Der Jugendstil entwickelte sich als Reaktion auf den Historismus (Nachahmung alter Stile) und
hatte seine Blütezeit zwischen 1894 und 1914 und war in Europa weit verbreitet.
Der Jugendstil war Ausdruck einer weit verbreiteten Reformbewegung, die dem Leben mehr Schönheit und Stil verleihen wollte. Selbst alltägliche Formen und technische Konstruktionen sollten geschmückt und verfremdet werden. An der Jahrhundertwende schufen bedeutende Künstler diesen Stil in allen Kunstgattungen und -gewerben, in der Malerei, Architektur, Raumausstattung, Grafik, Literatur und bei Gebrauchsgegenständen. Die rasche Verbreitung des Jugendstils wurde durch kunsthandwerkliche Werkstätten gefördert, in denen Vasen, Möbel, Schmuck und Ziergefäße hergestellt wurden, die in den ornamentalen Formen des neuen Stils gestaltet waren.
Typisch für ihn ist, daß Formen und Linien elegante, aus der Natur gewonnene Schwingungen und Ornamente aufweisen, daß die Oberflächen wertvoll und dekorativ gestaltet werden.
Charakteristisch sind die Verwendung von kostbaren Materialien, wie zum Beispiel Glas und Keramik, an der Natur und an der Geometrie orientierten Ornamenten, sowie die flächig-lineare Ausgewogenheit. Dabei wurde auf die räumliche und plastische Wirkung verzichtet.
Vertreter bzw. Vorläufer des Jugendstils waren unter anderen Beardsley, Baillie und Scott in England, du Feure und H. Guimard in Frankreich, Henry van de Velde in Belgien, J. Hoffmann, Moser, Wagner und vor allem Klimt in Österreich sowie Eckmann, Obrist, Bruno Paul und Riemerschmid in Deutschland.
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