Der Expressionismus löste um 1915 den Imprssionismus ab und reicht in seiner Wirkung bis ins musikalische Schaffen unserer Zeit.
Das Zeitalter des Expressionismus ist gekennzeichnet durch extrem raschen Wechsel der Dynamik. Die Werke entstanden aus spontanen Klangvorstellungen heraus, dabei werden äußerste Höhen- und Tiefenlagen, schroffe Dissonanzen und stoßhafte Wechsel der melodischen Richtungen, bis zur Vereinzelung des Akkordes besonders bevorzugt, genauso wie das Bauen ohne Thema. Dieses war die Antwort der Musiker auf die sozialen und politischen Probleme nach dem I. Weltkrieg. Die Menschen suchten nach Zerstreuung und Problemlösungen in den Künsten.
In der Rhythmik wird der Expressionismus, vor allem in den zwanziger Jahren, stark vom Jazz beeinflusst. Der Jazz war ursprünglich eine Musizierform der amerikanischen Farbigen, die den Charakter des Jazz durch ihre Volksmusik prägten. Das Erkennungsmerkmal ist die Improvisation der Melodie im Zusammenspiel der Instrumente. Den Rhythmus beherrscht der Off-Beat, das heißt, die Melodieschwerpunkte fallen häufig nicht mit dem Grundrhythmus der Schlagzeuggruppe zusammen. Dadurch entsteht der mitreißende Swing. Nach 1925 glichen sich die abendländische Musik und der Jazz mehr und mehr an und es entstanden die ersten Big Bands. Im heutigen Jazz sind viele Elemente der modernen Konzertmusik einbezogen, aber auch solche der polyphonen Kunstmusik.
Durch die technischen Fortschritte im Bereich der Kommunikation ( Radio und Fernsehen ) , wurde auch die Musik mehr verbreitet und jedem zugänglich gemacht. Zunächst bestand das Ziel darin, die Darbietung eines Interpreten so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Später begann man Schallplatten mit falscher Geschwindigkeit oder rückwärts abzuspielen. Heutzutage ist normal, dass der Produzent die Aufnahme verändert. Auch Verbreitung übers Fernsehen mit Videochlips ist fester Bestandteil der aktuellen Musik.
Im Expressionismus erreichte auch der Starkult in den sechziger Jahren mit dem Beatles-Fieber seinen Höhepunkt.
Des Weiteren entwickelte sich aus Jazz und Blues Rock and Roll, Pop-Musik und Rock-Musik. Diese Richtungen sind hauptsächlich eine Domäne junger Leute und üben tief reichenden gesellschaftlichen Einfluss aus.
Manches in der populären Musik wird zweifellos seinen Wert behalten, trotzdem leidet diese Musik, bei der nur der Verkaufserfolg zählt, in hohem Maße an dem Paradox der populären Musik- Gutes, Schlechtes, Gleichgültiges mischen sich und werden vom Publikum unterschiedslos aufgenommen.
Musiker wie Armstrong, Crosby, Beiderbecke, Hawkins, Hampton, Cash,
Elvis Presley, Elton John, Beatles, The Who, Rolling Stones, Madonna, Michael Jackson und Prince stehen für das Zeitalter des Expressionismus.
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