3.1) Frühe künstliche Satelliten >
3.1.1 ) Sputnik1 & Sputnik 2
Sputnik 1:
- Der sowjetische Satellit Sputnik 1 startete am 4. Oktober 1957 zum ersten Flug in die Erdumlaufbahn
- Damit gelang der Menschheit der erste Schritt in den Weltraum.
- bestand aus einer Aluminiumkugel mit 58 Zentimeter Durchmesser und wog 83 Kilogramm
- umkreiste die Erde in 96,2 min.
- auf elliptischer Umlaufbahn erreichte er ein Apogäum von 946 Kilometern und ein Perigäum von 227 Kilometern
- in der Kugel befanden sich Geräte, die 21 Tage lang Daten über kosmische Strahlen, Meteoriten und die Dichte und Temperatur der oberen Atmosphäreschichten sendeten
- nach Ablauf von 57 Tagen trat der Satellit wieder in die Atmosphäre ein und verglühte
Sputnik 2:
- auch der zweite künstliche Satellit war ein sowjetischer Raumflugkörper
- er wurde am 3. November 1957, mit einer Hündin namens Laika an Bord, gestartet und übermittelte die ersten biomedizinischen Messergebnisse aus dem Weltraum
- nach 162 Flugtagen trat Sputnik 2 wieder in die Atmosphäre ein und verglühte wie Sputnik 1.
3.1.2 ) Explorer 1 & Vanguard 2
Explorer 1 :
- starteten die Vereinigten Staaten am 31. Januar 1958, als Sputnik 2 sich noch auf seiner Umlaufbahn befand
- war ihr erster Erdsatellit
- der zylinderförmige Satellit wog 14 Kilogramm, hatte einen Durchmesser von 15 Zentimetern und war 203 Zentimeter lang
- Explorer 1 übermittelte 112 Tage lang Messergebnisse über kosmische Strahlen und Mikrometeoriten und lieferte die ersten durch Satelliten gewonnenen Daten, die zur Entdeckung des Van-Allen-Strahlungsgürtels führten (Strahlungsgürtel, im Weltraum um die Erde und um die Planeten Jupiter und Saturn liegende, etwa ringförmige Zonen, in denen sich Protonen und Elektronen mit hoher Energie bewegen)
Vanguard 2:
- am 17. März 1958 starteten die Vereinigten Staaten ihren zweiten Satelliten
- genaue Untersuchung der Abweichungen auf seiner Umlaufbahn ergab, dass die Erde keine regelmäßige Kugelgestalt besitzt und an den Polen abgeflacht ist
- mit Hilfe von Sonnenenergie übermittelte der Satellit mehr als sechs Jahre lang Signale
- er folgte den amerikanischen Satelliten Explorer 3, der am 26. März 1958 gestartet wurde und der am 15. Mai gestartete sowjetische Satellit Sputnik 3
*- der 1 327 Kilogramm schwere sowjetische Satellit führte bis zu seiner Zerstörung im April 1960 Messungen der Sonnenstrahlung, kosmischer Strahlen, von Magnetfeldern und anderen Erscheinungen im Weltraum durch
3.1.3) Mission Voyager 1 & 2
- die beiden Voyager Missionen zählen zu den erfolgreichsten Missionen überhaupt, die
jemals zur Erkundung des Sonnensystem gestartet wurden
- Voyager 2 wurde am 20.August 1977 gestartet
- Voyager 1 folgte in einem Abstand von 16 Tagen
- Voyager 1 hat ihre Mission, die Planeten Jupiter und Saturn mit ihren vielen Monden zu erkunden
- dies wurde erfolgreich abgeschlossen und nun befindet sie sich jenseits des Sonnensystems
- Voyager 2 war ihrer Schwester Voyager 1 zu Jupiter und Saturn gefolgt
- besuchte außerdem noch den Uranus im Januar 1986 und Neptun im August 1989
- im Herbst 1990 sandte Voyager die ersten Bilder zur Erde zurück, die jemals von so weit draußen im Weltraum, -jenseits des Sonnensystems-, aus aufgenommen wurden
- das dominanteste Erscheinungsbild der Sonden sind wohl die 3,5 Meter großen Hochleistungsantennen, die für die Datenübertragung zwischen den Voyager Sonden und den Kontrolleuren auf der Erde verantwortlich sind
- Des weiteren tragen die Voyager-Sonden eine gold-schimmernde \"Schallplatte\" mit sich, die \"Klänge der Erde (Sound of Earth)\" genannt werden
- Auf diesen Platten sind Grußbotschaften der Menschen mit Bildern und Geräuschen unseres Planeten vorhanden, um eventuellen Intelligenzen, die auf die Sonde stoßen sollten, zu offenbaren, woher dieser \"Reisende\" herkommen
- Die Raumsonde Voyager 1 stellte einen neuen Rekord auf: Voyager 1 ist nun das Raumfahrzeug, das am weitesten von der Erde entfernt ist
- Die Raumsonde ist jetzt das am weitesten von der Erde entfernte Raumfahrzeug.
- Mit der Rekordentfernung von 10,4 Milliarden Kilometern von der Erde hat die vor
über zwei Jahrzehnten gestartete Voyager 1 die Raumsonde Pioneer 10 überholt. Im
Gegensatz zu Pioneer 10, bei der in den nächsten Monaten mit dem Versiegen der
Energie gerechnet wird, hoffen die Wissenschaftler Voyager 1 noch über 20 Jahre
aufrecht erhalten zu können
3.2) Unbemannte Flüge zum Mond
- der Mond als nächster Nachbar war das Ziel vieler Weltraumflüge
- Versuche mit Mondsonden im Jahre 1958 von den Vereinigten Staaten und der
Sowjetunion schlugen fehl
- 1959 gestartete Luna 2 übermittelt die ersten Bilder von der erdabgewandten
Seite des Mondes
- 1964 übermittelt die amerikanische Mondsonde Ranger7 erste Nahaufnahmen vom
Mond
- 1966 gelang Luna 9 die erste weiche Mondlandung ( ohne zerstört zu werden)
- im selben Jahr folgten die Amerikaner mit Surveyor 1
- das Interesse konzentriert sich auf das Programm einen Menschen auf den Mond
fliegen zu lassen
- zu diesem Zweck unternahmen die Amerikaner weitere unbemannte Flüge
- Surveyor 3 entnahm Proben vom Mondbodens und hatte eine Fernsehkamera
- Surveyor 5 nahm eine chem. Analyse der Mondoberfläche vor
- das war die erste Analyse eines außerirdischem Himmelskörpers vor Ort
- weitere Mondsonde, die amerikanische Luna Orbiter, umkreiste 1966 & 1967 den
Erdtrabanten und funkte tausende von Fotos zur Erde
- mit Hilfe dieser Fotos wurde das Mondlandeprogramm Apollo Ausgewählt
- Sept. 1970 landete Luna 16 auf dem Mond und schickte 113g Mondgestein zur Erde
- Nov. 1970 brachte die russische Sonde Luna 17 das selbstfahrende, mit
Sonnenenergie betriebene Mondfahrzeug Lunochod 1 auf den Erdtrabanten
- er legte in 10 Tagen eine Strecke von 10,5km zurück und lieferte wissenschaftliche
Daten an die Erdstation
- 1973 wiederholte Lunochod 2 diese Leistung
- beide waren mit einer Fernsehkamera und einem Bodenanalysegerät ausgerüstet
- mit Hilfe der 1994 gestarteten Raumsonde Clementine gelang es 1996
amerikanischen Wissenschaftlern möglicherweise in einem zwölf Kilometer tiefen
Krater nahe dem Mondsüdpol, ein größeres Vorkommen von Eis zu entdecken
- der Mond galt bisher als wasserlos
- durch hohe Temp. von über 100 °C während der Mondtage würde Wasser
vollständig verdunsten, und die schwache Schwerkraft des Erdtrabanten würde
dieses Gas in den Weltraum entweichen lassen
- die Gashülle des Mondes ist dünner als jedes bisher im Labor hergestellte Vakuum
- Clementine erkundete einen Einschlagskrater mit über 2 500 Kilometer
Durchmesser, des Aitken-Becken, in dem der lunare Südpol liegt
- mit einer Tiefe von zwölf Kilometern erfüllt das Becken alle Bedingungen für eine
Kältefalle
- im ewigen Schatten dieses Kraters entdeckten die Forscher Anzeichen für ein
Vorkommen von Eis, vielleicht aber auch von anderen Substanzen
- das fleckige, schmutzige, mit Mondgestein vermischte Eis bedeckt eine Fläche von
etwa 100 Quadratkilometern
- die Begrenztheit des Vorkommens spricht für einen ehemaligen Kometen als Quelle
- leider gelang es bislang nicht, die Messergebnisse von Clementine zu untermauern -
- die NASA startete am 6. Januar 1998 die Sonde Lugar Prospector
- sie untersuchte den Erdtrabanten über ein Jahr lang aus einer Mondumlaufbahn und
stürzte wie geplant am 31. Juli 1999 im Südpolargebiet ab
- in dem beim Aufprall entstandenen Staub- und Partikelwirbel konnten jedoch
Spuren von Eis und Wasser nachgewiesen werden
3.3) Wissenschaftliche Satelliten
- Als die Trägerraketen und die wissenschaftlichen Messgeräte immer zuverlässiger
wurden, entwickelte man eine große Vielfalt von Satelliten
- Wissenschaftler waren darauf bedacht, Daten zu sammeln und genaue
Untersuchungen der Sonne, anderer Sterne, der Erde und des Weltraumes
vorzunehmen
- es ist nicht möglich, solche Daten von der Erdoberfläche aus zu machen, da die Erde
von der Atmosphäre umgeben ist
3.4) Astronomische Satelliten
- in den Vereinigten Staaten wurden viele astronomische Satelliten gestartet
- seit 1962 untersucht man die Ultraviolette-, die Röntgen- und die
Gammastrahlung der Sonne
- Satelliten der Pioneer-Serie führten Untersuchungen der kosmischen Strahlung,
des Sonnenwindes und der elektromagnetischen Eigenschaften des Weltraumes durch
- es werden Beobachtungen der stellaren Strahlung und Untersuchungen der
Beziehungen zwischen der Sonne, der Erde und ihrer Umgebung durchgeführt
- Mit dem Infrarot-Astronomie-Satelliten (IRAS), einem britisch-amerikanischen
Gemeinschaftsprojekt, das 1983 gestartet wurde, untersuchte man die bisher
verborgenen Regionen unserer Galaxis
3.5) Satelliten für spezielle Verwendungszwecke
- Unterteilung der Satelliten in drei Gruppen: Nachrichten-, Umwelt- und Navigationssatelliten
Umweltsatelliten:
- beobachten die Erde und die Atmosphäre und übermitteln Bilder für eine Vielzahl von Aufgabenstellungen
- Wettersatelliten:
- liefern täglich Messergebnisse von Temperaturen und Übertragungen von Wolkenfeldern
- Erdbeobachtungssatelliten:
- nimmt Bilder von militärischer Bedeutung auf
- damit lassen sich z. B. atomare Explosionen, Startrampen für ballistische
Raketen sowie Schiffs- und Truppenbewegungen registrieren
- Navigationssatelliten:
- bilden einen bekannten, die Erde umkreisenden Bezugspunkt, mit dessen Hilfe
Schiffe und Unterseeboote ihre Position fast metergenau feststellen können
3.6) Untersuchungen von Planeten und des interstellaren Raums
- Raumsonden landeten auch auf Mars und Venus
- andere Sonden flogen an anderen Planeten wie Merkur, Jupiter & Saturn, Uranus & Neptun vorbei, ausgenommen Pluto
- untersuchten Kometen außerhalb der Planetenbahn, aber noch innerhalb des Sonnensystems
3.6.1) Mars
- die ersten Bilder vom Mars sendete die US-Sonde Mariner 4
- sie erreichte den Planeten am 14. Juli 1965 und flog planmäßig an ihm vorbei
- Amerikaner starteten ihre Sonde Mariner 9
- sie erreichte am 24. November 1971 die Marsumlaufbahn und blieb dort
- Mariner 9 untersuchte den Roten Planeten fast ein Jahr lang und lieferte neben
Videobildern von der Oberfläche auch detaillierte Aufnahmen von den Monden Phobos und
Deimos
- andere Raumfahrzeuge nahmen noch Untersuchungen an der Atmosphäre, Oberfläche und
Marskatographien durch
3.6.2) Venus
- Anfang der siebziger Jahre gelang es russischen Raumsonden erstmals, die dichte, wolkenverhangene Atmosphäre der Venus zu durchdringen
- August 1970 wurde Venera 7 gestartet, die Temperaturangaben zu übermitteln
- Venera 8 sendete Daten von der Planetenoberfläche, u. a. von vor Ort untersuchten Bodenproben
- Oktober 1975 brachten Venera 9 und 10 Landegeräte auf die Oberfläche und übertrugen die ersten Fotos von der Venusoberfläche
- 1978 koppelten Venera 11 und 12 Sonden ab, die am 25. bzw. 21. Dezember auf der Venus landeten
- Beide Sonden registrierten einen Druck von 8 900 Kilopascal (88 Atmosphären) und eine Oberflächentemperatur von 460 °C
- 1. bzw. 5. März 1982 landeten Venera 13 und 14 auf der Venus
- sie übertrugen Fotos von der Planetenoberfläche und analysierten die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre und des Bodens
- 10. und 14. Oktober 1983 flogen Venera 15 und 16 auf eine Venusumlaufbahn und übermittelten Radaraufnahmen, und im Juni 1985 schickten Vegas 1 und 2, die auf dem Weg zum Halleyschen Kometen waren, vier Sonden in die Venusatmosphäre
- Von den USA wurden der Orbiter Pioneer Venus 1 und Pioneer Venus 2 erreichten die Venus am 5. bzw. 9. Dezember
- Der Orbiter erfasste fast die gesamte Venusoberfläche kartographisch, und die Sonden analysierten die Zusammensetzung und Bewegung der Atmosphäre und ihr Zusammenwirken mit dem Sonnenwind
- Von einem Spaceshuttle aus wurde 1989 die Magellan-Sonde zur Venus geschickt, die im August 1990 die ersten Radaraufnahmen von der Planetenoberfläche sendete
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