Nun hatte er genug Geld um ein Haus in Upper Kingston, dem Stadtviertel der gehobeneren Klasse zu erwerben, doch wer denkt, dass er sich nun zu einem geldgierigen Kommerzmusiker entwickelte, der liegt falsch, denn das Island House in der Hope Road stand allen seinen Rasta-Brüdern offen und oft besuchte auch er seine alten Bekannten in den Ghettos. Viel zu lange hatte er in dieser Armut gelebt, als dass er sie nun vergessen konnte. Bob verletzte sich in dieser Zeit beim Fußballspielen an einem rostigen Nagel und wusste noch nicht, dass dies später seinen verfrühten Tod hervorrufen sollte. Er ließ die Wunde nicht behandeln und so bildete sich in den nächsten Jahren ein Tumor in der verletzten Zehe, der schlussendlich zu seinem Tod führen sollte.
Nach der Veröffentlichung von Natty Dread 1975, welches "No woman, no cry" einschloss, verließ Peter Tosh die Gruppe im Streit, da er befand, dass sich Bob zu sehr als Bandleader aufführte, obwohl sie gleichberechtigte Partner seien. Und auch Bunny entschloss sich von nun an, wie auch Peter, an seiner Solokarriere zu basteln, blieb aber ständig in Verbindung mit Bob, der noch immer sein bester Freund war. Um die Lücke aufzufüllen, die die beiden Sänger hinterlassen hatten, schloss sich nun das Gesangstrio I-Threes, dem auch Rita angehörte den Wailers an und übernahm den Part der Backing Vocals.
In diesem Sommer startete die neu formierte Band ihre erste Europatournee, mit zwei Auftritten im Lyceum Ballroom in London. Beide Shows wurden aufgezeichnet und zum Album Live! vereinigt, in dem auch die berühmte Live-Version von "No Woman, No Cry" enthalten ist. Nach der Veröffentlichung eines weitern Albums (Rastaman Vibration) wurden die Wailers vom Rolling Stone Musikmagazin zur Band des Jahres gekürt und eine Reggae-Mania in den Vereinigten Staaten ausgelöst. Im gleichen Jahr wurde das Island House von unbekannten Attentätern überfallen und mehrere der Bandmitglieder, inklusive Bob und Rita schwer verletzt. Dennoch veranstalteten sie am gleichen Tag ein Konzert, zum dem fast 100.000 Menschen erschienen.
Nach dem Auftritt in Kingston, bei dem er gegen die Ghetto-Kriege protestiert hatte, kehrten sie nach England zurück und nahmen 1977 das musikalisch und kommerziell erfolgreichste Album Exodus auf: Nummer 1 in England und Deutschland! Auf diesem Album enthalten sind Welthits wie "Exodus", "Jamming", "One Love" und "Natural Mystic".
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