Das IP-Adressierungsschema ist nur für einige hundert Netzwerke konzipiert. Durch die steigende Anzahl der Netzwerke treten jedoch gravierende Probleme auf.
Die zentrale Administration stieg enorm (Viele Netzwerke = viele IP-Adressen)
Die Routing-Tabellen im System nehmen unhaltbare Dimensionen an (für jedes Netzwerk und jeden Rechner ein separater Eintrag).
Zur Lösung wird das IP-Adressenschema um das Subnetkonzept erweitert:
Pro Organisation wird nur noch eine IP-Adresse vergeben (egal, wieviel Netzwerke in dieser Organisation vorhanden sind).
Die Klasse dieser Adresse richtet sich nach Anzahl der Netzwerke und Rechner der Organisation.
Innerhalb der Organisation wird das Rechnerfeld der IP-Adresse (Rechnerfeld = \"lokales Feld\") weiter unterteilt:
in ein Netzwerkfeld (\"Subnetzfeld\") und ein Rechnerfeld
Da diese interne Aufteilung außerhalb der Organisation nicht sichtbar ist, brauchen externe Gateways lediglich einen Routing-Eintrag für ein solches Netzwerk.
Subnetzmasken
Wenn innerhalb der Organisation Subnetze verwendet werden, muß eine sogenannte \"Subnetzmaske\" ausgewählt werden.
Diese Maske unterteilt das lokale Adressfeld in den Subnetz- und den Rechnerteil.
Eine Subnetzmaske besteht wie eine IP-Adresse aus 32-Bit.
Die Netzwerk- und Subnetzfelder werden in der Maske durch gesetzte Bits repräsentiert. Der Rechnerteil weist Null-Bits auf:
Adress-
klasse Bitmuster der Subnet Mask Subnet Mask
A 11111111 00000000 00000000 00000000 255.0.0.0
B 11111111 11111111 00000000 00000000 255.255.0.0
C 11111111 11111111 11111111 00000000 255.255.255.0
Damit ist TCP/IP in der Lage, für den lokalen Computer die IDs von Host und Netzwerk zu bestimmen.
Einer IP-Adresse 102.54.94.97 und einer Subnet Mask 255.255.0.0 entsprechen beispielsweise einer Netzwerk-ID 102.54 und einer Host-ID 94.97.
Subnet Masks dienen auch zur weiteren Unterteilung einer zugewiesenen Netzwerk-ID auf verschiedene lokale Netzwerke.
Beispiel für eine Subnet Mask:
Ein Netzwerk mit einer Netzwerk-Adresse 144.100 der Klasse B:
Diese Adresse stellt eine von über 16.000 Adressen der Klasse B dar, welche mehr als 65.000 Knoten unterstützt.
Das weltweite Unternhemensnetzwerk hinter dieser ID könnte jedoch aus 12 internationalen LANs mit jeweils 75 bis 100 Knoten bestehen.
Über Subnet Masks läßt sich die zugewiesene ID 144.100 effizienter nutzen als durch das Anfordern 11 weiterer Netzwerk-IDs:
Das dritte Oktett der IP-Adresse kann als Teilnetz-ID verwendet werden, um die Subnet Mask 255.255.255.0 zu definieren. Dadurch wird die Adresse der Klasse B in 254 Teilnetze mit jeweils max. 254 Knoten aufgeteilt: 144.100.1, 144.100.2, ..., 144.100.254.
Hinweis: Einer Arbeitsstation sollten die Host-IDs 0 und 255 nicht zugewiesen werden, da diese als Adressen für Rundsendungen dienen, die normalerweise von allen Arbeitsstationen erkannt werden.
Die 12 Netzwerkadressen in diesem Beispiel könnten den internationalen LANs zugewiesen werden. Innerhalb der einzelnen LANs erhält jeder Computer eine eindeutige HOST-ID, und alle Computer besitzen die Subnet Mask 255.255.255.0.
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