El Greco
Geboren in Iraklion auf Kreta als Domenikos Theotokopoulos. Er verbrachte wahrscheinlich die ersten Lehrjahre in klösterlicher Umgebung, wo er die Ikonenmalerei erlernte. Er ging später nach Venedig und wurde 1566 - 1570 Schüler Tizians; außer von dem Malstil seines Lehrers wurde er von der Leuchtkraft der Farbe in Werken Tintorettos und Bassanos beeinflusst. Im Jahre 1570 übersiedelte Greco nach Rom, wo er jedoch der von Michelangelo vorgegebenen Stilrichtung abweisend gegenüberstand und sie kritisierte. Nach elfjährigen Italienaufenthalt, kam er 1577 nach Spanien, wo er bald "El Greco" der Grieche genannt wurde. Er ließ sich 1580 im spanischen Toledo nieder und stand zunächst im Dienste Philipps II., erhielt kirchliche Aufträge und malte Porträts. Greco geriet jedoch wegen seiner grellen Farben, seiner Art religiöse Themen zu interpretieren oder der Überlängung der Figuren in Auseinandersetzungen mit seinen Auftraggebern, so dass er unter anderem keine königlichen Aufträge mehr erhielt. Seine Kunstrichtung ist eigentlich eigenständig, wird aber auch oft dem Manierismus zugeordnet. Diese Stilrichtung stand im Übergang von Renaissance zum Barock und setzte auf Unruhe und Spannung. In der Malerei wurde dies durch überlange Gestalten, welche zu schweben schienen, kühle Farben, welche unnatürliche Lichteffekte erzeugten unterstützt. Der Künstler verstarb am 7.4.1614 im Alter von 73 Jahren in Toledo. Grecos Kunst war im Laufe der Zeit etwas in Vergessenheit geraten, wurde aber am Anfang des 20. Jahrhunderts wegen seines Hangs zur Abstraktion neu entdeckt. Greco gehört zu den wichtigsten manieristischen Künstlern Europas. In seinem Stil verschmilzt die byzantinische Kunst seiner Heimat mit den Einflüssen der venezianischen Malerei. Eine weitere Besonderheit in seinen Werken besteht darin, dass seine Figuren einerseits realistisch, andererseits jedoch überlängt und mystisch dargestellt werden. In Toledo in einer unscheinbaren Kirche kann das Gemälde "Begräbnis des Grafen von Orgaz" besichtigt werden.
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