Die Phase gotischer Architektur begann um 1130 mit dem Bau der Abteikirche von Saint-Denis am Rand von Paris. Der Bau stand unter Aufsicht des Abtes Surger. Im Westbau und in der Choranlage findet sich bereits hier jenes für die Gotik bestimmende Element des schlanken, gewölbetragenden Säulensystems. Auch vermittelt das Fehlen von Trennwänden zwischen den Chorkapellen in Saint-Denis ein neues harmonisches Raumgefühl, das auf die Weitläufigkeit späterer Kathedralen vorausweist.
Nach den Kathedralen von Sens (begonnen 1130), Noyon (begonnen 1150), Senlis (begonnen 1155) und Laon (begonnen 1160) entstand als Höhepunkt der Frühgotik in Paris die Kathedrale Notre-Dame (begonnen 1163). In der frühgotischen Phase führte die Zufügung eines vierten Stockwerkes, des so genannten Triforiums, zu einer optischen Erhöhung des Innenraumes. Das Triforium besteht aus einem schmalen Gang, der unterhalb des Lichtgadens (dem oberen, von Fenstern durchbrochenen Teil des Mittelschiffes) und oberhalb der Seitenschiffarkaden in die Wand eingefügt ist. Das Triforium ist durch seine eigenen kleinen Arkaden zum Mittelschiff hin geöffnet.
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