Regeln:
1996 besteht Geräteturnen zum letzten Mal aus Pflicht und Kür, danach nur noch als Kürmehrkampf und Gerätefinale ausgetragen. Beim Mannschaftsmehrkampf gehören sechs Turner/innen zu einer Riege. Pro Gerät kommen die besten fünf zur Wertung. Bei Herren gibt es drei und bei den Damen zwei Leistungsgruppen.
Geräte
Boden (Damen mit Musik), Pferdsprung, Barren bzw. Stufenbarren, Schwebebalken (nur Damen) und für Herren noch Seitpferd, Ringe und Reck.
Bewertung
Von 0 bis 10 Punkte (nach dem \"Code de Pointage\"). Das Kampfgericht besteht bei den Männern aus fünf Personen je Gerät (1 Schiedsrichter, 4 Kampfrichter). Die Note vergeben die Kampfrichter, die Wertungen des Schiedsrichters ist nur bei Meinungsverschiedenheiten von Bedeutung. Seit 1985 gibt es bei Frauen 6 Kampfrichterinnen und 1 Schiedsrichterin. Die höchste und die niedrigste Note werden gestrichen. Die Summe der restlichen Noten wird durch deren Anzahl geteilt. Das ergibt schließlich die Gesamtnote. Die untere Altersgrenze bei Damen beträgt 15 Jahre.
Geschichte:
1811 - Friedrich Ludwig führte den Begriff \"Turnen\" ein. Ursprung aus dem griechischen
\"tornare\" (drehen, wenden).
Turnen war damals gleichbedeutend mit Schwimmen, Wandern, Ringen, Heben, Rasenspiele, Fechten und Skilauf
Ende des 19. Jhrd. - Das englische Wort \"Sport\" wurde eingeführt, was bis in die 20er Jahre
ein Streitthema bleibt
1861 - Reck und Barren wurden wegen angeblicher Gesundheitsschädlichkeit von Major
Hugo Rothstein aus dem Programm genommen
1863 - Reck und Barren nach langem Streit wieder aufgenommen
1896 - Geräteturnen im Olympischen Programm in Athen (einschließlich Hangeln).
Dreifacher Sieger sind die Berliner Carl Schuhmann, Hermann Weingärtner und
Alfred Flatow
1900 - Paris: Der Mehrkampf besteht aus Geräteturnen, Weit-, Stabhoch-, Weithochsprung
und Steinheben
1903 - Erste Weltmeisterschaft
1904 - St.Louis: Auch Kugelstoßen und der 100-Yards-Lauf gehören zum Turn-Mehrkampf
1924 - Das bis heute gültige Turnprogramm wird eingeführt
1928 - Erstmals Frauenturnen bei Olympischen Spielen
1934 - Erste WM für Frauen
seit 1936 - Bei den Herren gilt das heute übliche Wettkampfprogramm
seit 1952 - Einzelkonkurrenzen auch für Frauen im Olympischen Programm
ab 1997 - Ein neues Wettkampfsystem wird eingeführt (Pflichtübungen entfallen)
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