Wenn man im Sauerstoffüberschuss (also Aerob) läuft, setzt der Körper Endorphine frei. (Körpereigenes Rauschgift) Sie werden vom Gehirn und von den Immunzellen produziert und strömen durch das ganze Nervensystem. Die Botenstoffe der Euphorie hüpfen von Nervenzelle zu Nervenzelle und überfluten den ganzen Körper mit Glückseligkeit. Läufer bezeichnen das als "Runner's High" und wer das einmal erlebt hat, möchte es immer wieder spüren.
Laufen beflügelt die Seele. Die so genannten Katecholamine Noradrenalin und Dopamin stellen das Gehirn auf Glück. Noradrenalin, auch unter dem Namen "Eu-Stress-Hormon" bekannt, stimmt den ganzen Menschen optimistisch. Es hellt gemeinsam mit Dopamin, dem Hormon der Kreativen, die Stimmung aus.
Menschen mit Depressionen wird auch durch das Laufen geholfen. Depressiven Menschen fehlt der Stoff Serotonin. Es gibt solche Tabletten, aber man muss nicht unbedingt diese Tabletten schlucken. Denn Laufen genügt, eine Studie zeigt, dass sich laufen so stark auf die Stimmung auswirkt, dass sogar Menschen mit depressiven Verstimmungen, das Laufen aus dem Tief holt.
Wenn sich ein Mensch ärgert, produziert er 30 Minuten lang Adrenalin. Das Stresshormon spannt die Muskel an, sorgt für Kraft und Aktivität. Doch zu viel davon verkrampft den Körper, macht nervös. Und das drosselt die Serotonin-Ausschüttung im Gehirn. Die Folge: Man ist unglücklich, schläft schlecht, die Abwehrkräfte machen schlapp. Nun ärgert man sich bereits über Kleinigkeiten, produziert noch mehr Adrenalin. Es gibt ein wirksames Mittel dagegen, nämlich Joggen.
Laufen hilft auch gegen das Managerhormon "Cortisol".
Cortisol ist das Hauptstresshormon, das von der Nebenniere ausgeschüttet wird, wenn Gefahr im Verzug ist, macht sich bereit für Kampf oder Flucht. Leider brauchen wir das heutzutage nicht mehr so oft. Die Nebenniere schüttet aber das Cortisol häufig aus. Mit Kollegen über die man sich ärgert kann man nicht kämpfen und vor einem läutenden Telefon nicht fliehen. Das Hormon ist aber gefährlich, da es am Körpereiweiß nagt. Wissenschaftler sagen, es wirkt katabol, also Körpersubstanz abbauend und schwächt das Immunsystem. Daran sterben übrigens die Lachse nach dem Laichen. Cortisol blockiert ausserdem das Denken und fördert den Zelltod im Gehirn. Das darf bei Managern nicht passieren darum laufen so viele. Ein typisches Beispiel für einen zu hohen Cortison Spiegel ist ein Maturant, bei dem der Cortison Spiegel im letzten halben Jahr vor der Matura ansteigt und dieser dann vor der Matura krank wird, oder bei der Matura ein Blackout hat. Weil Cortison ja die Gehirnzellen zerstört und die Denkfähigkeit lähmt.
Läufer sind nie müde. Vor 4 Millionen Jahren haben unsere Ahnen angefangen aufrecht zu gehen. Und was tun wir heute? Sitzen. Die Muskulatur verkümmert, die Gedanken auch. Denn ohne Sauerstoff kann der Geist nicht glänzen. Wir quetschen unsere Lunge ein, verlernen zu atmen. Zug für Zug gönnen wir unserer Lunge nur einen Bruchteil des Lebenselixiers: viel zu wenig Atem. Das ist unter dem Namen Kurzatmigkeit bekannt. Wenn man läuft, wird bis zu 100 Prozent mehr Sauerstoff ins Gehirn gepumpt. Durch diese Sauerstoffdusche gewinnt man:
. Eine größere, verstärkte Atemmuskulatur
. Mehr Alveolen (Lungenbläschen), die durchlässiger für Sauerstoff werden
. Erweiterte Lungenarterien und -venen. Es bilden sich auch mehr kleine Blutgefäße (Kapillaren), das Blut kann mehr Sauerstoff aufnehmen.
. Man muss seltener Ausatmen. Während ein Büromensch 10-15 mal einatmet, holt ein Trainierter nur 3-10 mal Luft. Und trainierte kommen auch schneller nach Anstrengungen wieder auf ihren Normalpuls, während Büromenschen noch lange hächeln.
. Die Luft wird besser. Das Atemäquivalent besagt, wie viel Luft man aufsaugen muss, um 1 Liter reinen Sauerstoff zu bekommen. Ein Büromensch benötigt dazu 25 Liter um 1 Liter Sauerstoff zu sich zu nehmen, während ein Trainierter sogar während des Dauerlaufes nur 20 Liter benötigt.
. Die Vitalkapazität steigt auf das Doppelte. "Vita" heißt Leben. Und deswegen haben Läufer doppelt soviel Lebensenergie.
Büromenschen atmen mehr ein, als sie wieder ausatmen. Zwar gleicht das der Körper wieder aus, aber der PH Wert im Blut steigt leicht an. Das macht zunächst nichts, wenn dadurch nicht der Kalziumspiegel kompensatorisch sinken und sich auf Grund des Kalziummangels die Gefäße verengen würden. Das verursacht Kopfweh und macht nervös. Man wird empfindlicher, immer weniger belastbar. Wenn man aber läuft lernt man wieder richtig zu Atmen, ausserdem steigt der kalziumspiegel an und man hat einen kleinen Polster übrig.
Ein amerikanischer Sportmediziner, Professor Laurence E. Morehouse, sagte: "Eine der unmittelbaren Auswirkungen der Fitness zeigt sich im bett. Nicht nur, was die Leistungsfrequenz, sondern auch, was die Qualität betrifft. Je besser der Organismus reagiert, desto intensiver sind die sexuellen Empfindungen." Viele Studien folgten, alle mit dem gleichen Ergebnis.
Der Grund liegt zum einen an den 1000 Prozent mehr Sauerstoff im Körper. Und zum Zweiten im Anstieg des Testosterons im Blut. Wenn man täglich läuft, erzeugt man eine ganze menge Testosteron. Das haben auch einige Sexualberater entdeckt. Sie schicken Problempärchen zum Laufen und danach gemeinsam unter die Dusche. Aber Vorsicht: Wenn man sich total verausgabt, wird Testosteron verbrannt. Nach einer Marathonstrecke läuft im Bett gar nichts mehr.
Das männliche Keimdrüsenhormon bewirkt nicht nur das, wovon wir Männer immer träumen, es vermittelt auch ein bestimmtes Lebensgefühl: Antrieb, Power, innere Dynamik,. Testosteron ist der Turbolader für Männer und Frauen. Es setzt unter Strom, verleiht Kräfte und macht unbesiegbar. Dieses Powerhormon steigt beim Ultralight-Lauf an. Beim entspannten Sauerstoffdurchfluten des Körpers. Es steigt an, wenn Cortisol abfällt.
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