Atommüll sind abgebrannte Brennelemente, Abfallprodukte, die bei der Wiederaufarbeitung entstehen und radioaktiv verseuchte Gegenstände aus Atomkraftwerken (Bauteile, Schutzanzüge, Putzwolle, Filtereinsätze usw.) aber auch das Speisewasser.
Zunächst wird versucht, die Stoffe durch chemische Prozesse möglichst unschädlich zu machen und danach an die Umwelt abzugeben. Der Rest der radioaktiven Abfälle wird nach Intensität der Strahlung und Wärmeentwicklung sortiert.
Die schwach- und mittelaktiven Abfälle werden in von Beton oder Bitumen umschlossenen Stahlfässer gepresst und im Kernkraftwerk zwischengelagert.
Die hochradioaktiven Abfälle werden in Glasblöcke eingeschmolzen und in den Zwischenlagern Ahaus oder Gorleben zwischengelagert. Diese Zwischenlager sind nur bis 2036 bzw. 2034 befristet, bis dahin müssen alle Behälter abtransportiert sein.
Während der Zwischenlagerung klingt die Radioaktivität und die Wärmeentwicklung der Abfälle ab. Nach einer begrenzten Zeit sollen die Behälter ein geeignetes stillgelegtes Bergwerk gebracht und dort endgelagert werden.
Endlagern bedeutet, dass die radioaktiven Stoffe dort auf unbegrenzte Zeit bleiben können ohne Mensch und Natur zu gefährden. Zur Zeit gibt es in Deutschland noch kein sicheres Endlager, es wird jedoch auch erst ab dem Jahr 2030 benötigt. Der Salzstock Gorleben scheint zunächst sehr geeignet, da er genügend Platz für alle Behälter bietet (80 km3) und sich 500 m unter der Erdoberfläche befindet. Außerdem bieten Salzlagerstätten eine hohe geologische Stabilität (das heißt, sie sind gut gegen Erdbeben geschützt). Der Bau dieses Endlagers ist jedoch bis auf weiteres gestoppt da die Sicherheitskriterien nicht mehr den aktuellen internationalen Kriterien entsprechen. Es wird es weitergebaut wenn alle sicherheitstechnischen Fragen wissenschaftlich geklärt sind.
Der Bund ist atomgesetzlich für die Suche und Einrichtung von Endlagern zuständig, wobei jedoch die Verursacher radioaktiver Abfälle sämtliche Kosten dafür tragen müssen.
In gewisser Weise ist der Begriff "Endlager" irreführend, da er die radioaktive Strahlung zwar für einen begrenzten Zeitraum von der Natur abhält, jedoch kann niemand sagen ob, und wie lange das Endlager dicht bleibt. Da die Halbwertszeit von Plutonium 24 110 Jahre beträgt, birgt die Aufbewahrung dieser hoch radioaktiven Substanz noch sehr lange sehr hohe Risiken.
Ein weiteres Problem der Endlagerung ist, dass die dort gelagerten Stoffe ein extrem hohes Potenzial für kriminelle oder militärische Verwendung bieten. Selbst in mehreren hundert Jahren könnten die Stoffe bei der Freisetzung in die Natur ganze Landstriche vernichten. Wenn die Lagerstätten also nicht dauernd hochsicherheitsgeschützt werden, besteht immer die Gefahr des Missbrauchs. Niemand kann aber garantieren, dass es unseren Staat inklusive aller staatlichen Sicherheitsdienste (Polizei, Armee) in ferner Zukunft noch geben wird. Mit der Abgabe der Verantwortung für die Endlager in private oder öffentliche Hände wäre kein optimaler Schutz mehr für die Bevölkerung garantiert.
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