1983 wurde von Kodak der DX-Code, ein `Informationssystem\' für Filme eingeführt. Er umfaßt:
. Schachbrettcode auf der Filmpatrone
. Strich- und Zahlencode auf der Filmpatrone
. Informationsfeld auf der Filmpatrone
. Strichcode am Filmrand bei Farbnegativfilmen
Kameras der neuen Generation haben im Aufnahmefach für die Filmpatrone Kontakte, mit denen sie Informationen vom Schachbrettcode auf der Filmpatrone ablesen. Der Code besteht aus 12 Feldern, die entweder schwarz oder silbern sind. Ein schwarzes Feld ist nichtleitend für Strom und stellt die Zahl 0 dar, ein silbernes Feld leitet Strom und stellt die Zahl 1 dar. Somit lassen sich durch Nullen und Einsen binär Informationen verschlüsseln. Der Schachbrettcode teilt der Kamera Filmempfindlichkeit, Filmlänge (Bildanzahl) und Belichtungsspielraum mit. Im Anhang des Buches befindet sich eine Aufschlüsselung des Schachbrettcodes.
Der Vorteil für den Fotografen besteht darin, daß er dank DX-Code keine Filmempfindlichkeit mehr einstellen muß. Moderne Kameras erledigen das automatisch. Dadurch werden Fehlbelichtungen aufgrund einer falsch eingestellten ASA-Zahl verhindert.
Die Kamera muß über eine ausreichende Anzahl von Kontakten verfügen, um alle Informationen des Schachbrettcodes lesen zu können. Insbesondere Kleinbildsucherkameras besitzen manchmal nur wenige Kontakte. Sie können dann lediglich Filmempfindlichkeiten innerhalb eines geringen Bereiches und meist auch nur in 3-DIN-Schritten einlesen.
Der Strichcode auf der Filmpatrone ermöglicht den Kopieranstalten das automatische Sortieren der Filme für die Verarbeitung, indem er Filmtyp und Filmlänge bekanntgibt. Durch den Zahlencode sind Herstellungsland, Hersteller, Filmtyp, Empfindlichkeit, Filmlänge und Verarbeitungsprozeß eindeutig definiert.
Abbildung 4.16: DX-Code. 1=Strichcode: Verarbeitungsinformationen für Kopieranstalten (Prozeß, Filmsorte, Filmempfindlichkeit, Filmlänge). 2=Schachbrettcode für Kamerasteuerung (Filmempfindlichkeit, Filmlänge, Belichtungsspielraum) 3=Informationsfeld für Kamerasichtfenster (Filmsorte, Empfindlichkeit, Anzahl der Aufnahmen) 4=Strichcode am Filmrand für Kopieranstalten (Produkterkennung, z.B. Agfacolor XRS 100)
Ein weiteres Hilfsmittel für den Fotografen ist das Informationsfeld auf der Filmpatrone. In modernen Kameras befindet sich auf der Rückwand ein Sichtfenster (s. Abbildung 4.16), durch das man die Informationen ablesen kann. Der Fotograf kann so durch einen Blick auf das Sichtfenster Filmsorte, Empfindlichkeit und Anzahl der Aufnahmen festzustellen. Bei älteren Kameras muß zu diesem Zweck der Deckel von der Filmverpackung abgerissen und in einen Memohalter auf der Kamerarückwand gesteckt werden. Außer dem Vorteil, daß der Fotograf sich diese Prozedur erspart, erkennt er durch das Film-Sichtfenster der Kamera sofort, ob sich ein Film in der Kamera befindet oder nicht.
Der lichtsignierte Strichcode am Filmrand unterhalb der Perforation ermöglicht den Kopieranstalten die automatische Produkterkennung. Er wird erst nach der Entwicklung sichtbar. Unterschiedliche Markenfilme oder verschiedene Filme vom gleichen Hersteller können eine andere Maskierung haben. Um dann optimale Farbbilder auf gleiches Fotopapier vergrößern zu können, muß die Farbfilterung des Vergrößerers geändert werden. Mit Hilfe des Strichcodes kann das automatisch erfolgen.
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