Dabei geht es Platon aber weniger um die logischen Umfangs und Inhaltsbeziehungen der Begriffe, als vielmehr um den Logos, den tragenden Seinsgrund, wobei die Dialektik im Dienste der Metaphysik steht.
Denn da es Ideen gibt, die Seinsgrundlagen für anderes Seiendes sind und da im Verlauf dieses Zusammenhanges von Idee zu Idee immer weitreichendere Seinsgründe auftauchen, je höher man in der Hierarchie der Seinsstufen aufsteigt, muß schließlich eine Idee der Ideen existieren, die das Gerüst dieses alles stützenden Logos darstellt. Benötigt wird eine Erklärung des gesamten Seins durch Aufzeigen der Strukturideen der Welt, wobei die Dialektik ¯reine® Physik, ¯reine® Biologie und ¯reine® Anthropologie ist, weil sie die apriorischen Wahrheiten für alle Wissenschaftsgebiete beinhaltet und damit die grundlegendsten Seinszusammenhänge darlegt. Letztendlich geht es in ihr daher um den Nachweis der Spur Gottes im All, um die Idee des Guten.
sberall in der Welt ist die Idee des Guten selbst zu sehen, die helfen soll, damit jeder an Hand dieser ewigen Urbilder sein eigenes Selbst in Wahrheit und Richtigkeit gründet. Daher ist für Platon die Dialektik im eigentlichen Sinn viel mehr als nur Logik, sie ist immer auch Metaphysik und als solche die Grundlage der Ethik, Pädagogik und Politik.
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