Der Kubismus ist seit 1907 eine moderne Kunstrichtung, die unter anderem von der afrikanischen und ozeanischen Kunst beeinflusst wurde. Diese entwickelte, besonders in der Malerei sowie auch in der Bildhauerei, neue Darstellungsformen. Der Kubismus war eine der ersten Kunstrichtungen, die sich der Abstraktion[1] näherten. Er wandte sich gegen die Grundsätze der früher typischen Darstellungen wie: Die Betonung von Licht und Farbe und gegen den Mangel an Form. Paul Cézanne[2] verfasste in einem Satz die Grundsätze des Kubismus. Dieser lautet: "Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen." Der Kubismus stellte als abstrakte Kunst einen entscheidenden Wendepunkt in der Kunstgeschichte dar. Er verstand sich als Aufstand gegen die Empfindsamkeit und den Realismus der Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Einen großen Anteil an der Entwicklung des Kubismus in der Malerei hatten Georges Braque (französischer Künstler) und der Spanier Pablo Picasso.
In der frühen Phase (etwa seit 1908), dem analytischen Kubismus, gingen die Künstler vom Gegenstand aus. Sie brachen die Konturen des Motivs auf und zerlegten es in kubische Formelemente. Sie verzichteten auf Raumwirkungen und Perspektive und verringerten die Werke auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und gedämpfte Grün-Töne. Später begannen sie, Buchstaben und Zahlen in ihre Werke zu malen. Außerdem klebten sie gefundene Etiketten, Zettel, Zeitungsausschnitte, Tapeten und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage[3].
Den nächsten Schritt machte als Erster 1914 Juan Gris, der seit 1910 kubistisch malte. In dieser späteren Phase des synthetischen Kubismus gingen die Künstler von ungegenständlichen Farbflächen aus, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen gegenständlichen Bezug erhielten. Das heißt der Künstler hatte, bevor er ein Bild malte, keine Ahnung was er malen wollte, erst im Laufe der Zeit gab er unter anderem seinen Kreisen und Rechtecken die Gestalt eines Gegenstandes, indem zum Beispiel ein braunes Rechteck durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch eingezeichnete parallele Linien als Gitarre erkannt werden konnte. Juan Gris Kommentar zu seinem neuen Verfahren: "Cézanne macht aus einer Flasche einen Zylinder, ich hingegen gehe von einem Zylinder aus, um ein Einzelding zu schaffen; aus einem Zylinder mache ich eine Flasche..." Im synthetischen Kubismus werden die Bilder wieder bunter, weil auch Farbe als Zeichen dienen kann.
Zudem schlossen sich Georges Braque und Pablo Picasso der neuen Kunstrichtung an. Neben Picasso und Braque sind auch Künstler wie Albert Gleizes, Fernand Léger, Francis Picabia, Marcel Duchamp, Roger de La Fresnaye, Paul Cézanne und Juan Gris bedeutende Maler des Kubismus gewesen. Zu den großartigen Bildhauern, gehörten Picasso Raymond Duchamp-Villon sowie Jacques Lipchitz und Alexander Archipenko. Maurice de Vlaminck, Stuart Davis und Lyonel Feininger waren Künstler, die sich an die Kubistischen Grundsätze energisch hielten. Robert Delaunay entwickelte den Kubismus zu einer eigenen Stilrichtung, dem so genannten Orphismus. Er gehörte zu den ersten Künstlern, die ohne Gegenstände abstrakte Bilder schufen.
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