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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Christliches brauchtum in der erziehung



1. Begriffsbestimmung

Man muß einen unterschied machen zwischen Sitte und Brauch. Der Brauch gebietet, Sitte kann auch verbieten. Der Ursprung des Brauches liegt im Bereich des Kultischen, der Ursprung der Sitte im Bereich der gemeinschaftlichen Lebenserfahrung.

2. Ein neues Interesse am Brauchtum?
Viele Publikationen über Kirche und Brauchtum haben das Interesse am Brauch in der Gesellschaft wieder geweckt. Es ist zu vermuten, daß Brauchtum Elemente enthält, die einerseits einer allgemein um sich greifenden Verunsicherung entgegenwirken und andererseits wenigstens teilweise den menschlichen Grundwünschen entsprechen. Bräuche müssen auch in ihrer religionspädagogischen Bedeutung erkannt werden, um erzieherisch wirken zu können.
3. Notizen zur Geschichte des christlichen Brauchtums
Inkulturation in der griechisch - römischen Welt: Auslösung aus dem jüdischen Kulturkreis, Übernahme von Symbolen und Ritualen aus der griechisch - römischen Welt, Symbiose von Theologie und Philosophie.
Brauchtum im Mittelalter: Inkulturation in vielfältige Stammesstrukturen, Toleranz gegenüber regionalen Bräuchen durch Papst Gregor, Christentum eher germanisch geprägt.
Infragestellung und Erneuerung: Glaube + Aberglaube, Brauch + Mißbrauch oft nebeneinander, Brauchtum wurde in Frage gestellt, Konzil von Trient: Christentum inkludiert auch die lebendigen Traditionen in der Kirche (auch überliefertes, dem Glauben dienliches Brauchtum).
Funktionsverlust des Brauchtums: Aufklärung und Industrialisierungführen zu pluralistischer Lebenswelt und zum starkem Rückgang des Brauchtums, tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen folgen, heute: junge Menschen haben oft Probleme mit überliefertem Brauchtum.
4. Die anthropologische Dimension des Brauchtums

. Brauchtum stiftet Gemeinschaft
. Brauchtum bildet Identität

. Brauchtum vermittelt Lebenswissen
. Brauchtum gestaltet die Zeit

. Brauchtum gestaltet den Raum
. Brauchtum spricht die Sinne an



5. Die religionspädagogische Dimension des Brauchtums
5.1 Bedeutung für den religiösen Lernprozeß
Das Urvertrauen als personale Begegnung, die Begegnung des Kindes mit seiner Umwelt und den Gegenständen seiner Umgebung sind von großer Bedeutung für die Sozialisation im allgemeinen sowie für die religiöse Sozialisation im besonderen. Der liebevolle Umgang mit religiösem Brauchtum kann dem Kind Zugang zu einer Welt eröffnen, die den Erfahrungshorizont der einzelnen Familie bei weitem übersteigt.
5.2 Bedeutung für die Weitergabe des Glaubens
Die Weitergabe des Glaubens an die nachfolgende Generation wird zunehmend zum Problem. Es macht sich ein Bruch zwischen Kirche und Kultur bemerkbar. Brauchtum jedoch ist kulturgewordener Glaube, deshalb sollte bei der Weitergabe des Glaubens an nachfolgende Generationen dieser Gesichtspunkt auf keinen Fall vergessen werden.
5.3 Bedeutung für den \"Auswahlchristen\"
Bräuche können auch dann noch mitvollzogen werden, wenn man sich mit der vermittelten Botschaft nur zum Teil identifiziert. So feiern viele Menschen Weihnachten, obwohl sie längst nicht bejahen, was der Glaube zu diesem Fest sagt. Aber diese Treue zu christlichen Bräuchen kann auch die Chance sein, den Kontakt zur Religion nicht ganz zu verlieren oder ihn neu zu entdecken.

6. Neues und erneuertes Brauchtum
Viele alte Bräuche sind bereits wieder im Aufwind, oft sind sie nur noch nicht als altbewährte Bräuche erkannt worden (Jugendvespern, Familienfasttage). Unter die erneuerten Bräuche ist sicher auch das Sternsingen zu zählen. Auch der Adventkranz ist ein Beispiel für neues anerkanntes Brauchtum. Er wurde erst in unserem Jahrhundert im katholischen Süden heimisch.

 
 

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