Kernspaltung wird herbeigeführt, wenn man Uranatom (2) mit einem Neutron (1) beschießt. Diese Atomgeschosse durchdringen die Atomhülle und zertrümmern den Atomkern (2) in einzelne Bestandteile (3). Dadurch werden weitere Neutronen frei (1), die wiederum andere Atomkerne (2) spalten. Bei dieser Kettenreaktion entstehen radioaktive Spaltprodukte.
Kernkraftwerke auch Atomkraftwerke genannt (AKW), wandeln Kernenergie in elektrischen Strom um. Im Kernreaktor (5) entsteht durch Kernspaltung Hitze, die Wasser im Dampferzeuger (6) zu Wasserdampf verwandelt. Damit wird die Dampfturbine mit dem angeschlossenen Generator (7) betrieben. Der elektrische Strom wird in das Netz eingespeist (8). Das Wasser wird im Kühltrum (9) gekühlt und erneut durch den Kernreaktor geleitet.
Ende 1938/Anfang 1939 entdeckte Otto Hahn in Berlin zusammen mit Fritz
Straßmann die Spaltung des Uran-Atomkerns.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Arbeiten als geheim erklärt und in die Verantwortung des Herreswaffenamtes in Berlin gelegt und von Kurt Diebner betreut. Diebner setzte auch das Kaiser-Wilhelm-Institut
für Physik ein. Die Leitung übernahm Werner Heisenberg.
Auf einer Sitzung im Herreswaffenamt im Februar 1942 antwortete Heisenberg auf die Frage, ob innerhalb eines dreiviertel Jahres eine kriegsentscheidende Waffe produziert werden könne, mit einem klaren Nein. Daraufhin verloren die Nazis ihr Interesse an dem Projekt und das ganze Unternehmen wurde dem Heereswaffenamt entzogen und dem Reichsforschungsrat unterstellt. 1944 übernahm Walther Gerlach dessen Leitung.
Über Spionagekanäle wurde die Möglichkeit eine Bombe zu bauen, den deutschen Kriegsgegnern bekannt und verstze diese in großen Schrecken. Mit dem Einsatz großer Mittel wurde daher in Amerika die Atombombe entwickelt, welche später in Hiroshima eingesetzt wurde.
Die Kernenergie stellt hierbei eigentlich eine sehr umweltfreundliche und effiziente Art der Stromgewinnung dar. Zu den gravierenden Nachteilen kommen wir später...
1Bq =1Becquerel das heißt 1 Zerfall pro Sekunde
Wie immer wieder von der Atomlobby dargestellt soll sie eine saubere,
zukunftsweisende und billige Energiequelle sein. Schaut man aber etwas
genauer auf die Finanzierung und ebenso auf die Verwertung oder
Beseitigung des Mülls, so stellt man folgendes fest:
Sie wird, um sie für die Verbraucher bezahlbar zu machen, mit 80% aus
Steuergeldern subventioniert, d.h. der Verbraucher, ob Industrie oder
Privathaushalt, bezahlt nur 20% der tatsächlichen Kosten.
Wie bei jeder anderen konventionellen Art der Energieerzeugung so
entsteht auch bei der Spaltung von Uran Abfall. Die eingesetzten
Brennstäbe müssen nach ihrem Verbrauch ausgewechselt und entsorgt
werden. Dies kann auf zweierlei Weise geschehen: Zum Einen werden
die lange gekühlten Brennstäben auseinandergeschnitten und in Fässer
verpackt in sogenannte Zwischenlager gebracht. Die andere Möglichkeit
besteht darin, die Brennstäbe chemisch in ihre Bestandteile aufzulösen
und sozusagen wieder aufzubereiten und in sogenannten “Schnellen
Brüter” wiederzuverwenden.
Sieht man sich nun das Problem der Entsorgung der radioaktiven
Abfälle an, für welche in keinem Land dieser Welt ein Endlager besteht,
so kann man aus diesem Grund zu der Meinung kommen, daß wir
aufhören müßten weiterhin Abfälle zu produzieren, für welche wir keine
“Müllkippe” haben.
Weiter sind die Eigenschaften dieses Mülls so, daß wir uns Menschen ein
großes Problem für die nächsten paar Jahrtausende aufhalsen. Die
Halbwertzeit, also die Zeit in welcher sich die Strahlung von z.B.
Plutonium halbiert, ist 20 mal so lange, wie die letzte Eiszeit in Europa
her ist, also 200.000 Jahre. Wer von uns Menschen ist in der Lage für
diesen Zeitraum die Verantwortung zu übernehmen? Keiner, denn es
wird zu dieser Zeit keiner von uns mehr auf dieser Erde leben.
Abgesehen davon wissen wir gar nicht was in dieser Zeit
erdbiographisch geschehen wird und dadurch ist dieses Risiko nicht im
geringsten abzuschätzen.
Selbst wenn wir ein “Endlager” hätten, könnten wir diese Frage, dieses
Risiko nicht abschätzen.
Die meisten dieser AKWs wurden in den 60er und 70er Jahren gebaut
und haben in naher Zukunft ihre geplante Laufzeit erreicht, d.h. es ist
nicht nur der Müll, den wir entsorgen müssen; sondern es sind ebenso
die kontaminierten, d.h. die radioaktiv verseuchten Bauteile der AKWs.
Sehen wir uns z.B. den Abbruch des Atomkraftwerks Nierdeaichbach
an, so wird einem sehr schnell deutlich mit welchen Schwierigkeiten und
mit welcher Hilflosigkeit wir diesem Problem gegenüberstehen. Der
Reaktor wurde zuerst als Modell nachgebaut, um an diesem Geräte und
Roboter zu entwickeln und zu erproben, welche die Demontage
ausführen sollten. Ein Abriß in der herkömmlichen Art und Weise ist
nicht möglich gewesen, da die Strahlung des Stahls und des Betons die
Arbeiter zu sehr gefährdet hätte. Dieser Abriß, des nur 18,3 Tage voll in
Betrieb gewesenen AKWs ist mit dem Verpacken des Bauschrottes in
Container “abgeschlossen” gewesen. Doch wohin mit diesem?
Wie jeder von uns weiß, hat es vor inzwischen 15 Jahren den ersten
Supergau Welt in Tschernobyl /Ukraine gegeben. Seit diesem Unfall, der
theoretisch höchsten einmal in 10.000 Jahren vorkommen soll, gibt es
eine große Unsicherheit bezüglich der Atomkraft. Noch immer haben
sowohl wir Europäer, als auch ganz besonders die Menschen in
Weißrußland und der Ukraine unter den Folgen, z.B. dem Krebs oder
der Leukämie, zu leiden. Hier am Beispiel des Unglücksreaktors der (bis jetzt) größten Atomkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986. Dabei wurden weite Teile Europas strahlenverseucht
Die Reaktoreinheit 4 des AKW Tschernobyl war von Typ RBMK-1000. Sie hatte eine thermische Leistung von 3200 MW sowie eine elektrische Leistung von 1000 MW. Sie wurde im Dezember 1983 in Betrieb genommen.
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