Das Licht fasziniert die Menschen schon seit Beginn ihrer Existenz. Als Gegenspieler der Dunkelheit und als Lebensspender spielt es in der Mythologie aller Kulturen eine wichtige Rolle. Abgesehen davon beschäftigt sich die Menschheit schon lange mit der wissenschaftlichen Erforschung des Lichts. Bereits frühe Hochkulturen, wie die Ägyptens oder Mesopotamiens besaßen bereits schlüssige Erkenntnisse über die Eigenschaften des Lichts. 200 n. Christus fasste Ptolemäus die Erkenntnisse seiner Vorgänger Heron und Euklid zusammen. Sie erkannten die geradlinige Ausbreitung des Lichts, und als gute Geometriker konnten sie so die Reflexion korrekt skizzieren und berechnen, das Gesetz der Brechung gab er jedoch nicht an. Der einzige wichtige Wissenschaftler des Mittelalters (in Zusammenhang mit Licht) war der um 1000 in Kairo lebende Ibn Alhazen. Er kannte die vergrößernde Wirkung von Linsen und konnte beweisen, dass das Licht des Mondes von der Sonne kommt.
Erst im 17. Jahrhundert wurden die Forschungen wieder aufgenommen. Der Anlass für diesen Aufschwung war die Entdeckung der Interferenzerscheinung.
Die Interferenzerscheinung zeigte sich in einem Experiment, bei dem Lichtwellen, die geringfügige Wegunterschiede aufweisen, auf einen Schirm projiziert werden. Dabei entsteht kein homogener weißer Fleck sondern je nach Versuchsanordnung abwechselnd helle und dunkle Streifen oder Kreise. Diese erklären sich aus dem Superpositionsprinzip, welches besagt, dass sich die Amplituden zweier Wellen bei Überlagerung entweder addieren (Wellenberg trifft auf Wellenberg; hell) oder subtrahieren (Wellenberg trifft auf Wellental; dunkel). Der Holländer Christiaan Huygens beschrieb als erster die Wellentheorie des Lichtes. Er stellte sie sich vor wie eine dreidimensionale Wasserwelle deren Medium ein allgegenwärtiges, statisches ist: der Äther. Jeder von einer Lichtwelle angeregter Punkt des Äthers bildet das Zentrum einer neuen sich kugelförmig ausbreitenden Welle. Anfangs war es schwierig für die Anhänger der Wellentheorie das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen, da niemand Geringerer als Isaac Newton die Teilchentheorie anpries, der mit ihr die Spektralverteilung des weißen Lichts erklären konnte. Anfang des 18.Jahrhunderts war die Teilchentheorie allerdings nicht mehr haltbar, da Phänomene wie die Polarisation$ mit ihr nicht zu erklären sind.
Früher oder später kam natürlich der Zeitpunkt an dem die Lichtwelle neu definiert werden musste, da die Existenz des Äthers ja widerlegt wurde. 1831 untersuchte man den elektrischen Strom und fand dabei heraus, dass er immer von einem Magnetfeld umgeben wird. Wenig später entdeckte man das Induktionsgesetz, dass das Wechselspiel von magnetischem und elektrischem Feld (in dem eine einstige Spannung gespeichert ist) erklärt. Die berechnete Geschwindigkeit einer elektromagnetischen Welle entspricht der Lichtgeschwindigkeit, woraus gefolgert werden kann, dass das Licht ebenfalls eine elektromagnetische Welle ist.
Die Wellentheorie versagte aber, wenn es darum ging die Emissions- und Absorptions- Vorgänge in Atomen$ zu beschreiben, außerdem war es nach der klassischen Methode unmöglich, das Spektrum schwarzer Strahler rechnerisch mit den Messwerten überein zu stimmen.
Der Grund dafür liegt darin, dass, angenommen ein solcher Strahler verfüge über ein gleichmäßiges Spektrum, er Strahlung mit praktisch unendlich hoher Frequenz abgeben müsse (in dem Fall tragen wir von unserem Glühbirndel sofort ein Hautkrebserl davon), die Energieabgabe wäre somit auch unendlich. Die Lösung zu diesen Problemen lieferte Max Planck mit der Theorie des gequantelten$ Lichts.
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