Der Gleichstrommotor ist eine Außenpolmaschine, d.h. im Erregerfeld des Hauptpols ist eine sich drehende Leiterschleife gelagert. Vereinfacht man seinen Aufbau wie im Bild wesentlich, so besteht der Gleichstrommotor aus zwei grundlegenden Bauteilen: erstens aus einem Hauptmagneten, der am Ständer (Stator) befestigt ist und an dem sich die Erregerwicklungen (Spulen) befinden; zweitens aus dem als Leiterschleife bereits erwähnte Anker (Rotor), an dessen geblecht ausgeführten Ankerkern die Ankerwicklungen angebracht sind. Bei den beiden erwähnten Teilen handelt es sich um Magnete, die miteinander in Wechselwirkung treten und so die Rotationsbewegung des Ankers verursachen.
Im Bild können wir erkennen, dass es sich bei den Erregerwicklungen nicht immer um Spulen handeln muss. Auch dauermagneterregte Motoren sind möglich. Wir haben es hier mit einem zweipoligen Gleichstrommotor zu tun, weil Nord- und Südpol die Feldkomponenten eines Motors sind. Der abgebildete Anker heißt Doppel-T-Anker. Er hat die einfachste Form, die für den Anker einer Gleichstrommaschine möglich ist. Seinen Namen hat er von seiner Form erhalten, die an zwei zusammengesetzte "T`s" erinnert.
Die Anfänge und Enden der Ankerspulen sind an die Lamellen des Kommutators (Kollektor) angeschlossen (im Bild blau und orange dargestellt). Die Stromzufuhr in der Ankerwicklung erfolgt über Kohlebürsten (im Bild durch kleine rote Rechtecke gekennzeichnet), die mit dem rotierenden Stromwender einen Gleitkontakt geben und so die Spulen mit Strom versorgen. Kohle verwendet man deshalb, da es sich hierbei um einen relativ guten Leiter handelt, der zudem beim Gleitkontakt mit dem Kollektor die Funktion eines Schmiermittels erfüllt, indem kleine Kohlepartikel von der Kohlebürste abgeschliffen werden und sich auf der Kollektoroberfläche als Gleitmittel ansammeln. Kommutator und Bürsten kann man auch als einen mechanischen Schalter oder Wechselrichter verstehen, der beim Durchgang des Kollektors durch die neutrale Zone (Totpunkt, Nulldurchgang) die Stromrichtung umkehrt.
Der Ständer, der im Bild ein Dauermagnet ist, stellt den gesamten äußeren Teil des Motors dar.
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