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physik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Bomben

Der reaktorunfall in tschernobyl im jahre 1986


1. Atom
2. Motor

Im ukrainischen "Lenin"-Kernkraftwerk Tschernobyl wird ein Experiment gestartet: Es soll geprüft
werden, wie lange die Turbine mit der Restwärme des abgeschalteten Reaktors weiterläuft. Der Reaktor wird zuerst zur Leistungsspitze gebracht und soll dann heruntergefahren werden. Damit der Probelauf des Reaktors nicht unterbrochen wird, werden die Sicherheitssysteme mit Absicht außer Funktion gesetzt.

26. April, 1 Uhr, 23 Minuten, 40 Sekunden: Es kommt zum Turbinenstillstand. Der Kühlwasserzufluß ist eingeschränkt, die automatische Abschaltung unterbrochen, es entwickelt sich ein Hitzestau. Innerhalb von Sekunden steigt die Leistung des Meilers um ein Vielfaches an. 6 Sekunden nach der Notabschaltung ereignet sich der größte anzunehmende Unfall (GAU)=größter anzunehmender Unfall. Der Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl explodiert. Die 256 Arbeiter der Nachtschicht dürfen das Kraftwerk nicht verlassen. In der unmittelbaren Umgebung des Reaktors und in der benachbarten Stadt Pripjat ahnt die Bevölkerung nichts von dem Ausmaß des Feuers im Kraftwerk.



Natürlich ist der Reaktor von Tschernobyl, wie noch mehrere andere,
ein sowjetischer Typ, doch sagt dies nur bedingt etwas über die
Sicherheit aus. Einige Jahre zuvor hat es einen großen Unfall in
Harriesburg/ USA gegeben. Auch in den deutschen Reaktoren kommt
es immer wieder zu Unfällen oder Störfällen (Biblis, Phillipsburg).


. Österreich besitzt keine Atomkraftwerke, da dies unter
der Ära Kreisky abgelehnt wurde. Jedoch ein Test AKW in Seibersdorf.


Europaweit sind derzeit in 17 Ländern 218 Kernkraftwerke (weltweit 434) mit einer installierten Leistung von 178 Millionen Kilowatt in Betrieb. 151 dieser Anlagen werden in den Staaten West- und Südeuropas sowie in Skandinavien zur Nuklearstromerzeugung eingesetzt. Die GUS-Länder (einschl. Armenien und Kasachstan) betreiben 49, die mittel- und osteuropäischen Länder insgesamt 18 Kernkraftwerke.
Spitzenreiter in Europa ist im Ländervergleich Frankreich mit 56 Kernkraftwerken, die rund 75 Prozent des Strombedarfs decken. Deutschland erzeugt in 20 Anlagen rund ein Drittel des benötigten Stroms mit Kernenergie. Europaweit sind 25 Kernkraftwerke in Bau. In 15 der 17 europäischen Staaten mit eigener Kernenergiewirtschaft stammt mehr als 20 Prozent der Stromproduktion aus Kernenergie; in sieben Ländern liegt der Anteil sogar über 40 Prozent.

Das Atomkraftwerk Temelín besteht aus zwei Blöcken vom sowjetischen Typ WWER-1000/320.
Block 1 befindet sich zur Zeit im Status der energetischen Inbetriebnahme, Block 2 ist noch nicht fertiggestellt.
Baubeginn war in den Jahren 1984 bzw. 1985. Der Reaktortyp WWER 1000 wurde in den 70er Jahren entwickelt.
Die Variante 1000/320 weist gegenüber früheren Modellen gewisse Verbesserungen bei den Sicherheitssystemen auf. Sämtlichen Modellen vom Typ WWER-1000 ist es jedoch gemeinsam, dass ihre thermische Trägheit und ihre anderen Sicherheitsreserven geringer sind als beim Vorgängertyp WWER-440 .
In Temelín wurden gegenüber der ursprünglichen Auslegung verschiedene Änderungen durchgeführt. Im Rahmen des UVP-Verfahrens zu den Bauänderungen an Block 1, die seit dem 01. Juli 1992 durchgeführt wurden, wurden insgesamt 78 Änderungen behandelt . Von besonderer Bedeutung sind dabei Modifikationen des Reaktorkerns und der Steuerelemente, sowie der Einbau einer neuen Leittechnik (beide durch Westinghouse).
In einem Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) aus dem Jahre 1996 werden
84 sicherheitstechnische Problembereiche für Reaktoren vom Typ WWER-1000/320 angeführt, davon elf in der Kategorie mit hoher Bedeutung für die Sicherheit

Das Kernkraftwerk Temelín ist eine Anlage, von der besondere Gefahren ausgehen und die in einer Reihe von Punkten, die hier lediglich beispielhaft angesprochen werden konnten, deutlich hinter dem modernen Standard in der Europäischen Union zurückbleibt.
Schwere Unfälle mit großen, frühzeitigen Freisetzungen können bei keinem der heute weltweit betriebenen kommerziellen Kernkraftwerke ausgeschlossen werden.
Ihre Wahrscheinlichkeit ist, gemessen an der alltäglichen Erfahrung, gering; dies gilt auch für Temelín. Jedoch ist im Atomkraftwerk Temelín die Unfallgefahr, verglichen mit dem aktuellen Stand der Technik in der EU und weltweit, aus den hier dargestellten Gründen eindeutig überdurchschnittlich hoch.
Derartige Unfälle können weiträumige Auswirkungen haben, auch auf Österreich, das von der radioaktiven Wolke innerhalb weniger Stunden erreicht werden kann. Weite Gebiete in Österreich könnten so stark radioaktiv kontaminiert werden, dass zumindest ein Aufenthaltsverbot im Freien erforderlich wäre.
Insbesondere das Land Oberösterreich kann von schweren Unfällen in Temelín stark berührt werden. Abhängig von der Wetterlage, können beispielsweise im Raume Linz Bodenkontaminationen im Bereich von 1.500 bis 5.000 kBq Cäsium-137 pro Quadratmeter auftreten. Die Bevölkerung von Gebieten mit einer Belastung über 1.500 kBq/m2 wurde in Weißrussland 1986 nach dem Unfall in Tschernobyl umgesiedelt .
Diese Gefährdung macht es erforderlich, dass in Österreich umfangreiche Vorkehrungen für den Katastrophenfall getroffen werden (die die Folgen allerdings selbst im besten Falle nur abmildern können). Die Risiken, die vom Atomkraftwerk Temelín ausgehen, stellen damit offensichtlich keine interne Angelegenheit der Tschechischen Republik dar.


Kommt man aber trotz all dieser Tatsachen zu dem Schluß oder der
Meinung man könne dies verantworten, so ist die Atomkraft eine zwar
teure und risikoreiche aber immerhin eine Alternative.

Sieht man sich aber in der Verantwortung für zukünftige Generationen,
so ist das Abschalten der Atomkraftwerke der dringendste Schritt in
unserer Zeit. Diese Unterlassung wird um so unverständlicher, wenn
man weiß, daß laut mehreren wissenschaftlichen Studien ein
Sofort-Ausstieg finanziell, wirtschaftlich und gesellschaftlich möglich ist.

Doch das Gegenteil bewies sich in Deutschland, wo man in den letzen
Wochen darüber diskutiert, ob ein Sofort-Ausstieg aus der Atomenergie
möglich wäre, doch laut mehreren Studien erwies sich, dass ein
Sofort-Ausstieg in Deutschland unmöglich ist.

 
 

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