ActiveX ist eine von MicroSoft erfundene Technologie, die es ermöglichen soll,
Funktionen des Windows-Betriebssystems für Web-Seiten nutzbar zu machen. Die
Technologie umfasst ActiveX-Controls, Active Documents und Active Scripting. Mit
Active Documents können Dokumente, die nicht im html-Format geschrieben wurden,
im Browser angezeigt werden. Mit Active Scripting fasst Microsoft die Skript-
Sprachen JScript (die stark erweiterte MicroSoft-Version von JavaScript) und das auf
Visual Basic-basierende VBScript zusammen. ActiveX-Controls sind kleine Programme
oder Programm-Module, die beim Aufruf einer Web-Seite über den Internet
Explorer auf den Rechner des Surfers geladen und dort mit Hilfe des Internet Explorers
ausgeführt werden. Die ActiveX-Controls können auf andere ,Objekte', insbesondere
Teile des Windows-Betriebssystems (z.B. DLL's), zugreifen und dadurch
praktisch alle Aktionen ausführen, die auch dem aktuellen Benutzer erlaubt sind: Sie
haben Zugriff auf den gesamten Arbeitsspeicher, können alle Betriebssystemfunktionen
aufrufen und auf das Dateisystem des angemeldeten Benutzers und das Netzwerk
zugreifen. Gerade deshalb ist es außerordentlich leichtsinnig, als Administrator
im Internet zu surfen. MicroSoft hat versucht, mit der selbstentwickelten Authenticode-
Technologie die Risiken einzugrenzen. Die Signatur erlaubt jedoch nur die sichere
Identifizierung des Absenders und den Nachweis der Echtheit des übertragenen
Codes. Die Signatur beinhaltet keine Beschränkung des Funktionsumfangs des Programms
und gibt nur wieder, dass die Programmierer der Auffassung waren, ihr Programmcode
stelle kein Sicherheitsrisiko dar. Unter Sicherheitsgesichtspunkten kann
man daher nur empfehlen, das gesamte ActiveX im Internet Explorer abzuschalten.
Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist es dann aber praktisch unmöglich, im Internet
zu surfen. Hier dürfte der Umstieg auf einen anderen Browser als den Internet
Explorer eher zu befriedigenden Ergebnissen führen. Ergänzende Informationen und
Hilfe bei dem Versuch, einen Kompromiss zu finden, liefert in hervorragender Weise
der Browsercheck der c't [51].
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