Die Geschichte der Farbfotografie ist älter, als oft angenommen wird. Die erste Farbfotografie wurde 1861 unter Anleitung von James Clerk-Maxwell mit Hilfe von drei schwarz-weißen Teilaufnahmen geschaffen, die durch drei verschiedene Farbfilter fotografiert waren. Ein anderer Versuch war der des Franzosen Louis Ducos du Hauron 1870, der mit drei Teilaufnahmen, die er schließlich mit drei färbigen Pigmentfolien auf einer weißen Unterlage zum Aufsichtsbild übereinander montierte.
Die ersten kommerziell produzierten Materialien für die Farbfotografie kamen jedoch erst in unserem Jahrhundert auf den Markt. Es waren die sogenannten Autochrome-Platten, die von den Brüdern Lumière ab 1907 in Lyon hergestellt wurden. Das Grundprinzip beruhte auf einem feinen Raster aus durchsichtigen Partikel (Kartoffelstärke-Körner) in Violett, Rot und Grün, die das vom Objekt reflektierte Licht passieren mußte, ehe es an die empfindliche Schicht gelangte. Die Partikel wirkten wie kleine Farbfilter. Nach der Umkehrentwicklung entstand dann hinter diesem Raster ein Diapositiv, das aus kleinen schwarz-weißen Punkten zusammengesetzt war. Bei Projizieren oder Betrachten dieser Platten sah man ein Bild aus sehr feinen farbigen Punkten. Diese Farbaufnahmen konnte man sogar durch Farbdruck reproduzieren.
Die Autochrome-Platten konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Sie waren sehr teuer und außerdem hatten sie eine geringe Lichtempflindlichkeit.
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