Die Halogenlampe ist eine Weiterentwicklung der Glühlampe. Sie ist ebenfalls ein Temperaturstrahler und im Grunde genommen genauso aufgebaut wie eine Glühlampe. Die erste Halogenlampe wurde im Jahr 1958 hergestellt. Sie besitzt einen kleineren Glaskolben als die Glühlampe, der aus Quarzglas oder Hartglas besteht. Der Glühwendel der Halogenlampe ist um einige hundert Grad höher. Dadurch kann der Wirkungsgrad erhöht werden. Theoretisch gesehen müsste die Halogenlampe dadurch eine viel kürzere Lebensdauer besitzen, weil das Wolfram viel schneller abdampft. Das Abdampfen lässt sich nicht verhindern. Durch Halogene kann man das Wolfram jedoch an die Wendel zurückführen. Als Halogen verwendete man früher Jod. Heute sind die meisten Lampen allerdings mit Brom gefüllt. Bromverbindungen sind weniger aggressiv und machen eine maschinelle Fertigung möglich. Die abgestrahlten Wolframatome verbinden sich bei einigen hundert Grad mit dem Halogen zu Wolframhalogenid. Gerät diese Verbindung an den Glühwendel, der eine Temperatur von 2600-3000 Grad Celsius hat, zerfällt das Wolframhalogenid wieder in Wolfram und das verwendete Halogen. Das Wolfram wird wieder am Glühwendel angelagert. Durch diesen Kreislaufprozess ist eine längere Lebensdauer der Lampe, trotz erhöhter Temperatur möglich. Der Kreislauf funktioniert allerdings nur wenn sich das Gas nicht am Glaskolben abkühlen kann. Deshalb muss der Glaskolben, so klein wie nur möglich gewählt werden.
Da sich das Wolfram nicht gleichmäßig an den Glühwendel anlagert, ist auch der Wendel jeder Halogenlampe irgendwann einmal durch. Dadurch entsteht ein heißer Lichtbogen. Der ohmsche Widerstand im Lichtbogen ist geringer als der im Wendel, deshalb nimmt der Strom schlagartig zu und die Lampe könnte explodieren. Durch die moderne Technik ist dieses Risiko allerdings als gering einzustufen. Durch die Reflektortechnik wird das Licht der Halogenlampe meist als unangenehm empfunden. Deshalb wird diese Lampenart häufig als Deckenfluter eingesetzt. Ein weiterer Nachteil ist ihr Schattenwurf.
Eine Halogenlampe setzt ungefähr 90% der zugeführten Energie in wärme um und 10% in Licht.
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