Während IP vor allem auf der Reise eines Pakets von Router zu Router eine
grosse Rolle spielt, kommt TCP nur beim Absender und beim Empfänger zum Vorschein. Für die Router ist das TCP-Protokoll transparent. Dieses Verhalten lässt sich sehr gut mit einem wirklichen Paket in unserem Postsystem vergleichen. Die Post sieht auch nur die äussere Hülle und merkt nichts davon, wenn ein Paket zweimal verpackt ist, d.h. in einem äusseren Paket (IP) ein weiteres Paket (TCP) liegt. Nur beim Absender, der das Paket verpackt und beim Empfänger, der es öffnet, kommt dieses zweite, innere Paket zum Vorschein. Wie man in Abbildung 4 sehen kann, werden z.B. beim Versenden einer kleinen, komprimierten Datei im "World Wide Web" bis zu 5 Pakete benötigt, wobei immer ein inneres Paket als Nutzlast (Nutzdaten) von der Hülle (Header) eines übergeordneten Pakets umschlossen wird.
Abbildung 4: Verschachtelung von Paketen
Wie man sieht, kann durch diese Ansammlung von Protokoll-Headern das Verhältnis zwischen Steuer- und Nutzdaten ziemlich ungünstig ausfallen. Dies ist auch ein Grund, warum das TCP Protokoll, dessen 20 Bytes grosser Kopf alleine schon so gross ist wie ein IP-Header, nicht standardmässig im IP-Protokoll integriert ist. Es gibt im Internet nämlich auch Anwendungen wie z.B. Video- und Audio-Streaming(1), bei denen ein hoher Datendurchsatz und ein schneller Transport der Daten viel wichtiger ist als eine fehler- und lückenlose Auslieferung durch TCP. In diesen speziellen Fällen kommt das UDP(2) Protokoll zum Einsatz, das nur einen minimalen Header benötigt, um die
(1) z.B. Videokonferenzen und Audioübertragung in Echtzeit
(2) User Datagram Protocol
Kommunikation zwischen Anwendungen zu ermöglichen und auf die Sicherheitskonzepte von TCP komplett verzichtet.
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