spannungszunahme und ein Zustand des Überflusses über die Bedürfnisse der unmittelbaren Selbsterhaltung und Sicherheit hinaus anzustreben.

Das Bedürfnis nach Anregung
Wir können alle bezeugen, dass eine monotone Umgebung mit geringen Sinnesreizen zu Langeweile (wegen geringen Reizen) führen und uns dadurch zum Handeln motivieren kann. Aber Forschungen haben gezeigt, dass solche reizarme Umgebungen manchmal mehr bewirken, als uns lediglich zu langweilen; sie können überaus quälend und zerstörend wirken und sogar zu Halluzinationen führen.
In den fünfziger Jahren wurde ein Versuch durchgeführt, in dem sich Versuchspersonen in einem kleinen schalldichten Raum aufhalten mussten. Die Versuchspersonen mussten ununterbrochen auf einem Bett liegen und durften nichts tun. Sie mussten eine dunkle Brille tragen, damit sie keine Objekte wahrnehmen konnten. Andere Vorrichtungen hinderten sie daran, Objekte zu berühren oder strukturierte Geräusche zu hören. Anfangs schliefen die Vpn viel, aber die Situation wurde rasch unerträglich, und die Vpn brachen den Versuch bereits nach zwei oder drei Tagen ab.
Aber manche Menschen kommen auch mühelos mit einem stark reduzierten Reizpegel aus, der jedoch eine so einschneidende Veränderung der Umwelt darstellt, dass nachhaltige Folgen auftreten. Vermeintlich sind bei diesen Versuchen mit sensorischer Deprivation alle physischen Grundbedürfnisse befriedigt. Aber die Motivation umfasst sichtlich mehr als bloß die Befriedigung physischer Bedürfnisse.
Der Mensch aber auch Tiere sind Stresssucher. Tiere untersuchen oft das am hartnäckigsten, was sie am meisten fürchten. Hierbei haben wir es mit einer aktiven Suche nach einem höheren Erregungsniveau zu tun.
Bedingungen der Gefühlsaktivierung
Die motivationale Erregung hängt sowohl von inneren Zuständen des körperlichen Ungleichgewichts als auch von äußeren Reizbedingungen ab. Die allgemeinste Aussage, die über eine Reizsituation gemacht werden kann, die zu motivationaler Aktivierung führt, ist, dass eine solche Erregung durch eine Veränderung im Reizumfeld bewirkt wird. Diese Veränderung kann entweder in einer Zunahme oder einer Abnahme der Reizstärke oder in einer qualitativen Veränderung bestehen.
Ein Versuch der Aussöhnung: Maslows Bedürfnishierachie
Ein Versuch, die Defizit- und die Abundanzmotive in einem einzigen Modell miteinander zu vereinigen, wurde von Abraham Maslow (1954) gemacht.
Maslow unterscheidet die folgenden fünf Bedürfnissebenen, die man sich auf einer Leiter beginnend mit niedrigeren Bedürfnissen angeordnet vorstellen kann:
1. Physische Bedürfnisse: z.B. Hunger und Durst
2. Sicherheitsbedürfnisse: z.B. Schutz und Stabilität
3. Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse: z.B. Zuneigung und Identifizierung
4. Wertschätzungsbedürfnisse: z.B. Prestige und Selbstachtung

5. Bedürfnis nach Selbstverwirklichung
Am wichtigsten ist jedoch laut Maslow, der den Entwicklungscharakter der Motivation hervorheben wollte, dass ein niedrigeres Bedürfnis hinreichend befriedigt sein muss, bevor sich das nächsthöhere in der Entwicklung des Menschen voll entfalten kann.
Dieser natürliche Lauf der Entwicklung kann entgleisen, wenn auf einer der genannten Ebenen eine unzureichende Befriedigung der Bedürfnisse erfolgt. Die nächsthöheren Bedürfnisse werden dadurch an ihrer vollen Entfaltung gehindert und die höchsten treten vielleicht niemals auf.

 
 

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