Schostakowitsch schrieb in seinem ersten Aufsatz "Tragödie - Satire" über die "Lady Macbeth aus Mzensk": "Die Oper ist von mir in tragischem Charakter konzipiert. Ich würde sagen, dass man "Lady Macbeth" eine tragisch-satirische Oper nennen kann. Ungeachtet dessen, das Katerina die Mörderin ihres Mannes und Schwiegervaters ist, sympathisiere ich trotzdem mit ihr. Ich war bestrebt, der ganzen Lebensweise, die sie umgibt, einen finsteren, satirischen Charakter zu verleihen. Das Wort satirisch verstehe ich durchaus nicht als komische Witzelei.
Im Gegenteil, in der Lady Macbeth war ich bestrebt, eine Satire, eine enthüllende Satire zu schaffen, die die Masken herunterreißt und zwingt, die ganze schreckliche Willkür und Bösartigkeit des Kaufmannslebens zu hassen." Satirische und groteske Gestaltungsmittel hielt Schostakowitsch für angemessen, um kritikwürdige gesellschaftliche Zustände und menschliche Verhaltensweisen am Beispiel der vorrevolutionären Epoche Russlands bloßzustellen.
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