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physik artikel (Interpretation und charakterisierung)

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Isotope--


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Isotope, nennt man die zu einem Element gehörenden Atome gleicher Ordnungszahl, die sich aber in ihren Massenzahlen unterscheiden. Isotope nehmen im Periodensystem der Elemente ein und denselben Platz ein.
Die Ordnungszahl entspricht der Anzahl der Protonen im Kern und die Massenzahl der Summe aus Protonen und Neutronen im Kern. Dies läßt die Schlußfolgerung zu, daß Isotope ein und desselben Elements nur eine verschiedene Anzahl von Neutronen in ihren Kernen haben.


9.1 Forschung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten Experimente, daß sich radioaktive Substanzen nur in der Struktur ihrer Kerne unterscheiden. Sie lassen sich nicht auf chemische Weise trennen.
Der britische Physiker Sir Joseph Thomson bewies im Jahre 1912 die Existenz stabiler Isotope. Er leitete Neon durch eine Gasentladungsröhre und lenkte die Neonionen mittels magnetischer und elektrischer Felder ab.
Auf diese Weise fand er zwei Neonisotope, das eine mit der Massenzahl 20 und das andere mit 22, und konnte somit zeigen, daß das stabile Element Neon in mehr als nur einer Form vorliegen kann. Natürlich vorkommendes Neon setzt sich zu 90 Prozent aus Neon 20, zu 9,73 Prozent aus Neon 22 und zu 0,27 Prozent aus Neon 21 zusammen.
Die Isotopenforschung wurde von vielen Wissenschaftlern weitergeführt, besonders erwähnt sei an dieser Stelle der britische Physiker Francis William Aston. Mit der Entwicklung des Massenspektrometers erlangte die Forschung zum Nachweis und zur Untersuchung der Isotope neuen Auftrieb.
Heutzutage ist bekannt, daß die Mehrzahl der Elemente in ihrem natürlichen Zustand aus einem Gemisch von zwei oder mehreren Isotopen bestehen. Ausnahmen sind Beryllium, Aluminium, Phosphor und Natrium. Die in Tabellen angegebene relative Atommasse eines Elements ist das gewichtete Mittel aus den relativen Atommassen (oder Massenzahlen) der einzelnen Isotope. Beispielsweise besteht Chlor (relative Atommasse 35,457) aus Chlor 35 und Chlor 37, wobei das erstgenannte Isotop mit einer Häufigkeit von 76 Prozent und das letztgenannte mit 24 Prozent auftritt. Alle Isotope der Elemente mit einer Ordnungszahl über 83 (nach Bismut im Periodensystem) sind radioaktiv, ebenso einige von den leichteren Isotopen, z. B. Kalium 40. Zu Beginn der neunziger Jahre kannte man 334 natürlich vorkommende Isotope (262 stabile und 72 radioaktive Isotope).
Die ersten künstlichen radioaktiven Isotope (auch Radioisotope) wurden 1933 von den französischen Physikern Irène und Frédéric Joliot-Curie dargestellt.

9.2 Trennung

Verschiedene Isotope eines Elements lassen sich nur schwer voneinander trennen. Es ist nicht möglich, eine vollständige Trennung mit chemischen Methoden in einem Schritt durchzuführen, da Isotope eines Elements die gleichen chemischen Eigenschaften aufweisen.
Physikalische Methoden beruhen dagegen im allgemeinen auf äußerst kleinen Unterschieden in den physikalischen Eigenschaften. Bei der Isotopentrennung nutzt man die geringen Massedifferenzen.
Die elektrolytische Trennung und verschiedene Austauschverfahren zur Isotopentrennung hängen von der Reaktionsgeschwindigkeit oder von Unterschieden im chemischen Gleichgewicht ab. Diese wiederum basieren hauptsächlich auf Energiedifferenzen in den chemischen Bindungen und hängen von der Isotopenmasse ab.
Die Wasserstoffisotope Deuterium (Wasserstoff 2) und gewöhnlicher Wasserstoff (Wasserstoff 1) waren die ersten, die in nennenswerten Mengen getrennt wurden. Dieses Verdienst gebührt dem amerikanischen Chemiker Harold Urey, der im Jahre 1932 das Deuterium entdeckte.
Vor 1940 dienten die meisten Methoden zur Trennung kleiner Mengen von Isotopen hauptsächlich zu Forschungszwecken. Zu den erfolgversprechendsten gehörten die Zentrifugation, die fraktionierte Destillation, die Thermodiffusion, die Elektrolyse, die Gasdiffusion und die elektromagnetische Trennung. Am wirkungsvollsten verläuft die Trennung natürlich bei den Wasserstoffisotopen.
Hier beträgt die Massendifferenz zwischen den zwei Isotopen 100 Prozent. Im Vergleich dazu differieren die Massen der Kohlenstoffisotope Kohlenstoff 12 und Kohlenstoff 13 und auch die Neonisotope Neon 20 und Neon 22 nur um circa zehn Prozent. Bei den Uranisotopen Uran 235 und Uran 238 sind es sogar nur etwas mehr als ein Prozent. Dieser Faktor von 10 zu 1 bzw. 100 zu 1 erschwert natürlich die Trennung um den Faktor 10 beziehungsweise 100. Außer bei der elektromagnetischen Methode gelingt die Isotopentrennung nur in mehreren Stufen. Die elektromagnetische Methode ist das einzige Einstufenverfahren. Das Nettoergebnis jeder einzelnen Stufe besteht in der Trennung des Ausgangsmaterials in zwei Fraktionen, wobei der prozentuale Anteil des schwereren Isotops in einer der beiden Fraktionen etwas höher liegt als im Ausgangsgemisch. Die andere Fraktion enthält etwas mehr vom leichteren Isotop.
Um das gewünschte Isotop in nennenswerter Konzentration (oder angereichert) zu erhalten, sind weitere Verfahrensschritte notwendig. Man bedient sich dazu einer Kaskade, d. h. einer großen Anzahl von Stufen.
Die angereicherte Fraktion jeder Stufe wird dabei als Ausgangsmaterial für die nächste Stufe eingesetzt. Die so dezimierte Fraktion wird mit der vorhergehenden Stufe vermischt, denn sie enthält noch einen beträchtlichen Anteil des gewünschten Isotops.
Wenn das Ausgangsmaterial (wie beim Uran) knapp ist, wird sogar die dezimierte Fraktion der Anfangsstufe einer Trennung in zusätzlichen Stufen unterworfen. Um den Stofffluß von Stufe zu Stufe automatisch und kontinuierlich ablaufen zu lassen, hat man effiziente Apparaturen entwickelt.
Eine solche Kaskade ist sehr flexibel. Die Einheiten mit den Fraktionen können nach Wunsch von einer Trennstufe zur anderen verschoben werden. Bei der Trennung von Uran beispielsweise muß man anfangs mit Unmengen an Material umgehen, da das gewünschte Uran 235 etwa 140mal soviel Uran 238 enthält.
Am Ende des Prozesses liegt Uran 235 dann in fast reiner Form vor, der Materialumfang ist entsprechend kleiner. Außerdem lassen sich durch Änderungen im Rohrleitungssystem die Stufen verschieben. Dadurch läßt sich der Zuwachs an Material auf einer mittleren Stufe ausgleichen.

9.3 Gasdiffusion

Die Gasdiffusion wurde zusammen mit der elektromagnetischen Methode zur Trennung der Uranisotope eingesetzt. Ihre Effizienz blieb bisher unerreicht. 1940 gelang zum ersten Mal die Spaltung von Uran 235 mit Neutronen.
Kurz darauf erkannte man die Möglichkeit der militärischen Nutzung. Uran 235 findet man in natürlich vorkommendem Uran zu einem Anteil von sieben Teilen in 1 000 Teilen Uran 238. Um über größere Mengen waffenfähiges Uran 235 zu verfügen, mußte man Trennverfahren entwickeln.
Im Rahmen des Atombombenprojekts wurden die verschiedenen Methoden zur Isotopentrennung untersucht. Die Gasdiffusion und die elektromagnetische Methode wurden dann großtechnisch betrieben. Damit ließ sich pro Tag circa ein Kilogramm Uran 235 für den Einsatz in Atomwaffen herstellen.
Bei der Gasdiffusionsmethode macht man es sich zunutze, daß Gase mit verschiedenen relativen Molekülmassen unterschiedlich schnell diffundieren.
Die Diffusionsgeschwindigkeit eines Gases verhält sich umgekehrt proportional zur Quadratwurzel aus der Masse. Dementsprechend diffundieren leichte Atome schneller als schwere durch ein poröses Hindernis.
Bei der Trennung der Uranisotope wird die einzige gasförmige Uranverbindung, Uran(VI)-fluorid (UF6), kontinuierlich durch poröse Membranen gepumpt. Der Massenunterschied zwischen Uran 235 und Uran 238 beträgt etwas über ein Prozent, die Massendifferenz bei den Fluoriden ist allerdings noch etwas kleiner als ein Prozent.
Der Anreicherungsfaktor, der von der Wurzel aus der oben angegebenen Differenz abhängt, beträgt theoretisch 0,43 Prozent für ein Momentanverfahren. Bei kontinuierlicher Verfahrensweise liegt der Wert um 0,30 Prozent. In der Praxis erreicht man allerdings nur einen Anreicherungsfaktor von circa 0,14 Prozent pro Stufe. Man benötigt also 4 000 Stufen, um aus natürlichem Uran gut 99 Prozent Uran 235 herzustellen.
Das Verfahren erfordert Tausende Kilometer Rohrleitung, Tausende Pumpen und Motoren und komplizierte Kontrollmechanismen.


9.4 Laserstrahl

Die Idee, Trennung und Anreicherung von Isotopen mit Hilfe von Lasern durchzuführen, entstand bald nach der Erfindung des Lasers im Jahre 1960. Bis zur Entwicklung eines durchstimmbaren Farbstofflasers, der Photonenstrahlen in einem wählbaren schmalen Bereich von infraroten bis zu ultravioletten Wellenlängen liefert, dauerte es weitere arbeitsreiche sechs Jahre.
Nach diesem Konzept wird ein Element zuerst verdampft. Danach können dessen Atome mit einem genau abgestimmten Laserstrahl selektiv angeregt und ionisiert werden, so daß das gewünschte Isotop abgetrennt werden kann.
Die Isotope können aber auch in molekularer Form separiert werden, indem man die Moleküle, die das gewünschte Isotop enthalten, mit dem Laserstrahl ionisiert. An der Entwicklung derartiger Verfahren arbeitet man seit 1972, besonders hinsichtlich der Anreicherung von Uran und Plutonium für Kernkraftwerke bzw. Kernwaffen.
Die Methode ist zwar kostenaufwendig und technisch schwer zu beherrschen, zur Erzeugung hochangereicherten Materials werden dafür aber nur wenige Stufen benötigt.
Zur Anwendung von Isotopen in Biologie, Medizin, Chemie und Physik, siehe Kernchemie; Radiologie.

 
 

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