Der erste Teil der Dichtung kreist um die Fontäne in der Villa Giulia und malt eine Hirtenlandschaft. Aus dem Dunst der taufrischen Morgendämmerung erheben sich die Stimmen von Hirten. Klarinetten und Oboen spielen sich in die Melodie ein. Das Helldunkel des Morgengrauens überdeckt diese Landschaft, der Morgenwind rauscht auf den Geigen durch die Landschaft.
Ein kraftvoller Hornruf leitet den zweiten Teil ein, der den Tritonenbrunnen in der frischen Vormittagssonne schildert. Der Hornruf ist das freudige Signal, auf das hin die Brunnenfiguren sich beleben und unter den Strahlen der Fontänen zu heiterem Reigen zusammenfinden. Zuerst sind es nur wenige, die sich hier tummeln, dann eilen neue Gruppen herbei, immer lebhafter und ausgelassener wird der Tanz, ist aber stehts von freudigen Bewegungen erfüllt. Dann kommt das Stück zum Stillstand, nur ein Nachhall bleibt in den Flöten.
Mit einem feierlichen Thema setzt der dritte Abschnitt ein, die Trevi-Fontäne in der Mittagsglut. In den Streichern und Holzbläsern, im Klavier und von der Orgel untermalt, rauscht es glanzvoll auf. Die Blechbläser übernehmen in triumphaler Steigerung das Thema. Der Teil endet mit einem symbolisch dargestellten Triumphzug Neptuns.
Die Abenddämmerung ist hereingebrochen, mit einem klagenden Thema im Englischhorn setzt der Schlußteil, die Fontäne der Villa Medici, ein. Wie über einem leisen Geplätscher erhebt sich das Thema des Englischhorns, das durch die Melodie der Solovioline abgelöst wird. Es ist die schwermütige Stimmung des Sonnenuntergangs. Glockenklang, Vogelgezwitscher und Blätterrauschen erfüllen die Luft, um schließlich im Dunkel der Nacht zu enden.
In vier Bildern schildert Respighi ein Naturerlebnis von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Die einzelnen Teile gehen pausenlos ineinander über. Die Zeichnungen der Stimmungen ist aber so klar, dass man mühelos die Entwicklung der sinfonischen Dichtung verfolgen kann. Der große Ottorino Respighi starb 1936 im Alter von 57 Jahren.
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