geboren 1792 - gestorben 1868 /
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Eine der interessantesten Figuren der Opernwelt ist Gioacchino Rossini. Er wurde am 29. Februar 1792 im italienischen Pesaro geboren. Seine Eltern entdeckten ihn als musikalisches Talent. Beide waren selbst musikalisch tätig. Sein Vater war der Stadttrompeter von Pesaro, seine Mutter war Sängerin.
Rossini wurde von frühester Kindheit an in Violine, Klavier und Cembalo unterrichtet, außerdem sang er als Chorknabe in der Oper mit.
Seine kompositorische Karriere begann 1812, als sein Werk "Demetrio e Polibio" zum ersten Mal aufgeführt wurde.
In den nächsten Jahren komponierte Gioacchino Rossini mehrere Opern, die zum Teil in Venedig und Mailand aufgeführt wurden, und er machte sich damit einen Namen.. Erwähnenswert sind in dieser Zeit v.a. drei Werke: "Tancredi", eine Opernserie, die Rossini auch außerhalb Italiens bekannt machte; außerdem "L'Italiana in Algeri" und "Il Turco in Italia".
In weiterer Folge wurde Rossini Direktor der beiden Opernhäuser von Neapel. In dieser Zeit schrieb er die Oper "Elisabetta - Regina d'Inghilterra" (Elisabeth - Königin von England). Diese Oper schrieb er für die Sopranistin Isabella Colbran, die er während seines Studiums in Bologna kenne gelernt hatte. Sie singt in mehreren Rossini-Opern die Hauprolle. 1824 heirateten die beiden.
"Elisabetta - Regina d'Inghilterra" war die erste von einer Reihe von Rossini-Opern, die halb gesungen und halb gesprochen vorgetragen wurden und von Streichern zusammen mit Cemballos begleitet wurden.
Die Werke, die Rossini in Neapel komponierte, wurden um vieles mehr respektiert als die der Vergangenheit. Er schrieb in der "bel canto"-Zeit, in der die Interpreten v.a. ihre Gesangsfähigkeiten und ihre Improvisationskünste in den Vordergrund stellten. Rossini wollte durch seine Kompositionen bewirken, dass der Komponist die wichtigste Person im Gesamtkonzept einer Aufführung ist. Deshalb verfasste er auch die Texte für die Sänger selbst.
Eines der wenigen Auftragswerke von Gioacchino Rossini, das er ebenfalls während seiner Zeit in Neapel verfasste, ist "Il Barbiere di Siviglia" (Der Barbier von Sevilla). Die Uraufführung dieses Werkes in Rom wurde jedoch zu einem Desaster. Während einer Arie rissen die Saiten einer der
Violinen, mitten in der Aufführung marschierte eine Katze quer über die Bühne, einer der Sänger fiel hin und musste mit einer blutenden Nase weitersingen und so weiter. Dem Erfolg der Oper war das jedoch nicht abträglich. "Der Barbier von Sevilla" ist heute v.a. wegen seines lebhaften Stoffes eine der beliebtesten Opern der Welt.
Trotz seines Genies war Gioacchino Rossini ein notorischer Faulpelz. Seine Auftragswerke brachte gab er gewöhnlich immer zu spät ab, seine Musik war oft aus anderen Werken entlehnt. So wurde z.B. die berühmte Ouverture zum "Barbier von Sevilla" auch noch drei anderen Opern vorangestellt. Diese Oper schrieb Rossini in der unglaublichen Zeit von 13 Tagen! Er erledigte seine Arbeit eben immer erst im allerletzten Moment.
Erst nach dem großen Erfolg des Barbiers von Sevilla wurde Rossini richtig produktiv. Er schrieb 1816 den "Otello", 1817 folgten "La Cenerentola" und "La Gazza Ladra". Weitere Werke waren "Mose in Egitto" (1818), "La Donna del Lago" (1819) und "Semiramide" (1823).
Rossini begann durch Europa zu reisen und ließ sich 1825 in Paris nieder. Er wurde Direktor des "Theâtre Italien" und das Pariser Opernhaus führte seine Oper "Le Siège de Corinthe" auf (1826). Seine letzte Oper "Wilhelm Tell" wurde ebenfalls in Paris aufgeführt.
Im Jahre 1829 zog sich Gioacchino Rossini auf dem Höhepunkt seiner Popularität aus der Öffentlichkeit zurück. Danach verfasste er nur noch zwei Werke: "Stabat Mater" (1842) und "Petite Messe Solonnelle" (1864).
Rossini starb am 13. Februar 1868 in Paris.
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