Obertöne, die neben jedem Ton mitklingen, fast unhörbare Töne ergeben mit dem Grundton zusammen die Klangfarbe. Jeder gesungene oder auf einem Musikinstrument gespielte Ton ist also aus Teiltönen zusammengesetzt.
Unterschiedliche Klangfarbe wird verursacht durch unterschiedliches Hervortreten verschiedener Obertöne. Weitere Faktoren, welche die Klangfarbe beeinflussen sind Einschwingungszeit und Zusatzgeräusche. Jede Schallschwingung braucht eine gewisse Zeit, um auf \"volle Touren\" zu kommen. Diese Einschwingungszeit beträgt bei einem Trompetenton 14 bis 20 Tausendstelsekunden, bei der Flöte jedoch 200 bis 300 Tausendstelsekunden. Schneidet man auf einem Tonband vom Ton eines Instruments den Einschwingungsvorgang weg, ist dieser nur schwer zu bestimmen.
Die Reihe der Obertöne entspricht auch den sogenannten Naturtönen der Blechinstrumente (Töne, die ohne Tonlöcher oder Ventile, also nur durch veränderte Lippenstellung und Atemgebung, erzeugt werden; diese Art des Blasens wird \"Überblasen\" genannt) und den auf den Saiteninstrumenten spielbaren Flageoletts. Durch die ersten sechs Obertöne ist der Dreiklang als Naturklang gegeben. Die Zahl der Obertöne beeinflußt den Klang insofern, als viele Obertöne den Ton \"warm\" machen. Die Flöte beispielsweise ist arm an Obertönen und wirkt dadurch weniger belebt als dies bei den besonders obertonreichen Streichinstrumenten und der menschlichen Stimme der Fall ist.
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