Der Bildwinkel eines Objektivs hängt von seiner Brennweite und dem in der Diagonalen gemessenen Bildformat ab. Zum Beispiel liefert ein 50 mm Objektiv für das Kleinbildformat einen Bildwinkel von 430. Strenggenommen gilt die Angabe immer für die Entfernung Unendlich, denn das Objektiv bringt bei starkem Auszug im Nahbereich einen etwas kleineren Bildwinkel. Eine kürzere Brennweite oder ein größeres Format führen zu einem breiteren Bildwinkel. Umgekehrt bewirken längere Brennweite oder kleineres Format einen engeren Bildwinkel.
Normalobjektive liegen in einem Bereich von 400 bis 450. In gewisser Weise entspricht dieser Winkel dem Erfassungswinkel der Augen. Betrachtet man einmal den Sucher einer einäugigen Spiegelreflexkamera im Hochformat, und hält beide Augen offen, dann sehen die Gegenstände im Sucher ungefähr genauso groß wie mit bloßem Auge. Für den gleichen Bildwinkel braucht das 6 x 6 - Format ein 80 mm 0bjektiv, während für das Großformat von 9 x 12 cm ein Objektiv von 150 mm notwendig ist.
Alle drei Kameras können trotz der sehr unterschiedlichen Formatgröße den gleichen Szenenausschnitt aufnehmen. Der wesentliche Unterschied liegt in der Schärfentiefe.
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