Eines der wenigen Gebäude von Bramante, die sich unverändert erhalten haben, ist der kleine Tempel im Innenhof von San Pietro in Montorio. An dieser Stelle soll Petrus das Martyrium erlitten haben. Der kleine Pavillon, ein rundes Gebäude auf einem Stufensockel, wird von einer Kuppel bekrönt. Die Balustrade, die über dem Gebäude verläuft, gibt dem Gebäude einen anmutigen Charakter. Wie bei den Tempeln des klassischen Altertums umfängt der Säulenkranz den Mittelbau.
Der harmonische Gesamteindruck des Tempietto entsteht aufgrund der konsequenten Beschränkung auf die Kreisform und auf einem genau aufeinander abgestimmten Verhältnis der einzelnen Bauglieder. So entspricht der Durchmesser des Säulenumgangs der Höhe des Kernbaus bis zum Kuppelansatz. Höhe und Breite des Kernbaus stehen im Verhältnis 2:1 zueinander.
Der ganze Bau strahlt eine vollkommene Symmetrie und Ruhe aus, ein wesentliches Merkmal der Hochrenaissance.
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