Abbildung 9: Ein Sikorsky R-4.r /
Der Sikorsky R-4 gilt allgemein als erster voll funktionstüchtiger Hubschrauber. Er war sehr einfach konstruiert und leicht zu handhaben und wurde in großer Stückzahl produziert. Eigentlich war Focke mit seinem Hubschrauber Sikorsky voraus gewesen, aber er konnte sein Projekt wegen des Krieges Anfang der 40er Jahre nicht fortführen.
Nachdem Sikorskys seinen Erfolg gelandet hatte, entwickelte Lawrence Bell (Bell Helicopter Company) einen zweiblättrigen Hubschrauber, den Bell Modell 47, der die erste ordentliche Flugzulassung in den U.S.A. erhielt. 1947 entwickelte dann Frank N. Piasecki den PV-3 mit zwei dreiblättrigen Tandemrotoren. Aus Piaseckis Unternehmen entstand die Boeing Vertol Company, die noch heute Hubschrauber nach diesem Prinzip herstellt. In Frankreich konstruierte Breguet 1946 ein funktionsfähiges Koaxialmodell, den G-II E. In Rußland baute Kamov den Koaxial-Hubschrauber Ka-15.
Den nächsten Schritt nach vorne brachte die Entwicklung der Turbolader-Motoren Anfang der 50er Jahre - Motoren, die ein günstigeres Verhältnis von Gewicht und Leistung aufwiesen.
Der Hubschrauber an sich kann seit Mitte der 50er Jahre als fertigentwickelt gelten. Die weiteren Entwicklungen auf diesem Gebiet waren meist nur noch Verbesserungen der \'klassischen Typen\', das heißt von 1.) Sikorskys R-4 mit mehr als zwei Blättern, 2.) Bells zweiblättrigem Modell 47, 3.) Piaseckis Tandemmodell mit zwei dreiblättrigen Rotoren, und schließlich 4.) dem Koaxialmodell mit zwei in gegenläufigen Richtungen drehenden Rotoren, wie Breguets G-II E und Kamovs Ka-15.
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