Die meisten Menschen halten das für den sinn ihres Lebens, was ihnen in Gesellschaft mit anderen Menschen am meisten Glück bedeutet, z. B: Zusammensein mit Freunden und eine glückliche Ehe. Tatsächlich zeigt die Psychologie, dass die elementarsten menschlichen Glückseligkeiten gesellschaftlicher Natur sind.
Oft sind die so genannten einfachen Dinge des Lebens, also Kleinigkeiten, am wichtigsten. Vor allem gehört sicherlich auch die körperliche Gesundheit dazu, auch wenn wir das oft erst merken, wenn wir diese verloren haben.
Für die Mehrzahl aller Menschen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens insofern beantwortet, als dass religiöse Überzeugungen ihre Lebensführung bestimmen und ihr Glaube an ein Fortleben nach dem Tode dem Leben ein Sinn gibt.
Trotzdem leiden über zehn Prozent der Menschen an einer Sinnkrise. Nach Frankl ist das Leiden am Sinn keine Krankheit, sondern eine Müdigkeit.
Das Leben kann nach Frankl durch verschiedenes mit sinn angereichert werden:
Durch eine Tat, durch eine Werk
Durch Erleben von Natur, Kunst und Wissenschaft
Durch Begegnung und Liebe zu einem Menschen
Durch Stellungnahme zu einem Leid, d. h. indem ich um einen Menschen trauere, blieb diesem das Leid erspart, um mich zu trauern, wenn ich zuerst gestorben wäre.
So ist es wahrscheinlich nicht das "große Glück", sondern die vielen Kleinigkeiten, die unser Leben sinnvoll machen. Das Erreichen dieser kleinen Ziele in einem erfülltem Leben gibt schließlich auch dem Tod einen Sinn. Der Mensch muss immer das Bewusstsein haben, dass es für ihn eine Zukunft gibt.
Hoffnung schließt das endgültige Erreichen eines Zieles aus, denn in der Erfüllung wird das menschliche Leben sinnlos.
Nie war die Selbstmordrate so hoch wie jetzt im Wohlstand. Anscheinend scheint dem Menschen das Leben im größten Leid lebenswerter, denn er kann auf bessere Zeiten warten.
Das Glück von Liebe und Freundschaft, die Freuden der Arbeiten, das Gefühl, selbstlos gehandelt zu haben, und noch vieles mehr gibt dem Leben schließlich doch einen Sinn. Aber auch der Humor gehört zu solchen Dingen, denn er hilft uns ärgerliche dinge mit einem größeren Abstand zu betrachten.
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