Wir haben mehrere Tage in verschiedenen Jugendclubs, Interviews mit den unterschiedlichsten Jugendlichen aus verschiedenen Altersgruppen und Nationen geführt.
Durch unsere Interviews wollten wir heraus stellen, welche Faktoren sie zu ihren kriminellen Handlungen verführten und ob die Statistiken auch auf diese Jugendlichen zutrafen.
Tiergarten / Moabit
Dieses Interview hat uns zu der Erkenntnis gebracht, dass die Jugendlichen, die aus Sozial schwächeren Familien kommen, leichter in kriminelle Kreise abrutschen. Sie haben durch die Arbeitslosigkeit der Eltern ein sehr angespanntes Verhältnis in ihrer Wohnung und verbringen ihre meiste Freizeit auf der Strasse oder im Jugendclub. Durch den Reiz des schnell verdienten Geldes geraten sie oft auf die schiefe Bahn. Viele fangen mit kleineren Diebstählen an, erzählten sie uns, und steigerten sich dann bis zu Raubüberfällen und Auto "knackereien"! Manche von ihnen waren so tief in ihren "Geschäften" verwickelt, dass sie gar nicht mehr fähig waren "aus zu steigen" erzählten sie uns sehr bedrückt.
Sehr auffällig waren für uns noch ihre aggressiven Verhaltensweisen. Selbst wir wurden mehrmals angepöbelt und wurden gefragt was wir ihrer "Gegend" suchen würden.
Es war auch sehr erschreckend, dass die meisten von ihnen Waffen mit sich trugen und mit Stolz erzählten, wie oft sie jemanden "abgestochen", oder "misshandelt" hatten.
Wir fragten ob sie sportlich nicht aktiv wären. Sie antworteten nur: "Es bringt uns doch kein Geld außerdem seien die Sportvereine zu teuer."
Spandau / Kladow
Bei der Befragung in Spandau kamen wir erstaunlicher Weise auf ein ganz anderes Ergebnis.
Der Jugendclub befindet sich in einer Recht wohlhabenden Gegend. Die dort anzutreffenden Jugendlichen stammen auch ausschließlich aus wohlhabenden Familien. Als wir sie befragten wurde uns schnell klar, dass diese Jugendlichen genauso von der Langenweile geprägt waren wie die gewaltbereiten Jugendlichen aus Moabit. Jedoch war dies kein Grund für sie, ihre Langeweile durch Straftaten zu stillen. Sie waren relativ friedlich und fanden unser Interview sehr Interessant. Sie erzählten, dass sie alle keine "Unschuldsengel" seien, aber sich niemals auf solch ein Niveau herablassen würden.
Unser Fazit aus diesen beiden Jugendclubs ist das Jugendliche die aus einer relativ hohen Gesellschaftssicht stammen weniger zu Kriminalität neigen als Jugendlicht die aus einer Sozial schwachen Umgebung stammen . Dieses hängt wohl mit den Familieninternen Beziehungen zu den Eltern und deren wirtschaftlichen Wohlstand zusammen . Da Wohlhabende Kinder nicht auf die Einkünfte durch Kriminaldelikte angewiesen sind halten sie es auch nicht für nötig sich in solchen Kreisen zu bewegen . Ganz anders ist es eben bei Jugendlichen aus Sozialschwachen Familien stammen und meistens auf das Geld aus Kriminaldelikten angewiesen sind um sich einen gewissen Lebensstandart zu Leisen .
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