Bei Belastungen geringer bis mittlerer Intensität werden Fette schon zu Arbeitsbeginn von der Muskelzelle zur Energiegewinnung herangezogen. Mit zunehmender Belastungsdauer nimmt der Anteil der Fettverbrennung weiter zu; siehe Tabelle:
Streckenlänge Verbrauchte Kohlenhydrate Verbrauchte Fette Kohlenhydrate:Fette
(Verhältnis in %)
25 km 250 g 100 g 70 : 30
42 km 350 g 250 g 60 : 40
75 km 400 g 620 g 40 : 60
Wenn man zum Beispiel im lockeren "Sauerstoff-Lauf" unterhalb von 50-60 % der maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit unterwegs ist, so können bei mehrstündiger Muskelarbeit bei entsprechend Ausdauertrainierten sogar 70-90 % des Energiebedarfes aus dem Fettstoffwechsel bestritten werden. Mit zunehmender Ausdauerleistungsfähigkeit nimmt auch die Fähigkeit des Skelettmuskels zur Fettsäureverbrennung zu. Das Vermögen, auch bei höherer Intensität die Energie noch zu einem großen Teil aus dem Fettstoffwechsel gewinnen zu können, ist geradezu ein biochemisches Gütezeichen eines Ausdauerathleten mit einer gut ausgebildeten Grundlagenausdauer. Wegen der großen Bedeutung des Fettstoffwechsels enthalten ausdauertrainierte Muskelfasern ca. zweieinhalb mal mehr Fett als nicht ausdauertrainierte Muskelfasern.
Der Nachteil der Fette, nämlich dass sie mehr Sauerstoff für ihre Verbrennung verbrauchen als die Kohlenhydrate, wirkt sich bei Belastungen von geringer bis mittlerer Intensität nicht aus, da bei geringer bis mittlerer Belastungsintensität genügend Sauerstoff zur Verfügung steht.
Für den Sportler liegt die Bedeutung des Fettstoffwechsels darin, die ökonomischen Kohlenhydratspeicher zu schonen. Je größer der Anteil des Fettstoffwechsels bei gleicher Belastungsintensität ist, desto weniger Kohlenhydrate werden verbraucht. Die so gesparten Kohlenhydrate stehen dann für Belastungsspitzen bei Zwischenspurts und Endspurts zur Verfügung. Der Untrainierte, dessen Fettstoffwechsel weniger leistungsfähig ist, muss bereits bei geringerer Belastungsintensität einen grö0eren Anteil an Energie aus dem Kohlenhydratstoffwechsel gewinnen und wird daher seine Glykogenspeicher früher aufgebraucht haben als der besser Ausdauertrainierte mit einem leistungsfähigen Fettstoffwechsel.
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