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5.1 Entstehungsgeschichte
Schostakowitsch arbeitete von Oktober 1930 bis Dezember 1932 an dieser Oper. Dem Libretto liegt die gleichnamige Novelle von Nikolai Leskow[61] aus dem Jahre 1867 zugrunde. Schostakowitsch, der zusammen mit Arkadi Preis das Libretto schrieb, gab der Handlung jedoch eine Wendung. War Katerina bei Leskow eine Mörderin aus purer Habgier, so wird sie in der Oper das Opfer der sie umgebenden Gesellschaft, in der sie nur Rohheit und Berechnung walten sieht. Schostakowitsch stilisiert sie zur tragischen, in Schuld verstrickten Heldin, eine Transformation, die nicht ohne Widersprüche abgeht. Das Stück erhält dadurch einen gesellschaftskritischen Hintergrund, wie er bereits in der Oper "Die Nase" zu finden war.
Schostakowitsch hatte vor, eine Trilogie über das historische Schicksal der Frau während der verschiedenen Epochen in Russland zu schreiben. Mit dieser Trilogie hätte er einen großen inhaltlichen Bogen vom Individuellen zum Gesellschaftlichen schaffen können, wobei seine Oper "Lady Macbeth", das Aufbegehren einer Frau gegen ihre menschliche Entwürdigung und sozialer Unterdrückung blieb die einzige Oper zum Thema. Der zweite Teil sollte über die Anarchistin Sofia Perowskaja sein, die am 01. März 1885 das Attentat auf Zar Alexander II. ausführte, eine höhere Stufe klassenmäßigen Bewusstseins. Der dritte und letzte Teil sollte über die Oktoberrevolution hinausgehen bis in die ersten Jahre der Sowjetmacht. Der inhaltliche Bogen ging vom sozialen Aufbegehren breiter Volksmassen um die Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur sozialistischen Revolution im Oktober 1917.
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