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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Umsetzung in den gymnastikstunden



Zu Elfriede Hengstenberg kamen die unterschiedlichsten Kinder; Jungen und Mädchen mit verschiedensten Leiden.

Um eine grobe Einteilung zu haben, bildete Hengstenberg schulklassenähnliche Gruppen, in denen sie die Kinder nach ihrem Alter einteilte. Die jüngsten, mit denen sie arbeitete, waren drei Jahre alt.[19]

Für jede körperliche Beeinträchtigung ließ sie sich eine spezielle Therapiemöglichkeit einfallen, im Normalfall auch eine eigene für jedes Kind. Da sich die Fälle, die der Bewegungspädagogin unterkamen, aber häuften, konnte sie verschiedene Strategien auch auf mehrere "Patienten" anwenden. Sie befasste sich mit den Vorlieben der Kinder und entwickelte daraus eine Möglichkeit, dem Kind zu helfen. Denn es war zu beachten, dass es den Schützlingen Spaß machte, zu experimentieren und ihre Haltungsschäden damit auszumerzen, da sich dann ein viel versprechender Erfolg leichter einstellen kann.

Die Kinder waren immer barfüßig bei ihren Gymnastikstunden, damit der Kontakt zu den Klettergerüsten, den Spielsachen und der Erde gewahrt bliebe. Der nackte Fuß fühlt, was unter ihm geschieht und man kann mit ihm "greifen", was die in Schuhen steckenden, verwöhnten Füße nicht können. Dadurch bekommt das Laufen, Klettern, Stehen oder Sitzen eine ganz neue Intensität und eine neue Qualität.



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Begonnen hat Hengstenbergs erste, wirkliche Therapiemethode in der Zeit, als sie durch die Auseinandersetzung mit der Arbeit Elsa Gindlers erstmalig nach echten, wirklichkeitsnahen Bewegungsanlässen für Kinder suchte.[20] Sei behandelte damals drei Jungen mit X-Beinen und Senkfüßen, denen ihre Fußübungen keinen Spaß machten. So erfand Elfriede Hengstenberg das Skifahren neu. Sie gab den Jungen Rundhölzer und schlug den Kindern vor, nicht erst im Urlaub mit dem Skifahren zu beginnen. Diese stellten sich mit jeweils einem Fuß auf ein Rundholz und begannen zu experimentieren. Auf Grund der X-Beine, rutschten sie aber immer von den Hölzern herab. Sie versuchten es hastig und schnell.

Aber die Kinder gaben nicht auf und "versuchten, ohne Ruck und Druck vorwärts zu gleiten, um den Kontakt mit den Hölzern nicht zu verlieren. Nachdem die Kinder längere Zeit das Aufsteigen, Geradeausfahren und Kurvenlenken geübt hatten, waren sie zu einer "Skitour" bereit."[21] Dabei zeigte sich, dass die Hektik, die die Jungen vorher an den Tag legten, mit der sie versuchten, das Skifahren sofort zu können, sie nicht zum Ziel führte. Erst das langsame, tastende Versuchen brachte den Kindern den Erfolg.

Das Skifahren war bei den x-beinigen Kindern ein solcher Erfolg und wurde so begeistert angenommen, dass es "eine der wirksamsten Unternehmungen bei den häufig vorkommenden X-Beinen und Senkfüßen war."[22]


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Bei einigen Kindern waren die X-Beine so stark ausgeprägt, dass ihnen das Skifahren fast unmöglich wurde, auch wenn sie es mit Leidenschaft versuchten. Hengstenberg gewöhnte diese Kinder erst daran, die Beine auseinander zu nehmen, indem sei eine Bahn aus Besenstielen auf den Boden legte, immer zwei nebeneinander, und diese Bahn zum Ende hin breiter werden ließ. Die Kinder sollten dieser Bahn folgen und sich so langsam an das Öffnen der Beine gewöhnen. Hatten sie genügend Vertrauen zu Elfriede Hengstenberg, dann ließ diese ihre so geschädigten Schützlinge auf ihrem Schoß "reiten", Gesicht zu Gesicht. Auch dadurch spreizten sich die Beine und die Kinder hatten Spaß dabei. Sie wurden sanft gewiegt und wurden dadurch ermuntert, sich aufrecht hinzusetzen. "Freihändig und aufrecht saßen sie dann wie echte Reiter."[23] Nach dem Reiten wurden die Kinder dann sanft und weich vom Schoß heruntergelassen, so konnte die Umgewöhnung der Beinstellung noch nachwirken. "Ein natürliches Stehen und Gehen konnte seinen Anfang nehmen."[24]

Oftmals sind die erwachsenen Vorbilder der Kinder Schuld an den Haltungsschäden der Kinder, was ihnen meistens gar nicht bewusst ist. Denn Kinder ahmen das Verhalten und damit auch oft die Haltung von Erwachsenen nach. Zur Zeit Elfriede Hengstenbergs war eines der Hauptprobleme in der kindlichen Haltung das Strammstehen. Viele Eltern, vor allem Väter und Großväter hatten eine lange Militärzeit hinter sich und fühlten sich als Vorgesetzte in ihrer Familie. So gewöhnten sich die Kinder, vor allem Jungen, an die "Halt dich gerade-Positur"[25]: Beine durchgedrückt, Hohlkreuz und Arme nach hinten gestreckt.

"Liegen die Gründe dafür nicht tiefer, so können Kinder eine Angewohnheit dieser Art relativ rasch wieder aufgeben."[26] Balancieren auf schmalen Brettern, die auf Hocker gelegt werden hilft, die Beine wieder beweglich zu machen und aus dem Hohlkreuz heraus zu kommen.

Balancieren ist ohnehin eine gute Art der Bewegung für Kinder. Es fordert sie und ist spannend. Der Gleichgewichtssinn hält den Kontakt zum Brett, oder worauf das Kind sonst balanciert. Allerdings besteht immer die Gefahr, daneben zu treten und vom Brett zu fallen. Höchste Konzentration ist gefordert und das Kind setzt seinen Körper zielbewusst ein, wobei es die von ihm gewünschte Spannkraft aufweist. Dabei ist es nebensächlich, ob es über die Balancestange krabbelt, geht oder auf dem Bauch kriecht.

Eine solche Therapie dauerte allerdings sehr lange.

In ihrem Buch berichtet Elfriede Hengstenberg von ihren Therapiemethoden nur in Fallbeispielen. Sie erzählt von einzelnen Kindern, wie sie zu ihr in die Gymnastikstunden kamen und wie sie mit ihnen arbeitete. Zur besseren Verdeutlichung werde ich einige dieser Beispiele übernehmen.

Am Beispiel von "Felix"[27] werde ich den Erfolg des Balancierens verdeutlichen: Felix war ein fünfjähriger Junge, der sich das Strammstehen angewöhnt hatte, augenscheinlich abgeschaut von seinem Großvater. Er riss die Arme nach hinten und drückte die Beine durch (Bild 2)

Bild 2

Bild 3

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Durch das Balancieren hatte sein Körper nicht mehr die Möglichkeit, sich in diese Haltung zu begeben. "Bei jedem Schritt auf der schmalen Basis muss[te] er sich neu orientieren."[28] Seine ganze Körperhaltung änderte sich: Die Beine wurden wieder beweglich und die angespannten Bewegungen wieder fließend und elastisch (Bild 3). Für Felix ist auch krabbeln und kriechen eine gute Möglichkeit, die durchgedrückten Kniegelenke wieder zu beugen.[29]

Häufig setzte Elfriede Hengstenberg auch Hocker ein, um die Kinder zum Experimentieren anzuregen. Sie stellte jedem Kind zwei davon zur Verfügung und diese konnten sie dann stapeln oder nebeneinander stellen. Ihre Aufgabe bestand darin, durch die Hocker hindurch zu kriechen oder darüber zu klettern.

Sinn dieser Übung war, bewusst einen Weg durch das Gewirr von Sitzflächen, Stuhlbeinen und Verstrebungen zu finden. Die Kinder sollten merken, dass es sinnvoll ist, sich mit Aufmerksamkeit etwas zu widmen, sich darauf zu konzentrieren. Dadurch kamen sie zur Ruhe und waren bereiter, Bild 2

im Alltag auch bewusster an ihre Aufgaben heranzugehen.

Zum Ende der Stunde oder auch zwischendurch ließ Elfriede Hengstenberg Ruhephasen einfließen. Sie animierte die Kinder zum Ausruhen, indem sie die Pause als Herausforderung verkaufte. Auch fügte sie kleine Aufgaben hinzu, wie einen Ball auf der Nasenwurzel zu balancieren. Dadurch lagen die Kinder ruhiger und vor allem gerade auf dem Rücken. Außerdem lagen die Kinder in dem Moment bewusst und konzentrierten sich auf das Liegen. Ausklingen ließ sie das Ausruhen, indem ein Kind leise herumging und die anderen durch Antippen weckte.

Nach einer solchen Pause, die meistens nicht lang war, waren die Kinder erfrischt und weniger aufgekratzt. Dadurch, dass sie leise "geweckt" wurden, hielt die Stille in ihnen noch vor und "Hast, Aufregung und Angeberei waren verschwunden."[30]

Besonders unerreichbare Kinder, die nicht zur Ruhe kamen und wie wild herumtobten, stellte Hengstenberg vor eine spezielle Herausforderung, wie in ihrem Beispiel von "Walter". "Walter tobte in der ersten Stunde herum wie ein kleiner Besessener, warf sich auf den Teppich, stieß Stühle und Kinder um [.]"[31] Er versuchte die ganze Stunde hindurch, Hengstenbergs Aufmerksamkeit durch Tobsuchtsanfälle auf sich zu lenken. Sie aber ging nicht darauf ein.

Als er in der nächsten Stunde als erster da war und wieder randalierte, sah sich die Pädagogin erst ruhig sein Treiben an und schlug ihm dann vor, die Hocker aus dem Keller zu holen. Walter holte die Hocker und reagierte so seine überzähligen Kräfte ab. Als die anderen Kinder da waren, erzählte er ihnen voller Stolz, dass er alle Hocker alleine geholt hatte.

Mit den Hockern spielten die Kinder "Durchkriechen und Drüberklettern". Elfriede Hengstenberg ließ Walter seine Aufgaben besonders bewusst werden, denn sie fragte ihn nach dem Klettern, wie er denn durch die Hocker gekrabbelt sei und wollte sich seinen ersten Versuch anschauen. Dieser konnte sich aber nicht an die Reihenfolge erinnern.

Als er und die anderen Kinder es noch mal versuchten, ließen sie sich mehr Zeit und gingen bewusster an die Aufgabe heran. Diesmal konnte sich auch Walter an die Reihenfolge erinnern und er freute sich sehr darüber. Er hatte festgestellt, dass sich Probleme mit Ruhe und Entspanntheit leichter lösen lassen. Er hatte es selbst herausgefunden und dadurch hatte sich diese Vorgehensweise bei ihm gefestigt. "Das bewies er auch in den Stunden der folgenden Wochen."[32]

Der Grund, warum er so wild und wüst war, war ein häufiges Familienproblem: er hatte einen kleinen Bruder, der mehr Aufmerksamkeit bekam als er selbst. Um auf sich aufmerksam zu machen, bekam er diese Wutanfälle, denn nur dann beachteten seine Eltern und größeren Geschwister ihn.

Es gab aber auch Kinder, die genau das Gegenteil von Walter waren. Still, introvertiert und bewegungsscheu. Oftmals waren sie schwer krank, bevor sie in die Gymnastikstunden kamen. Daher rührten auch meistens die Haltungsschwierigkeiten. Hengstenberg versuchte, diesen Kindern die Bewegungsscheue zu nehmen. Sie animierte die Kinder erst zu einfachen Bewegungsspielen, dann dazu, über sich hinauszuwachsen. Fand sie heraus, was für ein Spiel dem Kind Spaß machte, erfand sie Varianten, die sie ihm vorschlug. Die Kinder überwanden dann meistens ganz von alleine ihre Scheu und ihre Angst. Sie stellten fest, dass Bewegung angenehm ist und ihnen gut tut.


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Ein Beispiel für ein solches kränkliches Kind ist "Peter". Er kam mit seiner Schulklasse regelmäßig zur Gymnastikstunde. Er wurde oft von Ohnmachtsanfällen heimgesucht. Sobald er sich in einer Situation befand, die für ihn unangenehm wurde, verkrampfte er und wurde ganz steif. Beim Balancieren über eine Reihe Hocker, die mit den Füßen nach oben deuten, einer Übung, die nicht leicht ist, aber von den Füßen aus den ganzen Körper belebt, trat dies wieder ein (Bild 4) und er ließ sich von einer Klassenkameradin helfen.


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Seine Mutter bat Elfriede Hengstenberg, ihm zusätzlich zu den Schulklassenbesuchen auch noch Einzelstunden zu geben. Sie nahm aber auch Mutterunterricht bei der Pädagogin, denn die Unselbständigkeit Peters ging von ihr aus. So wurde Peter zu mehr Selbständigkeit herangeführt, konnte alleine einkaufen gehen, wurde von seiner Mutter nicht mehr von allen Straßen weggezerrt und wenn er einen Ohnmächtigkeitsanfall bekam, half ihm ein Mitschüler, mit dem Elfriede Hengstenberg vorher geübt hatte, wie man sich in einer solchen Situation verhält und wie man die Ohnmacht verhindern kann. In den Bild 5

Gymnastikstunden lernte er durch selbständiges Erproben, sich neuen Situationen zu stellen und nicht vor allem Angst zu haben. Dadurch verkrampfte er auch nicht mehr. Wenn ein Experiment, wie das Balancieren über die Hockerreihe glückte, stärkte das sein Selbstvertrauen. Nach zwei Jahren im Gymnastikunterricht war er ein gelöstes und freies Kind und Ohnmachtsanfälle kamen fast nicht mehr vor.[33]

Kinder mit einem runden Rücken waren häufig in den Unterrichtsstunden Elfriede Hengstenbergs. Ihr Problem war die Schlaffheit beim Sitzen. Durch zusammengesunkenes Sitzen wird der Raum, den die Lunge zum atmen braucht, reduziert und verengt. "Unabhängig davon, ob sich Erschöpfung, Entmutigung, Niedergeschlagenheit, [!] oder Langeweile in dieser Erschlaffung ausdrücken, kann sie ernste Schäden für Herz und Lunge nach sich ziehen."[34] Deshalb versuchte Hengstenberg auch dem beizukommen. Sie gab den Kindern Schmetterlingsnetze und warfen dann Bälle in die Höhe, die sie mit den Netzen aus der Luft fangen sollten. Dabei streckte sich der Körper.

Beim Sitzen schlug sie den Kindern vor, die Hände einfach auf die Beine zu legen. Dadurch erlangt man fast automatisch eine grade Sitzhaltung. Liegen die Hände zwischen den Beine oder daneben, dann ziehen sie durch ihr Gewicht auch den Körper nach unten.

Im Liegen verwendete Hengstenberg während der Ruhephasen oft das Spiel mit dem Ball und der Nasenwurzel. Aber auch wenn die Kinder nicht ruhten, gab es Experimente, die die Kinder im Liegen machten. Ein beliebtes Spiel war das "Rückenschwimmen" auf glattem Fußboden. "Die Kinder legten sich auf den Rücken, die Arme so neben dem Kopf, dass auch die Ellenbogen auflagen und stießen sich abwechselnd mit den Füßen ab. Wenn daraus eine flüssige, schlängelnde Bewegung wurde, entspannten sich die Schultergelenke, und die leichte seitliche Schwingung der Wirbelsäule belebte den Atem auch in den Flanken."[35]


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Ein Beispielfall für schlechtes Sitzen ist der Junge "Jochen", der zu Elfriede Hengstenberg kam, weil er schlecht schrieb. Sie arbeitete mit ihm alleine ohne Gruppe und schon in der ersten Stunde fiel ihr auf, dass das Kind deshalb so schlecht schrieb, weil es schlecht saß. Es saß zusammengekauert, gequetscht, unglücklich und in sich zusammengezogen da. Und so schrieb er auch (Bild 5).

Um ihm zu helfen, legte Hengstenberg ihm einen großen Briefblock auf den Tisch, auf dem er seinen Lieblingsbuchstaben, das kleine "l" mit zerbrechlicher Zeichenkohle schreiben sollte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, denn die Kohle brach durch die gepresste Art des Jungen zu schreiben immer wieder ab, stellte Jochen fest, dass er gar nicht so zu drücken brauchte, dass die Kohle schon beim leichten Berühren des Papiers einen Streifen hinterließ. Am nächsten Tag übte er das Schreiben auf einer großen Tapete. Er schrieb die Buchstaben mit weit ausholenden Armbewegungen. "Die Schleifen und Bögen von "l", "H" und "g", die inzwischen fast die ganze breite der Tapete einnahmen, veranlassten ihn, sich weit vorzuneigen, wobei sich sein Rücken endlich einmal dehnen konnte. Auch seine Füße hatte er zum ersten Mal unter dem Stuhl hervorgeholt, so das sie auf dem Boden standen."[36] Anhand eines Skelettes von einem menschlichen Becken erklärte die Pädagogin dem Jungen nach dem Schreiben, wie der Mensch sitzt.

Am darauf folgenden Tag schlug sie ihm vor, einen Turm aus Holzrollen zu bauen. Das machte ihm Spaß und wenn er sich konzentrierte und mit Bedacht an die Aufgabe heranging, dann wurde der Turm auch hoch. Je höher der Turm wuchs, desto mehr musste sich Jochen aufrichten. "Sein Stehen bekam eine ganz neue Qualität."[37]

Auch das Sitzen wurde für ihn schnell zu einer Herausforderung. Er probierte verschiedene Sitztechniken aus, bis er aufrecht sitzend mit den vorderen Stuhlbeinen anfing zu kippeln. Damit saß er vollkommen gerade. Um dieses aufrechte Sitzen zu fördern, gab ihm Elfriede Hengstenberg einen einbeinigen Schemel. "Während Jochen sich darauf ausbalancierte, waren seine Fußsohlen beständig auf dem Boden, und er reagierte in den Hüftgelenken wie in allen Wirbelgelenken nach jeder Seite hin beweglich. Das verschaffte ihm im Rumpf eine ganz neue Freiheit zum Atmen."[38] Er übte jetzt auch auf diesem Schemel sitzend zu schreiben und am Ende der Ferien saß er aufrechter, sah frischer aus und seine Schrift war lesbar und flüssiger geworden.[39]

Hengstenberg machte mit den Kindern viele Experimente zum Sitzen. Die Kinder saßen gerade, wenn sie zum Beispiel auf der Stuhllehne saßen, mit den Füßen auf der Sitzfläche oder wenn sie sich falsch herum auf den Stuhl setzten und damit die Beine nicht übereinander schlagen konnten.

Um nachhaltiger mit den Kindern zu arbeiten, führte Elfriede Hengstenberg das "Reiten" ein. Die Kinder ritten auf dem Stuhl, was den Rücken wieder belebte.

Ebenso belebend wirkt[e] das Experiment auf einer Stange zu sitzen, die so hoch ist, dass die Beine frei herunterhängen können."[40] Dabei saßen die Kinder aufrecht und es war eine höchste Konzentrationsaufgabe, da sie immer ihr Gleichgewicht halten mussten.

In den Unterrichtsstunden befasste sich Elfriede Hengstenberg auch mit dem Gehen und Stehen. Sie hatte auch auf diesem Gebiet Anregungen für die Kinder, bei denen sie sich aufrichteten und bewusst und gerade gingen.

Ein Spiel war es, über kleine Hindernisse zu steigen, die in zehn bis zwanzig Zentimeter Abstand im Gras lagen. Das bewirkte, dass die Kinder die Knie anhoben und die Zehen tastend den Boden berührten.

Eine andere Herausforderung für die Kinder war das Balancieren von Gegenständen auf dem Kopf oder das Drehen eines Tellers auf einem dünnen Holzstab. Dabei richteten die Kinder sich unwillkürlich auf. Alleine das Laufen mit einem Besenstiel in der Hand, der aufrecht wie die olympische Fackel getragen wird, hilft dem Körper sich aufrecht zu halten.

 
 

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