In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts sah man im Äther, der den gesamten Raum erfüllen sollte, eines der wichtigsten Konzepte der Physik. Man versuchte die Bewegung der Erde durch den absoluten Raum experimentell zu bestimmen. Da sich die der Erde mit einer Geschwindigkeit von 30km/s um die Sonne bewegt, konnte man ja wohl auch annehmen, dass sich die Erde auch gegenüber dem Äther nicht in Ruhe befindet. Es wurden viele Experimente erdacht, um die Bewegung der Erde im absoluten Raum zu messen. Man ging zunächst von der Vorstellung aus, dass elektrische und magnetische Kräfte durch Spannungen im Äther übertragen werden. Eine Bewegung der Erde im Äther sollte somit zu messbaren Veränderungen elektrischer und magnetischer Felder führen. Beispielsweise erwartete man, dass sich die Platten eines elektrisch geladenen Kondensators stets senkrecht zur Richtung der Erdbewegung durch den Äther einstellen, falls der Kondensator frei drehbar aufgehängt werden würde. Entsprechende Experimente konnten keine Drehung der Kondensatoren feststellen. Es wurden noch zahlreiche andere Experimente durchgeführt, die die Bewegung der Erde im Äther feststellen sollten, alle diese Experimente ergaben negative Ergebnisse. Jedes dieser Experimente konnte man jedoch schließlich erklären. Man änderte einfach die Eigenschaften des Äthers so lange ab, bis man für den Versuch keinen Effekt mehr erwarten durfte.
Schließlich glaubte der Amerikanische Physiker Albert Michelson ein Experiment gefunden zu haben, dass allen Einwänden standhielt.
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