Die Schwangerschaft beginnt, wenn eine Samenzelle des Mannes eine Eizelle der Frau befruchtet. Diese befruchtete Zelle muss sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper der Frau. Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft sind das Ausbleiben der Monatsblutung. Danach folgen das Anschwellen sowie eine besondere Empfindlichkeit der Brust, Müdigkeit, Übelkeit, gesteigerte Geruchsempfindlichkeit, erhöhter Harndrang, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme. Viele Frauen haben das Verlangen nach ungewohnten Nahrungsmitteln, meistens nach Süßem. Bis zur zwölften Schwangerschaftswoche merkt man von den vielen Anzeichen nichts, aber andere treten auf. So vergrößert sich normalerweise die Brust der Frau und die Brustwarzen werden dunkler. Das deutlichste Anzeichen ist die Gewichtszunahme. Bis zum Ende der Schwangerschaft ist eine Gewichtszunahme von etwa 9 bis 12 Kg normal.
Wenn man sich wirklich sicher sein will, ob man schwanger ist, kann man einen Schwangerschaftstest machen, den man in der Apotheke bekommen kann. Mit einem solchen Test wird im Urin ein Hormon nachgewiesen, das nach der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut gebildet wird.
Die ersten Schwangerschaftsmonate sind besonders für die Entwicklung des Kindes wichtig, weil in dieser Zeit Gehirn, Arme, Beine und innere Organe wachsen. Aus diesem Grund sollte eine schwangere Frau nur Medikamente einnehmen, die ihr ein Arzt verschrieben hat und der auch von ihrer Schwangerschaft weiß. Unbedingt zu vermeiden sind Röntgenstrahlen sowie Rauchen, Alkohol und auch Kaffee, denn das erhöht das Risiko, dass das Neugeborene an frühzeitigen Kindstod stirbt.
Eine normale Schwangerschaft dauert etwa 39 Wochen oder 280 Tage nach dem ersten Tag der letzten Menstruation. Die Wehen setzen meistens nach diesen Zeitraum ein, wenn sie es jedoch früher machen, nennt man das dann "Frühgeburt". Ungefähr jedes 7. aller Kinder sind Frühgeburten. Wegen neuer Fortschritte in der Versorgung frühgeborener Säuglinge können viele Babys überleben, die nur nach der 25. oder 26. Schwangerschaftswoche geboren werden.
Während der Entbindung wird das Baby aus der Gebärmutter durch den Geburtskanal herausgepresst, sie beginnt mit unregelmäßigen Anspannungen der Gebärmutter in Abständen von 20 bis 30 Minuten. Bei weiterer Wehentätigkeit werden diese Anspannungen häufiger und stärker. Die Wehen einer erstgebärenden Frau dauern etwa 13 bis 14 Stunden und beim zweiten Kind ungefähr 8 bis 9 Stunden. Allerdings kann die Dauer der Wehen sehr unterschiedlich sein. Viele Frauen lassen sich zum Ertragen der Geburtsschmerzen ein Medikament verabreichen. Jedoch wird die natürliche Geburt ohne Medikamente immer beliebter. Unter anderem deshalb, weil vielen Frauen bewusst ist, dass Betäubungsmittel und Medikamente, die ihnen verabreicht werden, das ungeborene Baby über den Mutterkuchen schnell erreichen. Durch hohe Dosierung von Betäubungsmitteln kann sich das neugeborene Baby schlafsüchtig verhalten. Eine weitere Möglichkeit zum Ertragen der Wehenschmerzen ist eine örtliche Betäubung, die auf die betroffenen Körperstellen der Mutter beschränkt ist. Beim Kaiserschnitt, der bei manchen Frauen erforderlich ist, wird das Baby mit einem chirurgischen Eingriff aus der Gebärmutter entnommen.
Schwangerschaftsphasen
In den ersten drei Monaten entwickelt der Embryo die wichtigsten Organe. Ab dem vierten Monat ist der Fetus, als Mensch erkennbar und beginnt, schnell zu wachsen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft werden die Organe weiter ausgebildet.
Stadien einer Geburt
Im ersten Stadium der Geburt zieht sich der Gebärmuttermuskel zusammen. Während der ersten Anspannungen der Gebärmuttermuskeln dehnt sich der Gebärmutterhals und der Kopf tritt durch den erweiterten Geburtskanal aus. Nachdem der Kopf vollständig draußen ist, tritt mit den folgenden Anspannungen zunächst die eine, dann die nächste Schulter aus. Der übrige Körper folgt leichter. Die Nabelschnur wird abgebunden und durchtrennt. In der letzten Phase wird der Mutterkuchen als Nachgeburt ausgeschieden.
Dritter Tag der Embryonalentwicklung
Die befruchtete Eizelle wandert durch den Eileiter. Etwa 36 Stunden nach der Befruchtung setzt im Eileiter die Zellteilung ein, diese findet etwa zweimal pro Tag statt. Nach drei oder vier Tagen ist der Weg durch den Eileiter beendet.
Sechster Tag der Embryonalentwicklung
Am sechsten Tag besteht der werdende Embryo aus einem flüssigkeitsgefüllten Zellhaufen. Nach einem oder zwei Tagen in der Gebärmutter nistet sich dieser Zellhaufen in der Gebärmutterwand ein, durch welche sie ernährt wird.
Vierte Woche der Embryonalentwicklung
Nach der Einnistung beginnen sich die Zellen des Embryos zu spezialisieren und Organe zu bilden. Beim 4 Wochen alten, ungefähr 5mm großen Embryo ist der Kopf erkennbar. Das Herz schlägt schon und man sieht die Bildung der Arme und Beine.
Achte Woche der Embryonalentwicklung
In der achten Woche ist der innere Aufbau des menschlichen Körpers noch unvollständig entwickelt und der Embryo wird zum Fetus. Der 3cm große Fetus schwimmt im Fruchtwasser und ist von der durchsichtigen Eihaut umgeben. Das Fruchtwasser schützt den Embryo gegen Erschütterungen.
Fetus (dritter Schwangerschaftsmonat)
Bereits nach zwölf Wochen lässt der Fetus menschliche Formen erkennen. Der Fetus ist besonders empfindlich gegenüber den schlechten Einwirkungen von Alkohol, Medikamenten und (Röntgen-)Strahlen.
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