Neben der hierzulande inzwischen veralteten und ursprünglich benutzten Übermittlungsart, dem Telegraphieren, lassen sich Morsesignale auch akustisch oder optisch übertragen.
Optisch
-Taschenlampe: Der Vorteil bei der dieser Art der Übermittlung ist, dass die Signale in der Dunkelheit mehrere Kilometer sichtbar sind, allerdings kann man es bei Tag nicht nutzen. Bei der Benutzung muss man darauf achten, dass keine Lichter in der Umgebung sind, die das Signal stören könnten. Außerdem sollte das Signal für einen Strich wesentlich deutlicher sein, als für einen Punkt.
-Spiegel/ Metallplatte: Hier ist der Vorteil, dass man den Spiegel/Metallplatte als Sonnenreflektor benutzen kann und die Signale dadurch sehr hell sind. Aber um sein Ziel zu erreichen muss man auch sehr gut peilen können und eine ruhige Hand haben, da mit zunehmender Entfernung jede kleine Bewegung der Hand den Spiegel aus seiner Position bringt. Außerdem muss man bei der hohen Helligkeit darauf achten, den Empfänger nicht blind zu machen.
Bei der Nutzung ist ein Spiegel ohne entsprechende Peilvorrichtung nutzlos, da man so sein Ziel verfehlt - daher benötigt man ein Loch etwa in der Mitte des Spiegels oder der Platte und man muss einen Peilstab befestigen. Schaut man durch das Loch, richtet den Peilstab auf das Ziel und lässt ihn durch Reflektion des Sonnenlichts aufleuchten, kann man sich fast sicher sein, dass die Botschaft ankommt.
-Flaggen: Flaggen eignen sich gut tagsüber und sind aus fast jedem Material herzustellen, allerdings ist die Reichweite ohne Fernglas nicht sehr hoch - mit bloßem Auge bis zu 500m
mit Fernglas bis1,5km
Bei der Nutzung bieten sich zwei Varianten an:
1. Bei der besser geeigneten Variante hat man zwei gleich große Schilder; dabei symbolisiert ein nach rechts gehaltenes Schild einen Punkt, werden beide Schilder nach rechts und links gehalten ist dies ein Strich; in der Grundstellung hält man die Schilder am besten rechtwinklig zum Körper, sodass sie die Gegenstellung nicht sehen kann;
2. Hat man keine Schilder muss man sich aus Ästen, Dosen, Halstüchern, Krawatten und anderem zwei verschiedene \"Flaggen\" basteln, die als Punkt oder Strich gezeigt werden können; sie müssen sich natürlich deutlich voneinander unterscheiden und gut vom Hintergrund abheben; darauf achten, dass die Gegenstelle die Flaggen in der Grundstellung nicht sieht und eindeutig erkennen muss, ob ein Punkt oder ein Strich gezeigt wird;
beim Flaggenmorsen können beide Zeichen gleich lang gezeigt werden
-müssen Nachrichten tagsüber ausgetauscht werden, eignet sich das Semaphor-Alphabet (auch Flaggen- oder Winkeralphabet genannt) allerdings wesentlich besser
Akustisch
Pfeifen, Hörner: Vorteilhaft bei dieser Methode ist, dass man sie zu jeder Zeit anwenden kann, egal ob Tag oder Nacht. Außerdem beherrscht fast jeder das Pfeifen und man muss somit keine Hörner bei sich tragen. Allerdings ist die Reichweite von der Pfeiflautstärke, der Windrichtung oder der Geländebeschaffenheit abhängig. Trillerpfeifen kann bei günstigen Wind bis zu einem Kilometer hören.
Um zu Morsen benötigt man einen Taster und einen Apparat, der den Morsecode aufzeichnet oder vertont.
Durch einen Taster, der je nach dem zu schreibenden Buchstaben kurz oder lang gedrückt wird, wird ein Stromkreis. Beim Notieren der Nachricht wird aufgrund des Elektromagnetes ein Schreibstift an eine Papierrolle gepresst. Später als man heraus fand, dass man die Morsecodierung nicht aufzuschreiben braucht, um sie zu entschlüsseln, vertonte man die Morsecodierung, d.h. das man entsprechend dem Buchstaben lange oder kurze Töne hörte. Die Geschwindigkeit war und ist noch immer enorm - Telegraphisten hörten damals 125 Buchstaben pro Minute, automatisiert werden heute 350 Buchstaben telegraphiert.
|