Die Malerei trat in Konkurrenz zur erst vor kurzem erfundenen Fotografie.
Gustave Courbet (1819-1877: französischer Maler, Hauptmeister des Realismus) wollte wie Ferdinand Georg Waldmüller nur die Natur darstellen, aber er betrachtete sie durch eine vergröbernde "Brille", d.h. mit dem Auge des Malers, der sie aus Farbflächen und Farbflecken zusammengesetzt sieht, und begründet damit den "malerischen Realismus". C. ging es nicht um den malerischen Realismus allein. Wenn es sich nicht um Landschaft, Stilleben und seine meisterlichen Darstellungen des Meeres handelte, griff der Künstler seine Motive aus dem ärmlichen Milieu des Volkes und dem damals bereits existierenden Proletariat, mit dem er sympathisierte. C. ist kein Biedermeiermaler und hat nicht die geringste Absicht, zu rühren oder zum Schmunzeln zu bringen; stumm demonstrieren seine ernsten und meist großformatigen Bilder die Schwere des Lebens der sozial tiefstehenden Schichten. das traf das Großbürgertum an einer sehr empfindlichen Stelle, und es dauerte lange, bis seine Bilder Aufnahme im Salon fanden. Als dem endlich anerkannten Meister 1870 Frankreichs höchste Auszeichnung, das Kreuz der Ehrenlegion, verliehen wurde, lehnte er es ab.
Jean Francois Millet (1814-1875: franz. Maler, der das bäuerliche Genre heroisierte) malte die Bauern, Honoré Daumier (1808-1879: Altmeister der Karikatur; seine düsterfarbigen, monumentalen Ölbilder fanden zu seiner Zeit keine Interessenten) die armen Teufel in den Städten. Bekannter wurde er durch seine hervorragenden Karikaturen, die der ständig in Geldnot befindliche Meister für zwei Pariser Zeitungen lieferte.
Weitere Maler:
Adolf Menzel: (1815-1905): bedeutendster deutscher Historienmaler und Graphiker, der dem malerischen Realismus nahestand und teilweise (in seinen Skizzen) den Impressionismus vorwegnahm. Malt schon 1875 ein Eisenwalzwerk, ist aber als "Historiker" Friedrichs des Großen bekannt und berühmt geworden.
Carl Spitzweg (1808-1885): Münchner Genremaler.
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