Technische Gegebenheiten und ihre Wandlungen haben die künstlerische Form und Entwicklung des Mosaiks wesentlich mitbestimmt.
DIE FUNDIERUNG DER FLÄCHE
Die Fundierung des Mosaiks entsteht erst bei der Arbeit. Sie muss Belastung, Frost, Hitze und Nässe aushalten, ohne sich zu verziehen oder einzusinken. Zur Technik des Mosaiks gehört daher auch die Herstellung der Unterlage. Ein Mosaik dient nicht nur zur Schmückung des Bodens oder der Wand, sondern soll diese zugleich festigen.
WIE WIRD EIN MOSAIK GEMACHT
Auf einen eingeebneten und festgestampften Boden kommt zuerst eine dicke Grundschicht aus faustgroßen Steinen. Dann schüttet man einen Mörtel aus Kies und Kalk darauf. Diese Schicht muss ca. 23cm dick sein. Darüber legt man die Hauptschicht aus Ziegelschutt und etwas Kalk, ungefähr 11cm dick. Dann können die Tesserae aufgesetzt und eingedrückt werden. Manche römischen Tesserae sind nicht würfel-, sondern stäbchenförmig und ragen 1cm oder mehr in die Hauptschicht hinein. So haben sie einen besseren Halt. Die Fugen werden mit Mörtel verschmiert und anschließend mit Sand glattgeschliffen.
Auch bei Wandmosaiken gilt das Prinzip der Fundierung in mehreren Schichten. Aber das Problem ist ein anderes. Nicht das Einsinken des Mosaiks, sondern das Abbröckeln einzelner Schichten und Plättchen gilt es zu verhindern. Um das zu erreichen gibt man bei Wandmosaiken dem Mörtel einen besseren Halt, indem man die Mauer mit Hammerschlägen aufrauht. Der Mörtel kann aus Marmorstaub, Löschkalk und der vulkanischen Pozzulan-Erde bestehen. Auf die unterste Schicht, die in der Regel gröber ist, folgen feinere. Bis zu vier Schichten sind möglich. Jede muss erhärten, aber dann noch einmal angefeuchtet werden, um eine Bindung mit der nächsten zu erreichen. Die oberste Schicht wird immer nur in so kleinen Teilen aufgetragen, dass der Mosaizist seine Tesserae im Laufe eines Tages hineindrücken kann, und der Mörtel nicht vorher erstarrt.
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