Muskulatur:
Die Skelettmuskeln zeigen unterschiedliche Formen, aber im einfachsten Fall besteht ein Muskel aus einer Ursprungssehne, einem Muskelbauch und einer Ansatzsehne.
Muskeln können aber nicht nur eine, sondern auch mehrere Sehnen besitzen.
Man spricht dann zum Beispiel beim Bizeps vom "zweiköpfigen", beim Trizeps vom
"dreiköpfigen" Muskel.
Die Muskulatur ist dem Skelett in mehreren Schichten aufgelagert. Die quer gestreifte Muskulatur ist unserem Willen unterworfen (willkürlich), kann jedoch durch Reflexe auch unwillkürlich gesteuert werden.
Zwischen den einzelnen Muskellagen des Rumpfs, aber auch an den Oberflächen der Muskulatur befinden sich oft große Sehnenplatten, die das Ansetzen zahlreicher Muskelfasern ermöglichen. Jede Muskelfaser ist von einer Haut umgeben. Mehrere Fasern sind zu einem Bündel vereinigt, einige von einer Haut überzogen und zu einem Muskel zusammengefaßt.
Der Länge nach wird eine Muskelfaser von zahlreichen feinen Eiweißelementen durchzogen, die durch ihre Verkürzung die Muskelarbeit durchführen.
Meist wirken an unserem Körper mehrere Muskeln zusammen. Sie bilden Muskelgruppen oder funktionelle Gruppen, die wiederum Gegenspieler mit der genau entgegengesetzten Wirkung besitzen. Die Gegenspieler sind notwendig, weil sich die Muskeln nicht von selbst dehnen können.
Die das Skelett bewegenden Muskeln arbeiten nach den Gesetzen der Mechanik
(z.B. Hebelgesetz)
- Beugung - Streckung
- Anziehen zum Körper - Abspreizen vom Körper
- Außenrollung - Innenrollung (Linksdrehung - Rechtsdrehung)
Hilfseinrichtungen der Muskulatur:
1) Sehnen:
Die Muskeln werden durch die Sehnen am Skelett verankert. Sie stellen ein festes Fasergewebe mit hoher Zugfestigkeit ähnlich dem Bandapparat der Gelenke dar.
Die Anpassungsfähigkeit der Sehnen ist sehr beschränkt. Bei Jugendlichen läßt sich unter regelmäßigem Training ein Faserzuwachs bis zu 30% erkennen. Beim Erwachsenen findet lediglich eine Veränderung im mikroskopischen Aufbau der Sehne statt, der mit einer höheren Zugfestigkeit verbunden ist.
Da die Sehnen schlecht durchblutet werden, heilen Sehnenverletzungen langsam und der Muskel muß lange ruhig gestellt werden.
Bei dauernder Überbeanspruchung eines Muskels kann es zu schmerzhaften Entzündungen an der Sehnenverankerung im Knochen kommen.
2) Sehnenscheiden:
Diese haben die Aufgabe, überall dort, wo es funktionell notwendig ist, die Sehnen an den
Knochen oder in Gelenksnähe zu fixieren und ein Abheben von der Unterlage bei der
Muskelaktion zu verhindern.
Sehnenscheiden bestehen aus einer bindegewebigen Röhre, die innen von einer zarten flüssigkeitsabsondernden Haut ausgekleidet ist. Diese ermöglicht den Sehnen ein nahezu reibungsloses Gleiten in der Führungsröhre.
Bei Überbeanspruchung können sich die Sehnenscheiden sehr schmerzhaft entzünden.
Die Entzündung kann bis zur schmerzhaften Bewegungseinschränkung des jeweiligen Muskels führen.
3) Muskelbinden (Faszien)
Die Muskelbinden stellen eine, aus straffem Bindegewebe aufgebaute Hülle für den Muskel dar. Sie sorgen als Führungsrinne dafür, dass der Muskel auch in Aktion in der richtigen Lage verbleibt.
4) Schleimbeutel:
Sie sind flüssigkeitsgefüllte Säckchen, die sich überall dort befinden, wo Muskel und Sehnen über Knochenvorsprüngen liegen oder gegenüber der Umgebung verschoben werden. Als druckverteilende Wasserkissen setzen sie die Reibung an der Umgebung herab. Bei Überbeanspruchung können sich auch die Schleimbeutel entzünden und dies kann zu einer Bewegungseinschränkung führen.
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