Viele Werke Leonardo da Vincis blieben unvollendet, da eine Arbeit niemals seinen vollen Zuspruch erhielt, er hatte immer etwas daran auszusetzen und fand kleine Mängel, auch wenn das Artefakt als perfekt anzusehen war. "Er war eben ein Perfektionist", sagte ein Zeitgenosse.
Zu seinen unvollendeten Werken gehören "Der heilige Hieronymus mit den Löwen". Leonardo da Vinci kam nie dazu, dieses Bild in Farbe dazustehen, da er einerseits keine Begierde mehr verspürte, es fertigzustellen und andererseits widmete er sich zu dieser Zeit lieber seinen ersten anatomischen Studien. Den Auftrag für dieses Gemälde erhielt er 1479 von den Mönchen von San Donato, nachdem Leonardo den Kirchturm der Kathedrale San Donato restauriert hatte. Sie bereiteten einen Vertrag vor, der beinhaltete, daß Leonardo eine Frist von 30 Monaten hatte, um das Bildnis fertigzustellen.
Doch seine künstlerische Laufbahn begann schon in seiner frühen Jugend. Es existiert eine Anekdote, die besagt, daß ein florentinischer Bauer Leonardos Vater Ser Piero ein Schild gab, um diesen von einem Künstler gestalten zu lassen. Der Vater gab den Schild seinem Sohn, der ihn bemalte. Der junge Leonardo sammelt allerlei Ungetier wie Fledermäuse, Spinnen und ähnliches, deshalb vermutet man, daß er die Tiere als Inspiration für den "Medusenschild" genommen hatte. Es wird erzählt, daß darauf ein Drache zu sehen war, der giftigen Atem spie und damit einen Löwen tötete. Der Vater war so angetan von Leonardos erstem Kunstwerk, daß er den Schild behielt und einen neuen kaufte, den er anschließend mit Herz und Pfeil bemalen ließ. Des weiteren sagt die Geschichte, daß der Schild später an Kaufleute aus Florenz verkauft wurde, die 100 Dukaten dafür geboten hatten.
Mit vierzehn Jahren begann Leonardo eine Berufsausbildung zum Künstler (Maler & Bildhauer). Sein Lehrmeister war Andrea del Verrocchio, der eigentlich Andrea du Michell de Francesco da Cioni hieß. Er war ein sehr angesehener Künstler und Bildhauer im damaligen Florenz.
Zu den bedeutendsten und am meisten bewunderten Bildern Leonardos gehören "Die Taufe Christi", "Die Felsgrottenmadonna" und vor allem aber die "Mona Lisa"; andere berühmte Werke sind der oben genannte "Heilige Hieronymus", das Bildnis "Johannes der Täufer" und ein Porträt einer florentienischen Dame.
Das erste dieser großen Kunstwerke war die "Taufe Christi", die im Zeitraum von 1470-1473 entstand. Es war eigentlich das Werk seines Lehrmeisters Andrea del Verrocchios, doch Leonardo hatte den Auftrag bekommen, einen Engel zu malen. Laut dem Buch "Leonardo da Vinci" von Richard Friedensthal muß diese Arbeit so brillant gewesen sein, daß Verrocchios als Anerkennung seines Schüler nie wieder einen Pinsel in die Hand genommen haben soll, sondern sich nur noch der Bildhauerei gewidmet hat.
"Die Felsgrottenmadonna" entstand 1483 in Zusammenarbeit zweier Mailänder Künstler, den Brüdern Ambrogio und Evangelista de'Predis. Laut Vertrag (abgebildet im Buch "Leonardo da Vinci - Gemälde & Schriften") sollten die drei einen hölzernen Altaraufsatz vollenden, den der Bildhauer Giacomo del Maino im Jahr zuvor errichtet und geliefert hatte. Auch bestimmte der Vertrag, daß die Künstler den Altaraufsatz vergoldeten und drei Gemälde ausführten, die an dafür vorgesehene Stellen des Altaraufsatzes angebracht werden sollten. "Die Felsgrottenmadonna", die im Musée du Louvre in Paris ausgestellt wird, besteht aus drei separaten Tafeln. Die linke Tafel zeigt einen Engel in blauem Gewand, der mit voller Hingabe auf der Geige spielt, die rechte Tafel zeigt einen anderen Engel in rotem Gewand, der die Laute spielt. Dabei schaut dieser in die Mitte der Haupttafel, wo man eine Frau (die Madonna), die mit zwei Babys und einem schon älterem Mädchen inmitten von Felsen sitzt, erkennen kann.
"Das Abendmahl" ist das wohl bekannteste und meist bewunderte Werk neben der "Mona Lisa", die Leonardo da Vinci je geschaffen hat. Es entstand in den Jahren 1495-1497. Dieser lange Zeitraum ist damit zu erklären, daß das Bildnis sehr groß ist (nämlich 4,60 x 8,80 m), und der Meister arbeitete nicht kontinuierlich daran. Matteo Bandello, der ihm oft beim Malen des Abendmahls zugesehen hatte, berichtet, (Quelle: Leonardo da Vinci: Gemälde & Schriften) daß er manchmal morgens kurz nach Sonnenaufgang anfing, am "Abendmahl" zu arbeiten und erst spät, wenn der Abend hereinbrach und das Tageslicht verschwand, aufhörte. Zu anderen Zeiten rührte er das Bild drei oder vier Tage nicht an oder stellte sich stundenlang davor, um seine Figuren anzuschauen; Bandello vermutete, daß er sie im Gedanken kritisierte.
Heute bietet "Das Abendmahl", welches im Reflektorium Santa Maria delle Grazie in Mailand ausgestellt ist, einen verfallenen und blassen Eindruck, der verbirgt, was einst wahrscheinlich ein leuchtendes und detailreiches Gemälde war. Die klaren und lebhaften Farben kommen nicht mehr zur Geltung, das Tischtuch und die acht Wandteppiche zum Beispiel sind zu neutralen Farbtönen verblaßt und haben ihre Ornamentierung schon fast völlig verloren.
Die "Mona Lisa" (Originaltitel: [ital.] La Gioconda) ist das wohl teuerste (geschätzter Wert 1997: 385.000.000,-US$; Quelle: MS Encarta Enzyklopädie 99), am meisten beschriebene und kommentierte Porträt der Kunstgeschichte geworden; man hat Novellen, Romane, Hymnen verfaßt und diese dann als Opernthemen benutzt. Sie war schon zur Zeit ihrer Entstehung sehr berühmt.
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