PCs mit MS-Windows als Betriebssystem sind für Meß- und Steuerungsaufgaben inzwischen
weit verbreitet. Doch die mangelnde Echtzeit-Fähigkeit von Windows bereitet bei vielen
Anwendungen Probleme. Mit speziellen Software-Erweiterungen ist dennoch der Einsatz von
Windows beispielsweise in Echtzeit-Steuerungen möglich. Wie können nun aber intelligente
Meßwerterfassungskarten die Reaktionszeit noch weiter verkürzen?
Immer noch wird der Begriff \"Echtzeit\" in der Werbung und auch von Experten in der
Fachpresse als eine Art Maßeinheit für die Schnelligkeit einer Aufgabenverarbeitung
verwendet. Mit dem Begriff \"Echtzeit\" wird aber lediglich festgelegt, daß ein System innerhalb einer definierten Zeit auf eine Anforderung reagieren muß. Zur Beschreibung einer
Steuerungs- und Regelungsaufgabe reicht es aber nicht aus, \"Echtzeit\" zu fordern. Die
Anforderungen sind erst vollständig definiert, wenn außerdem die Zeit angegeben wird, in der
das System mit Sicherheit reagiert haben muß.
Echtzeit - was ist das?
Je nach Art der Anwendung kann sich diese Reaktionszeit innerhalb eines weiten Bereichs
bewegen:
. Für Einsatzbereiche wie zum Beispiel Temperaturregelungen oder Füllstandsüberwachungen sind Reaktionszeiten von einigen Sekunden völlig ausreichend.
. Anlagensteuerungen erreichen typischerweise Reaktionszeiten in einen Bereich von 100 bis zu einigen wenigen Millisekunden.
. Beispielsweise für schnelle digitale Regelungen, Online-Filterungen, Steuerungen von Schwingungsprüfständen oder Raster-Tunnel-Mikroskopen sowie für Überwachungen von Drehzahlschwankungen sind Reaktionszeiten im µs-Bereich erforderlich.
Der Begriff \"Reaktionszeit\" läßt sich in diesem Zusammenhang wie folgt definieren:
Reaktionszeit ist die Zeitspanne zwischen dem Eintreffen eines Anforderungssignals am
Eingang eines Meß- und Steuerungssystems und der Ausgabe eines Antwortsignals am
Ausgang desselben Systems. Die Zeit für die Verarbeitung des Signals entsprechend der
Meßaufgabe ist in dieser Zeitspanne bereits enthalten. Die Geschwindigkeitsanforderung der
Meßaufgabe ist deshalb immer die Basis für die Auswahl des Meß- und Steuerungssystems.
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