Die Leistung, d.h. die Geschwindigkeit von RAM-Bausteinen wird durch mehrere Faktoren bestimmt. Als erstes und wichtigstes ist dabei die Taktfrequenz zu nennen. Moderner SD-RAM wird mit 100 oder 133 MHz betrieben, die Taktfrequenz der ersten SDRAMs lag bei 66 MHz, davor wurde der Arbeitsspeicher mit bis zu 33 MHz betrieben. Über die Taktfrequenz ist auch die Zugriffszeit fest gelegt, sie beträgt bei 133 MHz 7,5 Nanosekunden.
Ein weiterer geschwindigkeitsrelevanter Faktor ist die Anzahl der Takte, die verstreichen, während die Daten im RAM-Baustein zusammen gesammelt werden. Als erstes ist hier das \"RAS-to-CAS-delay\" (RCD) zu nennen. Dabei handelt es sich um die Zeit, die das RAM braucht, um von der Übermittlung der Reihenadresse zur Spaltenadresse zu wechseln. Der zweite Faktor ist die Zeit nach der Übermittlung der Adressen, die der Speicher braucht, um den Datentransfer zu starten (CAS-Latency, CL).
Der dritte Zeitfaktor kommt folgendermaßen zustande: Beim Lesen von Daten werden durch die Übertragung der Adresse die Zeilen quasi \"frei geschaltet\", was zur Folge hat, dass deren Inhalt schonmal vorsorglich in kleine Zwischenspeicher geschrieben wird. Folgt nun ein weiterer Zugriff auf eine andere Zeile, muss zuerst der Inhalt des Zwischenspeichers in den eigentlichen Speicher zurück geschrieben werden. (Wir erinnern uns: Beim Auslesen gehen die Daten verloren.) Dieser Zeitraum ist die \"RAS Precharge Time\", kurz RP.
Augen auf beim Speicherkauf!
Wenn man also Arbeitsspeicher kauft, sollte man auf alle diese Timing-Parameter achten. \"Anständige\" Händler geben nicht nur die Taktfrequenz an, sondern auch CL, RCD und RP, und zwar in genau dieser Reihenfolge. Eine Produktbeschreibung sieht dann etwa so aus: \"133 MHz 2-2-2\" oder \"100 MHz 3-3-3\".
Doch wie so oft liegt auch hier der Teufel im Detail. Damit das Mainboard weiß, was für Speicher verwendet wird, wie schnell also der RAM betrieben werden darf, gibt es auf jedem Speicherriegel ein sogenanntes SPD-EEPROM. Hier hat aber nicht unser Kanzler die Finger im Spiel, SPD steht für \"Serial Presence Detect\". In diesem kleinen Chip werden unter anderem die Parameter für CL, RCD und RP gespeichert. Zumindest sollte das so sein. Viele, vor allem No-Name-Hersteller, schlampen nämlich bei der Programmierung dieses Chips. Da kann einerseits dazu führen, dann die Chips weniger Leistung \"anbieten\" als sie wirklich leisten könnten. Das ist zwar ärgerlich, aber nicht weiter schlimm. \"Gefährlich\" ist nur das Gegenteil: Wen das RAM durch fehlende oder falsche Angaben zu schnell angesteuert wird kommt es zu Übertragungs- Schreib- und Lesefehlern. Nach Tests der Zeitschriften c\'t und PC Professional sind an den meisten Windows-Abstürzen nicht inkompetente Programmierer unter Billy\'s Knute, sondern falsch angesprochene RAM-Module schuld! Die c\'t hat das Programm c\'tSPD veröffentlicht, dass den Inhalt des SPD-EEPROMS zur Überprüfung auslesen kann. So kann man überprüfen, ob das RAM auch das leistet, was drauf steht.
Einigermaßen sicher kann man sich nur bei Speicher-Modulen von Markenherstellern wie Micron oder Infineon sein. In Tests waren die Module dort fast immer richtig programmiert.
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