Spyware (Spionage-Software) übermittelt ohne Ihr Wissen Informationen über Sie
oder Ihren Rechner an andere Stellen im Internet, die hieran ein Interesse haben.
In der Computer-Literatur wird manchmal der Eindruck erweckt, Viren, Trojaner,
Würmer etc. müssten abgewehrt, Werbebanner gnadenlos bekämpft und Spyware
notgedrungen geduldet werden. Ich teile diese Auffassung nicht: Viren etc. stehlen
die Daten und die Verwendbarkeit der Hard- und Software, Spyware die Persönlich30
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Begriffserläuterungen
keit. Durch die Möglichkeit abgefangene Daten auf Dauer zu speichern, mit anderen
abgefangenen Daten zusammenzuführen oder weltweit zu vernetzen, besteht die
Gefahr, dass in einer Datenbank ein sehr genaues Abbild des Anwenders gespeichert
wird, welches diesen in seiner Lebensführung erheblich beeinträchtigt. Zwei
plumpe Beispiele: 1. Sie kaufen im Internet ein Netzwerkkabel und ein halbes Jahr
später einen Virenscanner. Dies ist verdächtig, weil man aus der Anschaffung eines
Netzwerkkabels schließen kann, dass Sie mehrere Rechner betreiben und sich fragen
muss, warum Sie keine Mehrfachlizenz des Scanners erwerben. 2. Sie suchen
im Internet längere Zeit nach Informationen über eine gefährliche Krankheit und
wundern sich, warum Ihnen einige Zeit später der Abschluss einer Lebens- oder
Krankenversicherung verweigert wird.
Ich bin daher der Auffassung, dass sich der Anwender mindestens genauso intensiv
um die Bekämpfung von Spyware kümmern muss wie um die Abwehr anderer Angriffe.
Hierbei kann Ihnen die Router-Firewall natürlich kaum helfen. Deutlich mehr leistet
eine Desktop-Firewall, weil sie anwendungsbezogen bestimmten Programmen
den Zugang verwehren/erlauben kann. Auch hier gilt es jedoch zu bedenken, dass
Spyware oft Bestandteil von Programmen ist, denen Sie arglos den Zugang gestatten,
weil sie für den Internet-Zugang nützlich sind. Die Spyware-Komponente haben
Sie dann gleich mit freigeschaltet. Mit Ad-Aware (zu laden unter [2]) können Sie versuchen,
auch diese Spione zu entfernen. Ferner empfehle ich, in kurzen Abständen
die Cookies, den Verlauf und alle Offline-Inhalte zu löschen (im Internet Explorer:
Extras Internetoptionen: ,Cookies löschen', ,Verlauf leeren', ,Dateien löschen ...
Alle Offline Inhalte löschen OK'). Ferner sollte die Index.dat (bei w2k zu finden
unter {Systemlaufwerk}Dokumente und Einstellungen{User-Name}Lokale Einstellungen
Temporary Internet FilesContent.IE5, Administrator-Rechte erforderlich !)
gelöscht werden (wird danach automatisch neu angelegt), weil diese Datei andernfalls
außerordentlich lang wird und ebenfalls interessante Aufschlüsse über Ihr Surf-
Verhalten ermöglicht. Bei dieser Gelegenheit würde ich auch gleich das Verzeichnis
{Systemlaufwerk}Dokumente und Einstellungen{User-Name}Lokale Einstellungen
Temp aufräumen. Es ist erschreckend, welche Datenmassen (!) sich in diesem
Verzeichnis im Laufe der Zeit verewigen.
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